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2.3 Man kann auch die Querprofilstrecken in die x- und y-Komponenten des Maschinensystems
zerlegen. Das wird bei der Profil-Meßeinrichtung von Zeiss mit Hilfe eines mechanischen
Reibrad- oder Kalottengetriebes erreicht.
3. Beschreibung der Profil-Meßeinrichtung von Zeiss
Die gesamte Profileinrichtung besteht aus zwei Teilen, dem eigentlichen Profilrechner und dem
Steuerkästchen.
3.1 Der Profilrechner hat für eine Profilrichtung <p laufend (und stetig) die Komponenten A x
— As- sin cp und A y = A s • cos cp zu errechnen. Er wird zwischen dem Stereokartiergerät und dem
Zeichentisch so aufgestellt, daß die Wellen, welche die x- und y-Komponenten vom Kalottengetriebe
übertragen, zu den Gelenkstücken an den x- und y-Spindeln des Stereogerätes und des Zeichentisches
möglichst parallel stehen, damit periodische Ablauffehler (die bekannten Kardanfehler) vermieden
werden.
Am Profilrechner (Bild 3) läßt sich das Azimut 1 des Profils im Maschinensystem im Bereich von
0 bis 100s auf 0,1s genau eindrehen. Mit einem Hebelschalter 2 kann die Abtastrichtung in jeden der
4 Quadranten gelegt werden. Zu beachten ist dabei, daß die Zählrichtung des einzustellenden Rich
tungswinkels abweichend vom geodätischen System in jedem einzelnen Quadranten vom nächstgelege
nen Ast der y-Achse des Koordinatensystems ausgeht.
Bild 3. Profilrechner zur halbauto
matischen Profilmessung.
1 Eingestellte Profdrichtung
2 Quadrantenschaltung
Bild 4. Schema des Kalottengetriebes des Zeiss-Profilrechners zur
halbautomatischen Profilmessung.
Das Kernstück des Profilrechners, das Kalottengetriebe, kann in vereinfachter Weise folgender
maßen beschrieben werden (Bild 4). Zwei Halbkugeln rotieren um ihre Symmetrieachsen, die senk
recht aufeinander stehen. Diese Achsen können gemeinsam um den Winkel cp, den Richtungswin
kel des Querprofils im Maschinensystem, geneigt werden. Zwei Reibscheiben greifen die durch die
Rotation der Kalotten und den eingestellten Winkel bestimmte Strecke auf der Kalottenoberfläche ab
und übertragen diese damit in ihre x- und y-Komponenten A s • sin cp und A s • cos cp aufgeteilte
Profilstrecke A s auf die x- und y-Spindeln des Stereoplanigraphen.
Nun können aus konstruktiven Gründen keine Halbkugeln verwendet werden, stattdessen werden
kleinere Kugelsegmente eingesetzt und eine Kalotte statt um 90°, um einen der Größe des Kugel
segmentes entsprechenden Winkel ß vorgeneigt. Die weitere Neigung der einzelnen Kalotten zur
Komponentenzerlegung ist dann eine Funktion von cp und ß. Diese Funktion ist in den Kurven
scheiben S verkörpert und wird durch gemeinsame Drehung dieser Scheiben auf die Kalottenachsen
übertragen.