Full text: Commissions II (Cont.) (Part 4)

8 
Reduzierung der Varianten für die Registrierung wäre sowohl 
für die Geräteindustrie als auch für den Gerätebenutzer von 
Vorteil. Ist sie praktisch durchführbar ? Man kann diese Frage 
wohl bejahen. Die Registrierung der Meßwerte im Klartext und 
außerdem auf Lochstreifen (Internationaler Telegraphencode 
Nr. 2) oder Hollerith-Lochkarte dürfte für alle Benutzer aus 
reichen, wenn die Produzenten von Rechenautomaten sich 
ebenfalls auf diese zwei Codes beschränkten bzw. automatische 
Umsetzer für ihre Spezialsysteme als Zubehör zu den Rechen 
automaten lieferten. Man kann eine im Verhältnis zu den 
Rechenautomaten kleine Anlage, wie das Registriergerät, nicht 
mit einer Vielseitigkeit überladen, die eigentlich die Rechen 
automaten besitzen müßten. 
Programmierung der Meßdatenverarbeitung 
Die Registrierung der Meßwerte erfolgt in den meisten Fällen 
zum Zweck der weiteren rechnerischen Verarbeitung dieser 
Werte. Es ist dabei stets vorteilhaft, die Rechenprogramme 
für die Datenverarbeitung unter strenger Beachtung der 
Eigenschaften des zu verwendenden Registriergerätes auszu 
arbeiten. 
Bei dem Jenaer Coordimeter sind die acht Programme auf je 
einer Steuerwalze und einer Steuerschiene programmiert. 
Registrier- und Rechengerät bilden hierbei eine Einheit. 
Ein Ziel der Bestrebungen der Hersteller photogrammetrischer 
Geräte ist: Von der Messung der Bilddaten über Registrierung, 
Eingabe in den Rechenautomaten und Rechnung bis zu den 
Ergebnissen in Form von Landeskoordinaten, Massen, Flächen, 
Profildaten usw. einen automatischen Arbeitsablauf zu er 
reichen. Hierbei sind die entsprechenden Geräte eine Voraus 
setzung; aber nur bei einer guten Organisation aller einzelnen 
Phasen der Arbeit kann ein entsprechender Erfolg erwartet 
werden. Zu einer guten Organisation gehört vor allen Dingen 
eine zweckmäßige Programmierung der Datenverarbeitung 
und eine Registrierung, die eine ausreichende Anzahl von 
Kennziffern enthält. Es muß in jedem Falle angestrebt werden, 
daß die Kennzeichnung der Orientierungspunkte, der Paß- 
punkte, der Maßstabsübertragungspunkte usw. während des 
Registriervorgangs erfolgt und nicht auf irgendeine Weise im 
Anschluß an die Messung nachträglich eingefügt wird. Beim 
Lochstreifen ist die Kennzeichnung von Punkten nach er- 
Bild 22. Lochkartenregistrierung für H & W Stereokom 
parator nach Anstis [1] (Hollerith-Karte) 
Bild 23. Aritma-Lochkarte (Powers-Code) 
folgter Registrierung ohnehin nicht mehr möglich, und bei 
Lochkarten bedeutet sie erhöhten Arbeitsaufwand und zu 
sätzliche Fehlerquelle. 
In den Bildern 20 bis 22 sind einige Beispiele für die Anord 
nung der Meßwerte und Kennzeichen auf Lochkarten ange 
führt. 
Wahl des zweckmäßigsten Registrier Verfahrens 
Bei der Auswahl des für eine Auswertestelle geeignetsten Re 
gistrierverfahrens sind folgende Gesichtspunkte maßgebend: 
Welche Gerätetypen bzw. -kombinationen werden angeboten ? 
Wie soll die weitere Verarbeitung der Meßdaten erfolgen ? 
Welche Rechenautomaten sollen verwendet werden ? 
Ist Übertragung der Meßwerte durch Fernschreiber vorge 
sehen ? 
Soll ein bleibendes Koordinatenverzeichnis im Klartext (Li 
sten) oder auf Lochkarten angelegt werden ? 
Da es zahlreiche photogrammetrische Registriergeräte mit 
unterschiedlichen Registrierarten und mehrere hundert ver 
schiedenartige Rechenautomaten gibt, sollte in jedem Fall 
die Übereinstimmung der Codes für eine Gerätekombination 
bzw. die Möglichkeit der automatischen Überführung des 
Registriercodes in den Rechenautomatencode beachtet werden. 
Praktisch hat sich im allgemeinen Fall der Photogrammeter 
danach zu richten, welcher Code von dem die Datenverarbei 
tung ausführenden Rechenbüro gefordert wird. 
Wenn auch wegen der weitesten Verbreitung des Hollerith 
codes bei Lochkarten und des Internationalen Telegraphen 
codes Nr. 2 bei Lochstreifen diese beiden Registrierformen als 
die vorteilhaftesten angesehen werden können, so müssen doch 
auch die anderen oben aufgezählten Gesichtspunkte beachtet 
werden. 
Ist z. B. ein Rechenbüro vorhanden, in dem eine komplette 
Maschinenausrüstung (Rechenautomat, Doppler, Sortier 
maschine, Umsetzer usw.) mit einem ganz speziellen Code 
steht, dann kann es durchaus vorteilhaft sein, die photogram 
metrischen Registrieranlagen mit dem gleichen Code zu be 
schaffen. 
Sollen die registrierten Meßwerte nur von Hand weiterver 
arbeitet werden, dann ist natürlich nur eine Klartextregistrie 
rung erforderlich. 
In vielen Fällen dürfte als Registriergerät für Stereokartier 
geräte eine kleine Rechenanlage wie das Coordimeter vorteil 
haft sein. Eine Reihe von Rechenarbeiten kann damit direkt 
während der Auswertung durchgeführt werden, ohne daß eine
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.