einzustellen, so daß das auf die Einpaßmarken des Entzer
rungsgerätes zentrisch eingepaßte Luftbild die für die Ent
zerrung richtige Ausgangsposition einnimmt; auf diese Weise
ist gewährleistet, daß die Richtung der Nadirdistanz im Luft
bild nach der Einstellung der Einstellwerte am Entzerrungs
gerät tatsächlich mit dem Hauptschnitt durch die Bildebene
des Entzerrungsgerätes zusammenfällt. Damit ist dann die
eindeutige Zuordnung des Luftbildes zum eingestellten Ent
zerrungsgerät hergestellt, deren Einstelldaten unter der Vor
aussetzung berechnet wurden, daß das Kreuzschlittensystem
für den Spalt nicht gedreht zu werden braucht.
Nach den vorstehenden Überlegungen können fast alle Ein
stellwerte für das Differentialentzerrungsgerät abgeleitet
werden, die manuell einzustellen sind. Im folgenden sei der
notwendige Formelapparat angegeben:
Gegeben sind:
cp |
j Neigungskomponenten im Stereoauswertegerät
h Flughöhe im Modellmaßstab
x Kantung des Bildkoordinatensystems gegen die Primär
achse des Stereoauswertegerätes
fa Aufnahmebrennweite
f e Entzerrungsbrennweite
Zu berechnen sind:
cos v = cos cp • cos io (2)
fe
sin v a > = -r- • Sin V (3)
Ja
tan x q) =
fa • cos x • tan v a '
(K\
fe • cos CO • cos cp •
sill
V
\°)
tan v a ',p
= tan v a - - cos Xy
(6)
80
Ö
II
fan Va'y
V
(ü
tan Va'aj
= tan Va' • Sin X y
(8)
tan v a(0 =
tan Va'
** CO
V
(9)
tan v a =
tan v a '
(10)
V
tan (x)^
= tan x y • cos v a
/
a • v • tan co
h • sin cp
(11)
X e = X
'—* + 90° — (k) v
(12)
tan i> a ' v ^ tan v a ' m _ a ' _a —f e
tan v a<p tan Va M a f e
Wirkliche Einstellwerte sind nur die nach den eingerahmten
Formeln (6), (8) und (12) zu ermittelnden Größen Va'y, Va'a,
und x e . Die Formeln (2) bis (5) sowie (10) und (11) werden
für die Hilfsrechnungen benötigt, während die übrigen Formeln
durch die Schnittliniensteuerung, durch den Abstandinversor
und durch die Fluchtpunktsteuerung [27] automatisch gelöst
werden. Es fehlt lediglich noch die Formel für die Berechnung
der Ausgangsgröße a' 0 , d. h. des Einstellwertes für die Aus
gangsvergrößerung an Hand des gegebenen Flughöhenwertes h
im Modellmaßstab für einen Höhenpaßpunkt. Diese Formel
wird im Abschnitt 3.3.3. über die Vergrößerungssteuerung an
gegeben.
Ein derartiges Differentialentzerrungsgerät ist aber auch
gleichzeitig als normales Entzerrungsgerät ohne Verbindung
mit einem Stereoauswertegerät verwendbar. In diesem Falle
kann man für das Einlegen des Bildes eine Lage wählen, die
einen einfacheren Formelaufbau ermöglicht. Man kann z. B.
fordern, daß die Bildordinate in «/-Richtung mit der Senk
rechten zur primären Neigungsachse, d. h. mit der «/-Achse,
des Entzerrungsgerätes zusammenfällt. Dann wird nämlich
der in Bild 9 mit x e bezeichnete Winkel zu Null, und man hat
das Bild nur auf die Einpaßmarken des Bildträgers einzupassen.
Die Richtung der Nadirdistanz schließt dann mit der «/-Achse
den Winkel 90°—(x) v ein. Dieser Winkel (x) (p ergibt sich
jedoch dann nicht nach Formel (11), sondern wie aus Bild 10
abgelesen bzw. aus Formel (12) abgeleitet werden kann, zu
90 ° — (x)^ = x — x'; (16)
dabei ist bekanntlich x nach Formel (4) zu berechnen, und x'
kann am Kantungsteilkreis des Stereoauswertegerätes abge
lesen werden.
Die weiteren Einstellwerte ergeben sich nach folgenden For
meln:
tan v a / = tan v a > • cos x^ (18)
tan v a ' u) = tan • sin x v (19)
3.3. Steuerung des Differentialentzerrungsgerätes durch, das
Stereoauswertegerät
3.3.1. Allgemeines
Der besondere Vorteil eines Differentialentzerrungsgerätes mit
verformten Strahlenbündeln besteht darin, daß es an ver
schiedene Stereoauswertegeräte angeschlossen werden kann.
Der Anschluß an die Stereoauswertegeräte ist notwendig,
damit die Höhen- und Lageänderungen der Meßmarke im
Stereoauswertegerät auf das Differentialentzerrungsgerät in
der Weise übertragen werden, daß die Höhenänderungen der
Meßmarke in Änderungen des Vergrößerungsverhältnisses v
bzw. des Objektivabstandes a' vom Projektionstisch und die
x- und «/-Bewegung der Meßmarke unter Berücksichtigung
des Verhältnisses zwischen Modell- und Kartenmaßstab in
entsprechende Bewegungen des Spaltes auf dem Projektions
tisch umgewandelt werden.
3.3.2. Steuerung des Spaltes in x- und y-Richtung
Der Spalt des Differentialentzerrungsgerätes muß so über
das lichtempfindliche Material geführt werden, daß in jedem
Augenblick eine ausreichende und einheitliche Belichtung
möglich ist und daß die Bewegung des Spaltes stets synchron
mit der Bewegung der Meß marke erfolgen und der Auswerter
sich ganz auf die höhenmäßige Einstellung der räumlichen
Meßmarke konzentrieren kann. Dazu müssen die x- und
y-Spindeln des Differentialentzerrungsgerätes mit den ent
sprechenden Spindeln des Stereoauswertegerätes mechanisch
oder über eine elektrische Welle miteinander verbunden sein.
3.3.3. Steuerung des Vergrößerungsverhältnisses im Differential
entzerrungsgerät
Damit bei der fotografischen Aufzeichnung durch den Spalt
des Differentialentzerrungsgerätes das Bilddetail in dem ge
wünschten und entsprechend den Geländehöhenuntersehieden
des Modelles erforderlichen Maßstab projiziert werden kann,
muß in Abhängigkeit von der Höhenänderung der Meßmarke
des Stereoauswertegerätes der Abstand a' des Objektivs vom
Projektionstiseh des Differentialentzerrungsgerätes kontinuier
lich geändert werden.
Aus Bild 11 kann folgende Beziehung zwischen der Höhe h
des Projektionszentrums O a über der Geländeebene @ und