Full text: Commissions II (Cont.) (Part 4)

SER 2 bot erstmalig die Möglichkeit, ein solches Datenver 
arbeitungssystem zu schaffen, das im on-line-Prinzip wirt 
schaftlich eingesetzt werden kann. Der Auswertevorgang wird 
dabei in zwei Arbeitsabschnitte aufgeteilt. Zuerst werden die 
Daten der äußeren Orientierung durch Messungen im Steco- 
meter und programmgesteuerte Berechnung im Kleinrechen 
automaten ermittelt. Anschließend kann dann die Messung 
und programmgesteuerte Berechnung beliebig vieler Einzel 
punkte durchgeführt werden. Für die Ermittlung der Daten 
der äußeren Orientierung wird eine Rechenzeit von etwa 
15 bis 20 Minuten benötigt, während für die eigentliche Aus 
werterechnung zur Ermittlung der Raumkoordinaten von 
Einzelpunkten nur etwa 15 bis 20 Sekunden je Punkt erforder 
lich sind. Es muß einer gesonderten Veröffentlichung Vorbe 
halten bleiben, über die dabei zur Anwendung kommenden 
Rechenverfahren und den inneren Aufbau des photogramme 
trischen Datenverarbeitungssystems ausführlich zu berichten. 
Doch erscheint es zweckmäßig, in diesem Zusammenhang 
einige Angaben über den erwähnten Kleinrechenautomaten 
Cellatron SER 2 (Bild 6) zu machen. 
Der Cellatron SER 2 [2, 11, 19, 27, 28] ist ein programmge 
steuerter digitaler Elektronenrechner mit vielseitigen Anwen 
dungsmöglichkeiten und einfacher Programmierung und Be 
dienung. Bei der Verwendung als unabhängiger Rechner über 
nimmt eine elektrische Schreibmaschine die Funktion des 
Ein- und Ausgabegerätes. Der Einsatz des Rechners im Rahmen 
des photogrammetrischen Datenverarbeitungssystems er 
fordert zusätzlich die Eingabe der Meßwerte direkt vom Steco- 
meter her. 
In Bild 7 ist das Blockschaltbild des Gerätes dargestellt, das 
den Aufbau des Rechenautomaten in Verbindung mit dem 
Stecometer in stark vereinfachter und schematischer Form 
zeigt. Es sind nur die wichtigsten Teile des Gerätes dargestellt, 
durch deren Zusammenwirken eine programmgesteuerte 
Rechnung möglich ist. Aus den Verbindungslinien ist zu er 
kennen, wie der Datenfluß zwischen den einzelnen Baugruppen 
abläuft. 
Alle von außen über die Eingabegeräte ankommenden Infor 
mationen gelangen in Form von Dezimalziffern zunächst in 
das Eingabewerk, wo jede Dezimalziffer durch eine Tetrade 
in direkter dualer Verschlüsselung dargestellt wird. Von hier 
Bild 4 Schema zum Meßgerät des Stecometers. S = Spindel 
Bild 5. Registriergerät zum Stecometer 
aus werden die verschlüsselten Informationen zum Umlauf - 
Speicher R transportiert, wenn es sich um Rechengrößen 
handelt, bzw. über die Umlaufspeicher R und AG zum Be 
fehlsregister B, wenn es sich um Befehle handelt. Das Befehls 
register B und der Befehlszähler C sind zwei wichtige Bestand 
teile des Leitwerkes LW, das als zentrales Steuerorgan für alle 
im Automaten ablaufenden Prozesse dient. Vom Leitwerk 
LW führen Steuerleitungen zu allen Baugruppen des Gerätes. 
Der Befehlszähler C sorgt dafür, daß die Befehle aus dem 
Befehlsspeicher BS in der programmierten Reihenfolge abge 
rufen und zum Befehlsregister transportiert werden. Dort ent 
schlüsselt das Steuerwerk den jeweiligen Befehl und sorgt für 
den Ablauf der entsprechenden Operation. 
Rechengrößen können vom Umlaufspeicher R aus sofort ver 
arbeitet werden. Sie können jedoch auch über den Umlauf 
speicher AC zum Zahlenspeicher ZS gebracht werden. Adressen, 
Kommawerte und Sprungbefehle werden von der Schreib 
maschine SM bzw. von der Funktionstastatur FT direkt in das 
Befehlsregister B geleitet. 
Die Grundrechnungsarten Addition, Substraktion, Multi 
plikation und Division werden im Rechenwerk R W ausgeführt. 
Dabei werden die in den Umlaufspeichern R und AG enthal 
tenen Informationen entsprechend den Programmbefehlen 
miteinander verknüpft. Das Rechenwerk besitzt zwei Ein 
gänge für die beiden an einer Rechnung beteiligten Operanden 
und einen Ausgang zur Weiterleitung des Resultates. Außer 
dem befindet sich im Rechenwerk eine Steuereinrichtung zur 
Verarbeitung der Kommawerte beider Operanden nach den 
üblichen arithmetischen Regeln. 
Der Zahlenspeicher ZS besitzt einen Eingang, der mit dem Aus 
gang des Umlaufspeichers AG verbunden ist. Über diese Lei 
tungen gelangen alle Zahlen, die als Zwischen- oder Endresul 
tate einer Rechnung im Umlaufspeicher AG entstanden sind 
und aufbewahrt werden sollen, sowie auch die Zahlen, die 
von außen über die Schreibmaschine oder die anderen Ein 
gabegeräte eingegeben werden und ihren Weg über das Ein 
gabewerk EW und die beiden Umlaufspeicher R und AC zum 
Zahlenspeicher nehmen. Im letzteren Falle dient AG als 
Zwischenspeicher auf dem Wege der Information zum Zahlen 
speicher. 
Der Ausgang des Zahlenspeichers führt nach beiden Umlauf 
speichern R und AG. Damit können Zahlen für die Verknüp 
fung im Rechenwerk zur Verfügung gestellt werden und zum 
anderen Werte aus dem Zahlenspeicher über den Umlauf 
speicher AG ausgegeben bzw. dem^lusgabewerk AW zugeführt
	        
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