Full text: Commissions II (Cont.) (Part 4)

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Bild 1. Geometrische Zusammenhänge zwischen a und h 
beim Differentialentzerrungsgerät 
Bild 2. Schema zum Rechengetriebe für die Vergrößerungs- 
Steuerung 
hat dafür zu sorgen, daß in Abhängigkeit von der Höhen 
änderung der Meßmarke im Stereoauswertegerät der Abstand 
a des Entzerrungsobjektivs vom Projektionstisch des Diffe 
rentialentzerrungsgeräts kontinuierlich geändert werden kann. 
Aus Bild 1 kann folgende Beziehung zwischen der Höhe h des 
Projektionszentrums O a über der Geländeebene © und dem 
Abstand a abgeleitet werden: 
a — fe (1 + 
h ■ cos v a 
)■ 
(1) 
Sa • cos v a ' 
Die laufende automatische Berechnung dieses «'-Wertes war 
mit Hilfe eines Rechengetriebes vorgesehen worden, das auf 
einer aus der strengen Formel (1) abgeleiteten Näherungs 
formel beruht: 
je Ah 
ja ■ COS v a ’ 
(2) 
Diese Näherungsformel ist selbst für Überweitwinkelaufnahmen 
noch genügend genau. Das Schema dieses Rechengetriebes 
ist aus Bild 2 zu ersehen. 
Es wurde schon gesagt, daß ein solches Differentialentzerrungs 
gerät mit jedem beliebigen Stereoauswertegerät gekoppelt 
werden kann, von dem aus neben den Lagekoordinaten x e und 
y e auch die Vergrößerungsänderungen Ah in das Differential 
entzerrungsgerät eingesteuert werden können. Es besteht also 
auch die Möglichkeit, dieses Differentialentzerrungsgerät mit 
dem Analytical Plotter zu koppeln. Der grundsätzliche Vor 
teil des Analytical Plotters gegenüber konventionellen Stereo- 
auswertegeräten besteht bekanntlich in seiner einzigartigen 
Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten Auswertebedin 
gungen. So können auf Grund des analytischen Prinzips Auf 
nahmen der verschiedensten Brennweiten bis zu Überweit 
winkelaufnahmen streng ausgewertet werden, und man kann 
die Einflüsse der Verzeichnung, Refraktion, Erdkrümmung 
und Filmschrumpfung berücksichtigen [8], [9], [10], [11], [12], 
[21], [22], [23]. 
Es wurde deshalb einmal untersucht, welche Vorteile die An 
wendung des Analytical Plotters bei der Differentialentzerrung 
verspricht. Es fällt sofort auf, daß dank des Vorhandenseins 
eines schnellen Rechners die Aufgabe der oben skizzierten 
Vergrößerungssteuerung nicht im Differentialentzerrungsgerät 
gelöst zu werden braucht, sondern daß diese Aufgabe dem 
Analytical Plotter zugewiesen werden kann; denn für den 
Rechenteil des Analytical Plotters ist dies nur eine Frage der 
zusätzlichen Programmierung der strengen Formel (1) für a . 
Man erkennt also, daß ein Spezialprogramm und ein zusätz 
licher Digital-Analog-Wandler mit entsprechender elektrischer 
Übertragungseinrichtung für die Werte a eine kontinuierliche 
Vergrößerungsänderung im Differentialentzerrungsgerät er 
möglicht. 
Dieser wichtige Vorteil gab Anlaß zu der Überlegung, ob es 
dann nicht grundsätzlich möglich sei, den Analytical Plotter 
zum Zwecke der Differentialentzerrung mit konventionellen 
Entzerrungsgeräten bekannter Typen zu koppeln. Das Er 
gebnis dieser Überlegung muß positiv aussehen, wenn man 
bedenkt, daß man auch die Zuordnung zwischen den Koordi 
naten x s und y s im Stereomödell und den entsprechenden 
Koordinaten x e und y e auf dem Projektionstisch des Ent 
zerrungsgerätes in jedem Falle im Analytical Plotter durch 
entsprechende Programmierung rechnerisch durchführen kann. 
Ausgehend von diesen grundsätzlichen Betrachtungen wurden 
die theoretischen Grundlagen für den Einsatz des Analytical 
Plotters für die Differentialentzerrung in Verbindung mit 
verschiedenen Typen von Entzerrungsgeräten untersucht. 
2.2. Differentialentzerrung mit Analytical Plotter und Entzer 
rungsgerät SEG I (Variante 1.) 
Als erste Variante soll die Kopplung des Analytical Plotters 
mit dem Jenaer Entzerrungsgerät SEG I behandelt werden. 
Dieses Entzerrungsgerät besitzt bekanntlich für Bildebene 
und Projektionsebene nur je eine Neigungsachse und ist nach 
der optischen Achse des Entzerrungsobjektivs aufgebaut. Aus 
der Theorie der Entzerrung geht hervor, daß bei richtiger 
Berechnung der Einstellwerte die Lagekoordinaten auf dem 
Projektionstisch des Entzerrungsgerätes, abgesehen von einem 
Maßstabsunterschied, den Lagekoordinaten des aufgenomme 
nen Geländes entsprechen. Für die Berechnung der Einstell 
werte müssen die Daten der äußeren Orientierung verwendet 
werden, die im Analytical Plotter auf Grund der Orientierungs 
formeln und der Paßpunkte berechnet wurden. Dabei muß 
die Lage des Koordinatensystems berücksichtigt werden, das 
den Formeln des Analytical Plotters zugrunde liegt. Nimmt 
man an, daß der Formelapparat des Analytical Plotters auf 
einem Koordinatensystem aufgebaut ist, dessen Ursprung 
mit dem winkeltreuen Punkt zusammenfällt und dessen Achsen 
den Bildkoordinatenrichtungen x' und y' parallel sind, dann
	        
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