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(2b)
(dx, dy) = Gfx,y)doc.
Verfahren für die Ermittlung der Orientierungsparameter, Ge
nauigkeitsbetrachtungen hiezu sowie Untersuchungen über die
Theorie der kritischen Konfigurationen in welchen die Orientie
rung unsicher oder unmöglich wird, liegen in genügender Anzahl
vor.
Die Orientierung einer einzelnen Aufnahme ist für Aufgaben der
Ballistik und der Satellitengeodäsie von Bedeutung. Auf eine bisher
nicht ausgenutzte Anwendungsmöglichkeit für die numerische Ka
tasterphotogrammetrie wurde in [l] hingewiesen.
Über die Orientierung von affin verzerrten Aufnahmen wird in
Abschnitt 3 berichtet.
2, 2) Orientierung von 2 Aufnahmen eines Objektes
Zwei photographische Aufnahmen eines Objektes sind durch die
Bedingung des Schneidens entsprechender Strahlen miteinander
verknüpft. Mit Hilfe dieser Bedingung kann die innere Orientierung
jeder Aufnahmen und ihre gegenseitige räumliche Lage (relative
Orientierung) ermittelt werden. Es ist daher möglich,aus demln-
halt der Meßbilder allein ein dem aufgenommenen Objekt geome
trisch ähnliches Modell zu erzeugen. Hingegen können die Para
meter der linearen Transformation, durch welche das Modell den
richtigen Maßstab und die richtige Raumlage in einem vorgegebe
nen übergeordneten System erhält nur mit Hilfe von Paßpunkten be
stimmt werden.
Bezeichnen p'yp" die Anzahl der Orientierungsparameter für die
einzelnen Aufnahmen, so besitzt das Problem der gemeinsamen
Orientierung beider Aufnahmen p—p'-^p" Parameter. Hievon ent
fallen pff = p'+-p"-7 auf die relative und p A -7 auf die absolute
Orientierung. Ist die innere Orientierung .bekannt, also p'-P = 6,
so besitzt die relative Orientierung p R - 5 Parameter. Bei gleicher
aber unbekannter innerer Orientierung mit p ü Parametern, wird
p R -5+pj . Sind nur die/?; = 3 geometrisch definierten Para
meter der inneren Orientierung unbekannt, so wird p R = 6
Ziel der Orientierung ist die Ermittlung aller p Parameter beider
Aufnahmen. Dies kann entweder, der geschilderten geoemtrischen
Vorstellung folgend in Stufen (relative Orientierung, Herstellung
des Modells und absolute Orientierung) erfolgen, oder durch eine
gemeinsame Berechnung in einem Verfahren. Die stufenweise
Orientierung ist leicht überschaubar und ermöglicht eine rechtzeitige
Aufdeckung von Meß- und Abbildungsfehlern. Mathemtaisch ent
spricht sie einer Zerlegung des für die gemeinsame Bestimmung be
nötigten Gleichungssystemes in Teilsysteme. Dies ist einfach, wenn
Korrelationen zwischen den beiden Systemen vernachlässigt werden
können. Bei strenger Ausgleichung unter Berücksichtigung dieser
Korrelationen wird die Berechnung umständlich.
Für digitale (analytische) Berechnungen und fehlertheoretische
Untersuchungen ist die gemeinsame Bestimmung aller Parameter
vorteilhaft. Doch wird auch in diesem Falle die stufenweise Be
rechnung als erste Rechenphase benutzt, um Meßfehler zu erkennen