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die strenge Ausgleichung eine nennenswerte Steigerung erfährt,
welche bei Senkrechtaufnahmen (6 Orientierungspunkte , 4 Voll
paßpunkte) bis zu 30 % beträgt. Hingegen ist die Nachbargenau
igkeit für die stufenweise und die strenge Ausgleichung gleich
groß.
en,
Für genäherte Senkrechtaufnahmen eines ebenf'horizontalen Ob
jektes können allgemeine Formeln für die mittleren Fehler der
Restparallaxen und der Modellkoordinaten angegeben werden,
wenn ein bestimmtes Orientierungsverfahren benutzt wird. Eine
ausführliche Betrachtung hiezu ist in [4], § 95 enthalten.
Hingewiesen sei auf die Möglichkeit bei derartigen Fehlerunter
suchungen an Stelle der Orientierungsparameter freie Funktio
nen dieser Größen zu benutzen. Solche Funktionen, deren Fehler
matrix eine Diagonalmatrix ist und welche wie unkorrelierte
Beobachtungen verwendet werden können, wurden für Orientierungs-
aufgaben in [5] untersucht. Für Senkrechtaufnahmen eines ebenen,
horizontalen Geländes und einem Gitter von Orientierungspunkten
wurde in [6] gezeigt, daß freie Orientierungsfunktionen als Bün
deldrehungen um Achsen gedeutet werden können, welche durch
einen unterhalb der Basismitte liegenden Punkt parallel verschö
ben sind.
Von Bedeutung ist die Frage nach der Anzahl und Lage der für die
relative Orientierung verwendeten Punkte. Eingehende Untersuchun
gen in fßl ,[7] haben gezeigt, daß die bereits von O. v. Gruber ge
wählte schematische Anordnung von 6 Punkten optimale Ergebnisse
liefert und die Genauigkeit nur langsam mit der Anzahl der Punkte
ansteigt. Gegenüber der Orientierung mit 6 Punkten folgt für 20
gleichmäßig verteilte Orientierungspunkte eine Genauigkeitsstei
gerung von 30 v. H. , für 50 Punkte eine Steigerung von 5o v. H.
Diese Feststellung gilt nur vom Standpunkt der Geometrie der Ver
fahren unter der Voraussetzung, daß die Meßbilder in strengs
Perspektiven reduziert werden können. Da dies aber nicht der
Fall ist und immer Abweichungen verbleiben, wäre anzustreben ,
eine möglichst große Anzahl von Orientierungspunkten zu verwenden.
3) Orientierung von n Aufnahmen eines Objektes
Durch Vermehrung der Anzahl der von verschiedenen Standpunkten
mit verschiedener Orientierung erfolgten Aufnahmen eines Objektes
kann eine Verbesserung der geometrischen Bedingungen für die
Rekonstruktion erreicht werden. Aus diesem Grunde ist das Problem
der gemeinsamen Orientierung von n Aufnahmen für Aufgaben besonders
hoher Genauigkeit von Interesse, z. B. für die Satellitengeodäsie.
Bei unbekannter innerer Orientierung sind für eine Aufnahme ( Pj+- 6 ),
für n Aufnahmen daher nfpj + 6) Parameter zu bestimmen.
Wird nur die relative Orientierung betrachtet, so vermindert sich
diese Zahl um die 7 Parameter der nicht bestimmbaren linearen
Transformation.
Jeder in allen n Aufnahmen abgebildete Punkt gibt Anlaß zu n Vek
torgleichungen (1). Nach Elimination der nicht benötigten Koeffizienten