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die 3 Parameter der Orientierungsmatrix.
Gl. 15b kann in bekannter Weise linearisiert werden. Die Ver
besserungen derBildkoordinaten lassen sich jedoch nicht mehr ex
plizit darstellen, wie in der Einmedienphotogrammetrie. Die Be
stimmung der insgesamt 9 Orientierungselemente (bei bekannter
innerer Orientierung) ist mit Hilfe von 9 Koordinaten von Paß
punkten möglich, wenn Näherungen vorliegen.
Die relative Orientierung von 2 Aufnahmen führt zur Schnittbedingung
der gebrocbjhen Strahlen. In einem System, in weiden der Lotvektor
h parallel zur Richtung liegt und der Bündelvektor durch
p=(u,v,w) T
gegeben, folgt hiefür:
(b,p,p)+$ (jp-b ~P* Q’P )^ (~h i ‘b+P>P> €j)
<p =/(np) i -p z +lY 2 ' -nw
= 0
(16)
Der erste Ausdruck ist die Schnittbedingung der Einfallstrahlen. Die
beiden weiteren enthalten die Faktoren §> , welche für n-1 ver
schwinden. Die Orientierungsbedingung der Zweimedienphotogramme
trie geht daher für n= 1 in die bekannte Schnittbedingung Gl. (4a) der
Einmedienphotogrammetrie über, wie es ja auch sein muß.
Die Linearisierung von Gl. (16) gibt die Beobachtungsgleichung
für die Bestimmung der Orientierungsunbekannten. Diese enthält die
4 Bildkoordinaten und alle Orientierungsunbekannten, doch tritt wie
in der Einmedienphotogrammetrie jedes Quadrupel von Beobachtungs
größen nur in einer einzigen Gleichung auf.
Nach Durchführung der relativen Orientierung sind die Orientierungs
matrizen der beiden Aufnahmen, die Lage der Zentren zur T^nnebene
T beider Medien bekannt.
Die absolute Orientierung besteht im allgemeinen Fall in einer linearen
räumlichen Transformation. Ist die Lage von I bekannt, so sind die
normal TT liegende Komponente der Verschiebung und die Drehungen
um 2 zu I parallele Achsen bekannt und es verbleiben die 4 Parameter
eine lineare Tranformation in der Trennebene.
Weitere Betrachtungen sowie Untersuchungen zum Fall einer sphärischen
Trennfläche der Medien sind in [4] , § 125 enthalten.
6. Radargrammetrie
Wegen des erreichten hohen Auflösungsvermögens können Radarbilder
schon jetzt für bestimmte kartographische Aufgaben verwendet werden.
Da weitere Verbesserungen zu erwarten sind, scheint es zweckmäßig
die Geometrie des Radarbildes genauer zu studieren und Verfahren für
die geometrische Auswertung von Radarbildern bereit zu stellen.
Radarbilder werden photographisch gewonnen, ihr Inhalt erzeugt die
photographische Aufnahme und die geometrische Auswertung führt zu
Problemen, welche den photogrammetrischen ähnlich sind, Es erscheint
daher gerechtfertigt, die Radargrammetrie als photogrammetrisches
Thema zu behandeln.