In einem Radarbild werden Schrägentfernungen oder daraus abge
leitete Größen von einem Zentrum in Azimuten aufgetragen, wel
che vom betrachteten Punkt und von der Raumlage der Bildebene
abhängfen. Diese liegt normal zur Drehachse über welche die
messenden Impulse ausgesendet werden.
Bleibt die Drehachse während der Messung in fester Lage, so ver
mittelt jedes Radarbild ein Ebenenbüschel durch diese Achse und
in jeder Ebene einen Kreis als Ort für den aufgenommenen Objekt
punkt, dessen Mittelpunkt im Aufnahmeznntrum liegt. Das Radar
bild kann daher durch ein Bündel von kreisförmigen Projektions-
strahlen erhalten werden.
Um ein kartenähnliches Bild zu erhalten, werden durch elektrische
Reduktionen von den Schrägentfernungen'^ entweder eine konstante
Entfernung (Höhe h über Grund) abgezogen (Laufzeitverschiebung)
oder mit Hilfe einer Konstanten Höhe genäherte Horizontalentfer
nungen = /s z -h z abgebildet. Die bei einer nicht reduzierten
Aufnahme vorliegenden Verhältnisse werden in [l9] §§ 124-126
untersucht, die Abbildungsverhältnisse im F a lle der Reduktion
können in analoger Weise diskutiert werden.
Bei Reduktion durch Laufzeitverschiebung entsteht ein rein mathe
matisch definiertes Bild, das als konchoidale Abbildung definiert
werden kann. Die Reduktion mit einer konstanten Höheh(s~Gl.
22b) entspricht wie das ursprüngliche Bild einer Projektion durch
Kreise , aber auf eine im Abstand h parallel zur Bildebene liegende
Ebene, (s. Fig. 5a, b).
Das beschriebene Radar-Rund-Bild wird in der Regel aus einem sich
rasch bewegenden Flugzeug aufgenommen. Durch die Zeitdauer der
Umdrehung, sowie die für rotierende Systeme bestehenden Dimensions
schranken bestehen auch Schranken für die Güte des Bildes. Um diese
herabzusetzen, wurde das Radar-Schrägbild (Side looking Radar) ent
wickelt, bei welchem die Sendeantenne fest in paralleler Richtung zur
Flugzeugachse montiert ist. Mit diesem Gerät werden normal zur
Flugzeugachse (Flugrichtung) liegende Profile aufgenommen und in
einem kontiuierlichen Bild dargestellt. Es entsteht so eine Darstellung,
welche der kontinuierlichen photogrammetrischen Aufnahme entspricht
und welche eine hohe Bildqualität besitzt.
In der Folge werden Orientierungsprobleme für Radarbilder formuliert
und Lösungswege hiefür angegeben.
a)-Orientierung eines Radar-Rundbildes
Ein Kadarbild ist orientiert, wenn die Raumlage des Aufnahme Zentrum
Cf undder Bildebene X bekannt sind. Erstere wird durch die 3
Koordinaten des Ortsvektos X 0 > letztere durch die 3 Parameter
einer Orientierungsmatrix R bestimmt, welche die Lage eines mit
der Bildebene verbundenen orthogonalen Achssysteme ( 1,j, k )
festlegt. Zwei der Achsen t,j liegen in der Bildebene (Bild
koordinatenachsen), die dritte fc ist normal dazu, also parallel
zur Umdrehungsachse der Antenne.( i,j,k ) sind daher Spalt
vektoren der Orientierungsmatrix R (s. Fig. 5bJ