DôHLER, WOLFERTS, Neue P1üfverfahren für Anlagen zur digitalen Datenausgabe (II)
7. Praktische Ergebnisse von Prüfmessungen nach Test A 3
An der Erprobung der Teste beteiligten sich die nachstehend aufgeführten Institutionen:
Bureau van de Fotogrammetrische Dienst van het Kadaster, s'-Gravenhage; Flurbereinigungsamt
Bamberg, Luftbildabteilung; Institut für Angewandte Geodiásie, Frankfurt (M); Institut Géographi-
que National, Paris; International Institute for Aerial Survey and Earth Sciences, Delft; Institut
für Photogrammetrie und Topographie der Universitit Karlsruhe; Katedra Geodézie Slovenskej
vysokej Skoly Technickej, Bratislava; Landesamt für Flurbereinigung und Siedlung Baden-Württem-
berg, Geodütische Rechenstelle, Ludwigsburg; Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bad
Godesberg; Lehrstuhl III für Geodäsie der Universität Stuttgart.
Die Messungen wurden an folgenden Anlagen ausgeführt: 5 Stereoplanigraphen C 8 mit Ecomat-
Anlagen (Carl Zeiss); 2 Stereokartiergeräte Presa mit Registrier-Anlagen (SOM); 1 Autograph A 7
mit EK 5a (Wild); 3 Autographen A 8 mit EK 3 u. EK 5 (Wild); 1 Stereometrograph C mit Coordi-
meter D (Jenoptik); 4 Stereokomparatoren PSK mit Ecomat (Carl Zeiss); 1 Stereokomparator mit
Registrier-Anlage (SOM); 1 Stereokomparator TA3/D mit Registrier-Anlage (OMI); 1 Stereokom-
parator STK mit EK 4a (Wild).
An 19 Anlagen sind 29 Tests mit insgesamt über 30000 Meßpunkten vorgenommen worden. Die
Ergebnisse der Auswertungen sind ohne Angabe der benutzten Anlagen in den Tabellen 2? und 25,
getrennt für Analog-Gerüte und Komparatoren, zusammengestellt.
8. Diskussion der Prüfergebnisse
Die geprüften Anlagen unterlagen keiner Auswahl. Angestrebt wurde lediglich, móglichst ver-
schiedene Typen von Registrier-Anlagen zu testen. In den Tabellen 2* und 2 P sind nur die wichtig-
sten Ergebnisse der Prüfmessungen nach Test A 3 zusammengefaDt, der sich hinsichtlich der
Fehleraufdeckung als am wirkungsvollsten erwiesen hat.
Von 29 Prüfmessungen traten nur in vier Füllen (Nr. 5, 6, 7,25a) keine Registrierfehler auf. Bei
allen anderen Tests wurden eindeutige Ausgabe-Fehler im Format und/oder in den Ziffern festge-
stellt. Von einer Registrier-Anlage war vorher bekannt, da sie seit lángerer Zeit nicht verwendungs-
fähig ist (Nr. 24). Zum Zeitpunkt der Testmessungen arbeiteten alle übrigen Anlagen nicht fehler-
frei, wie die Ergebnisse zeigen. Aus den Rechenprotokollen lassen sich die Fehler im einzelnen ana-
lysieren. Oftmals wird bereits daraus die Ursache lokalisiert werden kónnen. Die ungünstige
Bilanz der Prüfungen zeigt, daf Registrier-Anlagen nicht nur einer sorgfáltigen
Pflege und Wartung bedürfen, sondern daß sie auch ständig überprüft werden
müssen.
Bedenklicher erscheint die bei den Tests durch die mittlere Abweichung bestimmte Genauigkeit
der Ausgabe. Nur bei zwei Anlagen (5 und 6) entspricht diese mit 3- 8 um etwa der bei Analog-
Geräten im Modell erreichbaren Lage-Mef)genauigkeit ([7], S. 45). Bei den anderen geprüften An-
lagen liegen die mittleren Abweichungen (senkrechte Abstünde der Punkte von den Geraden im
Modellraum) zwischen — 13 um und + 31 um. Die Mefgenauigkeit der Gerüte wird also
im allgemeinen durch die Ausgabe beeinträchtigt. Das gilt auch für Komparatoren wie
die Ergebnisse der Tabelle 2b zeigen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die aus den Ta-
bellen 22. und 2» und Bild 8 ersichtliche Ziffern-Háufigkeit der letzten Koordinaten-Stellen. Das
bei einer unendlich groDen Menge zufallsverteilter Koordinaten zu erwartende theoretische Ver-
hältnis zwischen geraden und ungeraden Ziffern sollte 50:5096 betragen; die Häufigkeit des
Auftretens der einzelnen Ziffern müßte sich dem Idealwert von 10%, bezogen auf die Ge-
samtpunktmenge, nähern. Mit abnehmender Anzahl der Punkte werden‘ auch die erhaltenen
Werte von den theoretischen Erwartungswerten abweichen. Die Abweichungen müssen im Einzelfall
mittels statistischer Verfahren auf Signifikanz geprüft werden. In den Fällen 1 bis 4, 7, 8, 9, 13,
19, 20 und 25 werden eindeutig die ungeraden Ziffern bevorzugt. Dem Ideal-Verhältnis zwischen
geraden und ungeraden Ziffern am nächsten kommen z.B. die Prüfmessungen 5 und 6. Trotz des guten
Gesamtverhältnisses von 48 : 52% bei 5, streuen die einzelnen Ziffern der letzten Einheit in der y-
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