Full text: Actes du onzième Congrès International de Photogrammétrie (fascicule 9)

wendig sind, künstlich zu signalisieren. Zum Mar- 
kieren dieser Punkte auf dem Bilde, wurde Punkt- 
übertragungsgerät PUG 2 von Wild verwendet. Die 
Erfahrung zeigt aber, dass man diese Art der Punkt- 
vermarkung gerade in den mit Wäldern bedeckten 
Gebiete, nicht verwendet kann, obwohl sie gerade 
hier sehr erforderlich wäre, u. zw. aus diesen Grün- 
den: 
— eineungenügende stereoskopische Wahrnehmung 
(im Folge einer übermüássigen Bildvergrósse- 
rung), 
— keine Möglichkeit einer fortlaufenden Bildver- 
schiebung im Sehfeld, 
— eine zu kleine Messmarke. 
Aus angeführten Gründen wurden bei der er- 
wähnten Lokalität nur einige wenige Punkte, die 
unbedingt für die Berechnung erforderlich waren, 
mit Hilfe des Gerätes PUG 2 vermarkt. In. einem 
entdeckten Gebiete ist es aber nach gewissen Erfah- 
rungen möglich, mit diesem Geräte viel bessere Er- 
gebnisse zu erreichen, als in einem bewaldetem. In 
beiden Fällen kommt aber zu einer schneller Ab- 
nützung des Markierstiftes. 
Für die Berechnung wurde die ganze Lokalitàt 
in zwei Blocks mit je 19 Aufnahme geteilt. Die Be- 
rechnung wurde in der Mitarbeit mit Doc. Ing. Vl. 
Krátky, CSc., durchgeführt. 
Die Genauigkeit der Berechnung ist durch die 
Rest-, bzw. Einheits-Parallaxe im Bildmafsstabe und 
durch die mittleren Lage- und Hohenfehler der pho- 
togrammetrisch bestimmten Koordinaten charakteri- 
siert. 
An der angeführten Lokalitát wurde ein mittle- 
rer Fehler der Restparallaxen im Bildmafstabe m — 
- 5 um von 194 Strahlen, ein mittlerer Fehler der 
einzelnen Parallaxen im Bildmafstabe m == = 7 um 
von 109 Strahlen erreicht. Die mittleren Lage- und 
Hohenfehler der photogrammetrisch bestimmten Ko- 
ordinaten wurden nicht nur aus den Abweichungen 
der geodätischen Koordinaten der Punkte, die zur 
Berechnung und Ausgleichung im Block benützt wa- 
ren, aber auch aus den Abweichungen an deu Kon- 
trollpunkten, die ebenfalls geodátisch bestimmt wur- 
den, festgestellt. Die geodátisch bestimmten Punkte 
wurden wieder für fehlerlos gehalten. 
Die Berechung der mittleren Lage- und Hóhen- 
fehler, die aus den Abweichung von den geodátischen 
Koordinaten und Hóhen bestimmt wurden: 
bei den Punkten, die zur Ausgleichung im Block 
benützt wurden: 
m, = - 0,09 m im Bildmafstabe m',- 
m; — -* 0,11 m von 14 Punkten, 
: += 10 um 
bei den Punkten, die zur Ausgleichung im Block 
benützt wurden und bei den Kontrollpunkten, 
welche durch das Vorwirtseinschneiden oder 
durch die Dreiecksketten, bestimmt sind: 
m,= =0,10 m im Bildmafstabe m',— «11 um 
me = + 0,17 m 
von 29 Punkten 
— von allen geodätisch gemessenen Punkten im 
Block, die durch das Vorwärtseinschneiden, 
durch die Dreiecksketten und Polygonzügen: 
mp, + 0,13 m im BildmaBstabe m',= = 14 um 
=018m 
von 33 Punkten. 
In 
Aus den angeführten Ergebnissen ergibt sich die 
Moglichkeit der Verwendung der analytischen Aero- 
triangulation zur Lagebestimmung der Punkte des 
Punktfeldes bei der grossmaBstäblichen Kartierung 
in Mabstabe 1:2000. Es wird vorläufig noch nôtig 
sein die Hôhen geodätisch zu bestimmen. Man kann 
aber erwarten, dass die bisherigen Ergebnisse, u. zw. 
hauptsächlich die photogrammetrische Bestimmung 
der Höhen des Punktfeldes, bei folgenden Voraus- 
setzungen noch verbessert werden können. 
Verwendung von Gitterkamern zum Vermeiden 
der unregelmässigen Luftfilmschrumpfung, bzw. 
Verwendung des Filmes mit einer undeformier- 
barten Unterlage. 
Markieren der Punkte, deren Bildkoordinaten 
zur Berechnung der Elemente der gegenseitigen 
Orientierung verwendet werden, im Gelände 
durch künstliche Vierecksignalen; die Signal- 
grösse sollte mit Rücksicht auf die Grösse der 
Messmarke des zum Messen der Bildkoordina- 
ten verwendeten Gerätes festgesetzt‘ werden 
(mit Rücksicht auf die Überbelichtung des Sig- 
nals im Bilde), 
— In der Verbindungszone der Modelle sollten we- 
nigstens 3 Punkte gewählt werden (in der Ek- 
ken des Modells und in der Mitte). 
Die Beurteilung in Hinsicht der Wirtschaftlich- 
keit kann vorläufig nur annähernd durchgeführt wer- 
den. Man kann aber erwarten, dass die Kosten der 
Bestimmung der Punkte des Punktenfeldes mit Hilfe 
der analytischen Aerotriangulation in der Lage und 
mit Hilfe des geodätischen Messens in der Höhe 
nicht 50 % der Gesamtkosten der geodätische Ver- 
messung (in der Lage und Höhe) übertreten werden. 
h) Die photogrammetrische Lageauswertung 
der grossmaßstäblichen Karten 
Bei der Aufnahme im Maßstabe 1:2000 und 
1:5000 benützt man überwiegend die universale pho- 
togrammetrische Methode. Die photogrammetrische 
Auswertung wird aus den Luftaufnahmen im Maß- 
stabe 1:8500 graphisch durchgeführt. Die Punkte auf 
den Eigentumsgrenzen sind in dem Gelände durch 
Signalen quadratischer Form bezeichnet, die Punkte 
auf den Kulturgrenzen werden nicht signalisiert. Die 
photogrammetrische Lageauswertung in der Feld- 
strecke stellt keine Probleme, wobei hier eine hohe 
Genauigkeit erreicht wird, sodass in dem Endresul- 
tat — in der Karte — keine Unterschiede in der Ge- 
nauigkeit zwischen der photogrammetrischen Lage- 
bestimmung und der geodätischen Ergänzungsmes- 
sung vorkommen. Der mittlere Lagefehler der photo- 
grammetrisch bestimmten (signalisierten) Detail- 
punkte vom Bildmaßstabe 1:8500 beträgt mp = 
+ 0,22 m. 
In einigermassend anderer Weise hat sich die 
photogrammetrische Lageauswertung in verbauten 
Gebieten entwickelt. 
 
	        
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