Full text: Actes du onzième Congrès International de Photogrammétrie (fascicule 9)

Die Verbesserung der Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit photo- 
grammetrischer Koordinatenbestimmungen durch Doppelmessungen nach zwei 
unabhängigen Bildverbänden 
Zusammenfassung 
  
Die Rechtsordnung in der Bundesrepublik Deutschland stellt an Vermes- 
sungen, die Bestandteil des Katasternachweises werden, bestimmte Anfor- 
derungen. Einmal muß die Richtigkeit der Vermessungsergebnisse gewähr- 
leistet sein. Zum anderen müssen sie die nach den Fehlergesetzen der 
mechanischen Streckenmessung definierten Fehlergrenzen einhalten. Bei 
photogrammetrischer Vermessung lassen sich beide Forderungen nicht ohne 
weiteres erfüllen. Hinzu kommt, daß aus wirtschaftlichen Gründen die 
Ergebnisse möglichst vollständig sein sollen, Diese Umstände haben dazu 
geführt, daß in Nordrhein-Westfalen im Rahmen solcher Vermessungen zur 
photogrammetrischen Koordinatenbestimmung von Punkten zwei voneinander 
unabhängige Bildverbände ausgewertet werden. Die Möglichkeiten zur Anord- 
nung solcher Bildverbände, die Vor- und Nachteile der verschiedenen 
Verfahren sowie die Ergebnisse praktischer Messungen werden aufgezeigt. 
Außerdem wird das praktisch angewandte Verfahren im Zusammenhang darge- 
legt. 
1. Mängel der bisherigen Arbeitsweise und Möglichkeiten der Ver- 
besserung 
Eine richtige Identifizierung der signalisierten Punkte ist die Voraus- 
setzung für richtige Meßergebnisse. Wenn die Punkte nur zentrisch sig- 
nalisiert wurden, bestehen oft Verwechslungsmöglichkeiten mit im Bild 
áhnlich erscheinenden Punkten. Deshalb ist in solchen Fállen eine órt- 
liche Identifizierung unerlá8lich, und selbst dann ergeben sich bei 
manchen Punkten noch Schwierigkeiten. Aus diesem Grunde werden vielfach 
Identifizierungshilfen in verschiedener Form und Anordnung ausgelegt. 
In Nordrhein-Westfalen hat sich die exzentrische Signalisierung von 
zwei Beipunkten, die zusammen mit dem zentrischen Signal des Stamm- 
punktes in einer Geraden liegen, am besten bewährt. Die Punktabstände 
werden gemessen. Solche Dreiergruppen sind im Bild leicht zu identifi- 
Zieren. AuBerdem kann auf Grund der bekannten Zuordnung der Einzelpunk- 
te auf Veranderungen der Signalisierung bis zum Bildflug geschlossen 
 
	        
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