Full text: Actes du onzième Congrès International de Photogrammétrie (fascicule 9)

  
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werden. Schließlich können die Koordinaten des Stammpunktes über die Bei- 
punkte auch dann hergeleitet werden, wenn er selbst nicht oder nicht ge- 
nau bzw. sicher eingestellt werden kann, 
Über die Richtigkeit der photogrammetrischen Meßergebnisse kann bei ein- 
maliger Bestimmung jedes Punktes keine Aussage gemacht werden, In sol- 
chen Fällen bleibt nur, die Koordinaten durch örtliche Messungen der die 
Punkte verbindenden Strecken zu prüfen. Damit die Probe wirkungsvoll 
ist, muß jeder Punkt durch zwei etwa rechtwinklig zueinander verlaufen- 
de Strecken geprüft werden. Der so bedingte Mehraufwand ist, insbeson- 
dere wenn lange Strecken gemessen werden müssen, nicht unerheblich. Er 
ist im allgemeinen nur dann vertretbar, wenn die Kontrollstrecken durch 
eine vorangegangene Absteckung oder auf anderem Wege ohnehin anfallen, 
Im anderen Falle schmälert die terrestrische Messung der vielen Kon- 
trollstrecken die Wirtschaftlichkeit der photogrammetrischen Verfahren 
wesentlich. Außerdem sind lange Strecken, die in der üblichen Weise 
mit Meßbändern gemessen werden, für eine wirkungsvolle Kontrolle nicht 
genau genug. Die auftretenden Differenzen sind in der Regel auf Fehler 
beider Messungen zurückzuführen. Deshalb ist es meist günstiger, die 
Beipunkte in die photogrammetrische Messung einzubeziehen und auf Grund 
der bekannten Zuordnung der Punkte auf die Richtigkeit der Messungen 
zu schließen, Dabei werden zusätzliche örtliche Messungen vermieden, 
Die Zahl der photogrammetrisch zu bestimmenden Punkte erhöht sich je- 
doch auf das Dreifache, Außerdem verursacht der Vergleich der terre- 
strischen und photogrammetrischen MeBelemente bei vielen Punkten viel 
Rechenarbeit, die wegen der vielen Eingangswerte und der Kürze des ein- 
zelnen Rechenganges nicht gut von elektronischen Rechenanlagen ausge- 
führt werden, kann, Deshalb werden in Nordrhein-Westfalen die Beipunkte 
nur dann mitgemessen, wenn die Stammpunkte nur unsicher bzw. ungenau 
erfasst werden kónnen. 
Eine weitere Móglichkeit zur Prüfung der Ergebnisse besteht in der Wie- 
derholung der Messungen. Hierfür genügt die doppelte Einstellung der 
Punkte in ein und demselben Modell jedoch nicht. Dadurch werden nur die 
Einstellfehler erfasst. Alle übrigen Fehler bleiben unerkannt. Schon 
besser sind Wiederholungsmessungen innerhalb der Gemeinsamkeitsbereiche 
benachbarter Modelle, Leider können so nicht alle Punkte, sondern nur 
die am Rand gelegenen geprüft werden. Deshalb bleibt für eine durch- 
greifende Prüfung nur der Weg, alle Punkte nach zwei unabhängigen Bild- 
verbünden mehrfach zu messen. Wie Versuchsmessungen gezeigt haben, sind 
die Beobachtungsdifferenzen ein zutreffendes Kriterium für die Richtig-
	        
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