Full text: Actes du onzième Congrès International de Photogrammétrie (fascicule 9)

Photogrammetrische Höhenauswertung 
für die Herstellung der Deutschen Grundkarte 1:5000 im Flaehland 
Von W. BRINDÔPKE, Hannover 
Summary: In flat terrain — 80°/o of Lower Saxony — special efforts have to be done with regard to 
the precision of photogrammetric height measurements for topographic purposes. Photo scales of 1: 6 000 
and 1:8 000 are used to get a height precision in point measurements of 1— 1,5 dm. Systematic errors 
require special attention and control methods. Map production could be doubled and a third of costs could 
be saved by means of the photogrammetric method. Photogrammetric point measurement in flat terrain 
is a problem of automation and will be still more economic by using further possibilities of automatic 
methods. 
l. Allgemeines 
Das Kartenwerk der Deutschen Grundkarte (DGK) 1 : 5000 ist in Niedersachsen bis zum 
1. 1. 1968 im GrundriB mit rund 10 000 Bláttern zu ca. 80?/o fertiggestellt. Hiervon liegen 
erst ca. 2000 Grundkarten — etwa 18% der Gesamtzahl — mit Hôhendarstellungen, also 
als Endstufe der DGK vor. Die Endstufe der DGK 1 : 5000 ist folglich noch für rund 10 000 
Blätter herzustellen. Ahnliche Verhältnisse liegen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-West- 
falen vor [1]. 
Die Beschleunigung der Herstellung der DGK 1 : 5000 mit Hilfe der Photogrammetrie ist 
wiederholt nachgewiesen worden [1], [2]. Niedersachsen weist allerdings zu 80?/o Flach- 
land auf, in dem die Hôhenaufnahme durch linienweise photogrammetrische Auswertung 
praktisch kaum durchführbar ist. Die Photogrammetrie ist hier lediglich in der Lage, die 
Hôhenaufnahme punktweise vorzunehmen. Neben dieser Forderung an die spezielle Ver- 
fahrenstechnik der Photogrammetrie stellen im Flachland Planungsaufgaben — vorwiegend 
wasserwirtschaftliche Maßnahmen im Küstenplan, in der Flurbereinigung und im Verkehrs- 
wasserbau — besondere Anforderungen an die Genauigkeit des photogrammetrischen Ver- 
fahrens. 
Nachdem zu diesen Fragen bereits in Untersuchungen von SCHOLZ [3], KUPFER [4] und 
HóHLE [5] berichtet wurde, werden im folgenden Erfahrungen und Ergebnisse mitgeteilt, 
die seit 1963 [6] in der Abteilung Landesvermessung des Nieders. Landesverwaltungsamtes 
bei der praktischen photogrammetrischen Hohenauswertung von ca. 400 Blattern der DGK 
] : 5000 gesammelt worden sind. 
2. Das technische Verfahren der photogrammetrischen Hohenaufnahme im Flachland 
Die Herstellung der DGK 1 : 5000 mit Hilfe der Photogrammetrie haben u. a. Krauss [1] 
für Nordrhein-Westfalen und KoNsTANZER [7] fiir Niedersachsen ausfiihrlich beschrieben. 
Auf die Besonderheiten der Höhenaufnahme im Flachland sei kurz hingewiesen: 
2.1 Bildflug 
U. a. haben SCHOLZ [3] und Knauss [1] betont, daf) für flaches Gelände der Bildmaßstab 
1:8000 voll ausreichend ist. Dem kann überall dort zugestimmt werden, wo maximal 
Hohenunterschiede pro Blatt von etwa 4— 20 m vorhanden sind. Die Marsch des nieder- 
sáchsischen Flachlandes weist ca. 2— 3000 Blàtter mit Hóhenunterschieden von hóchstens 
4 m pro Blatt auf. Hier kann die — besonders für wasserwirtschaftliche Zwecke —  gefor- 
derte Niveaugenauigkeit von 1 dm bei 1 : 8000 nicht mehr voll garantiert werden 
(siehe 3.2). In diesen Gebieten wird statt 1 : 8000 der BildmaBstab 1 : 6000 verwendet. Dem 
verhältnismäßig geringen Nachteil der größeren Anzahl von 8 Modellen pro Blatt steht die 
Sicherheit in der Auswertung und in der örtlichen Bearbeitung gegenüber. 
2.2 Paßpunktbestimmung 
Die terrestrische Bestimmung der Höhenpaßpunkte nach dem Bildflug ist einer der ent- 
scheidendsten Arbeitsabschnitte des gesamten Verfahrens. Um eine eindeutige Höhen- 
einpassung des Modells vornehmen zu können, werden nicht Einzelpaßpunkte bestimmt, son- 
 
	        
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