Full text: Actes du onzième Congrès International de Photogrammétrie (fascicule 9)

  
dern Paßpunktnester mit je 3 Paßpunkten (PP). Dieses wirtschaftlich nicht aufwendigere 
Verfahren hat sich ausgesprochen gut bewährt. Die von Krauss in [2] geforderten schärfe- 
ren Kontrollen auch photogrammetrischer Messungen sind außerordentlich wichtig. Um ein 
größeres Maß an Zuverlässigkeit zu schaffen, werden außer PP-Nestern im Zuge des PP- 
Nivellements weitere ca. 15 Lattenstandpunkte festgehalten, die bei der Stereoauswertung als 
Kontrollpunkte gemessen werden, wobei dem Auswerter die terrestrischen Höhen nicht be- 
kannt sind (siehe 3.2). 
2.3 Photogrammetrische Hóhenauswertung 
Pro Blatt werden an Stereokartiergeräten A 8 und C8 ca. 3000 Hóhenpunkte (2 7 bis 
8 Punkte/ha) gemessen. Die Punktauswertung wird grundsàtzlich dort vorgenommen, wo die 
Gelündeneigungen geringer als 2? sind. Die Genauigkeit der Hóhenauswertung wird prak- 
tisch in vollem Mafle von der Güte der Hóheneinpassung bestimmt. Um auch hier eine móg- 
lichst objektive Kontrolle durchzuführen, mu) vor der eigentlichen Auswertung jede 
Hóheneinpassung eines Modells von einem 2. Auswerter geprüft und „abgenommen“ wer- 
den. Niveaufehler (siehe 3.2) werden auf diese Weise auf ein Minimum beschränkt. 
2.4 Örtliche Bearbeitung 
Anhand der punktweisen Auswertung (Kotenpause) entwirft der Topograph im Gelände 
nach topographisch-morphologischen Gesichtspunkten das Höhenlinienbild. Da er im Gelände 
die genaue Lage der Höhenpunkte im Gegensatz zum terrestrischen Verfahren nicht kennt, 
krokiert er auf Grund einer Luftbildentzerrung 1 : 5000, in welche die Höhenzahlen aus der 
Punktauswertung einkopiert sind. Auch der Topograph muf) die besonderen Eigenschaften 
des photogrammetrischen Verfahrens kennen, um dessen typische Erscheinungen (unsicher- 
heiten in der Genauigkeit der Einzelpunktmessung, Konstanz in der Niveaubestimmung, Ge- 
fahren der restlichen Modelldeformationen etc.) erkennen und entsprechend behandeln zu 
kónnen. 
Krauss [8] schlug vor, die punktweise Hóhenauswertung im Flachland als Zwischenstufe 
,DGK mit Hóhenpunkten* herauszugeben und auf ein Hóhenlinienkroki vorerst zu verzich- 
ten. Doch zeigt die Erfahrung, daf) besonders im Flachland erst eine Hôhenliniendarstellung 
dem Planer den rechten topographischen Überblick verschafft. In jüngster Zeit werden sogar 
Luftbildentzerrungen 1: 5000 mit einkopierten Hóhenlinien als ideale Planungsunterlage 
im Flachland gewünscht. 
3. Die Hôhengenauigkeit des photogrammetrischen Verfahrens 
3.1 Zur Frage der notwendigen Höhengenauigkeit 
Nach DRAKE [9] ist selbst beim landwirtschaftlichen Wasserbau die Forderung nach der 
Bestimmung der Höhen des Geländes mit einer Genauigkeit von m, = 3 1 dm für die Pro- 
jektierung von Meliorationen umstritten. Einmal ist dem Trugschluß zu begegnen, daß eine 
punktweise cm-Genauigkeit (Meßgenauigkeit) das Gelände auch mit praktisch gleicher Ge- 
nauigkeit erfaßt (Erfassungsgenauigkeit) ; zum anderen interessiert den Planer im Flach- 
land weniger die Einzelpunkt-Genauigkeit als vielmehr die Zuverlässigkeit der gebietsweisen 
Hohengenauigkeit (Niveaugenauigkeit). 
Das Grundkartenblatt ,Leezdorf-West*^ 2409/19 (Marschengebiet) wurde von 2 Topo- 
graphen unabhàüngig zweimal aufgenommen (Meftisch-Nivelliertachymetrie). Die aus Dop- 
pelmessungen abgeleitete Genauigkeit beträgt 
Hóhengenauigkeit in identischen Punkten beider Aufnahmen: m,zc7om 
Hóhengenauigkeit in Punkten mit max. Lageunterschied von 5 m: — m;, — € 10cm 
Niveaugenauigkeit für ca. 10 ha grofe Gebiete: $42 E Ocm 
Das terrestrische Verfahren liefert also eine ideale Niveaugenauigkeit, erkauft mit einer 
hohen Mef)genauigkeit. 
3.2 Die Genauigkeit der photogrammetrischen Hóhenauswertung 
In 32 photogrammetrisch ausgewerteten Grundkarten des niedersáchsischen Flachlandes 
wurden terrestrische Prüfungsmessungen vorgenommen (teilweise durch lagemáüfiige Wieder-
	        
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