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GI. Die Wirkung der Rücklaufbremse beim Vorlauf. 105
Solche in die Rücklaufbremse eingebauten Vorlaufbremsen können
nun im Prinzip von zweierlei Art sein. Nämlich einmal kann man die
Vorlaufbremse von Beginn des Vorlaufs an wirken lassen, oder aber
man 1äßt die Vorlaufbremse erst nach Zurücklegung eines bestimmten
Wegs durch das Rohr mit ihrer Wirkung einsetzen.
Vorlaufbremsen der ersteren Art haben den Vorteil, daß sie einmal
ohne jeden Stoß wirken und dann, was bei Rädergeschützen von Be-
deutung ist, daß die Höhe der Bremskraft während des Vorlaufs inner-
halb der für ein ruhiges Verhalten des Geschützes nötigen ziemlich
niedrigen Grenzen gehalten werden kann.
Sie haben aber der zweiten Gattung gegenüber den Nachteil, daß
sie in konstruktiver Hinsicht etwas komplizierter ausfallen.
Ehe wir zur näheren Betrachtung dieser beiden Arten von Vorlauf-
bremsen übergehen, seien zunächst erst noch kurz die Stabilitätsver-
hältnisse von Rädergeschützen mit Rohrrücklauf beim Vorlauf näher
untersucht.
Außer den Stützkräften N,, N, und der Reibung R wirken beim
Vorlauf an der Lafette nach vorn die Kraft des Flüssigkeitsdrucks,
nach hinten der Federdruck. Es läßt sich nachweisen, daß, ähnlich
wie beim Rücklauf die Wirkung aller dieser Kräfte in bezug auf das
ganze Geschütz angenähert dieselbe ist, als wenn in der Parallelen
zur Seelenachse durch den Rohrschwerpunkt die Kräfte R und H’,
nach vorn und F, nach hinten auf das Geschütz wirken. Als Bedingung
für die Stabilität des Geschützes bei 0° Erhöhung in bezug auf die
Verbindungslinie der Radauflagepunkte gilt dann
G-51+6G.-s,>H, +RBR—F)-h (200)
oder st ai ;
oder s x
Pozo gt FR, (202)
s; und s, werden dabei von der Radauflage aus gerechnet, s^ variiert
während der Bewegung, und A ist der Abstand der Parallelen zur Seelen-
achse durch den Rohrschwerpunkt vom Kippunkt.
Solange also F, > H', + R, ist stets Stabilität vorhanden, d. h. der
Lafettenschwanz wird sich nicht hochheben kónnen. Dies ist der Fall,
solange das Rohr nach vorn zu beschleunigt wird. Sobald der Feder-
druck P, kleiner geworden ist als (H7, -- R), sobald also das Rohr ver-
zógert wird, tritt eine Kraft auf, welche die Lafette um die Verbindungs-
linie des Radauflagepunkte nach vorn zu kippen und gleichzeitig das
ganze Geschütz vorwártszuschieben sucht.
Bei nicht gebremsten Rädern ist die Gefahr des Gekipptwerdens
geringer als bei gebremsten Rädern, weil dort der Kippunkt hôher,