Full text: Theorie der Rohrrücklaufgeschütze

   
G IIa. Vorlaufbremsen, welche sich nicht beim Rücklauf füllen. 107 
Solange also die als Ordinaten von der Abszissenachse aus aufzu- 
tragenden Bremskráfte H/ unter der obersten Begrenzungslinie des 
Diagramms liegen, so lange wird bei gebremsten Ráàdern Stabilitát vor- 
handen sein. Überragen die die Bremskräfte darstellenden Ordinaten 
die Kurve der Kräfte des Vorholmittels (s. Abb. 49), so stellen 
die überragenden Stücke die vorhin erwähnten Vorschubkräfte dar, 
welche das ganze Geschütz nach vorn zu schieben trachten, und die 
namentlich bei ungebremsten Rädern nur sehr klein sein dürfen, soll 
das Geschütz beim Vorlauf des Rohrs nicht nach vorn rollen. 
  
Dischen 
G6 IIa. Vorlaufbremsen, welche nur wihrend des letzten 
Teils des Vorlaufs zur Wirkung kommen. 
Zu dieser Art von Bremsen gehören in erster Linie diejenigen, bei 
welchen die Bremsung beim Vorlauf dadurch entsteht, daß eine am 
hinteren Ende des Bremszylinders angebrachte Vorlaufstange in die 
hohle Kolbenstange eintritt und die in diese eindringende Flüssigkeit 
an sich vorbei nach hinten hinausdrängt. Abb. 46 stellt in schemati- 
scher Weise eine solche Bremse dar. Die Füllung der Kolbenstange 
kann bei dieser Art von Bremsen erst während des Vorlaufs statt- 
finden, und zwar wird sie erst vollendet sein, wenn das ganze Vakuum 
im Zylinder vor den Rücklaufkolben übergetreten sein wird. 
Da auch die Rücklaufbremse beim Vorlauf erst nach Übertritt des 
Vakuums bremsend wirken kann, wird also während des Übertritts des 
Vakuums keinerlei Verzögerung, abgesehen von dem Einfluß der Rei- 
bung und der Gewichtskomponente in Richtung der Seelenachse, 
sondern nur eine Beschleunigung des Rohrs durch das Vorholmittel 
stattfinden. : 
Ähnlich so liegen die Verhältnisse bei den Steuerschieberbremsen, 
bei welchen beim Vorlauf die Öffnungen für die Rücklaufbremsung in 
den Kolben teilweise überdeckt werden, so daß für den Vorlauf wesent- 
lich kleinere Durchflußöffnungen entstehen. Auch hier kann natürlich 
eine Bremsung erst nach Übertritt des Vakuums beginnen. 
Das zweckmäßigste Verfahren, die Größe der Durchflußöffnungen 
für solche Vorlaufbremsen zu bestimmen, läßt sich am besten an der 
Hand eines Diagramms erläutern (s. Abb. 49). 
Zunächst läuft das Rohr unter dem Antrieb des Vorholmittels frei 
vor, bis nach Zurücklegung des Weges 0 7 (vgl. Abb. 49, welches unter 
der Annahme, daß die Erhöhung 0° beträgt, gezeichnet ist) das Vakuum 
übergetreten ist. Die Geschwindigkeit des Rohrs in Punkt 7 ergibt 
G, 
sich aus V,, — | / 25 ‚ worin E, gleich der Fláche des Trapezes 01 1' 0' ist. 
/ 
g 
  
  
  
  
  
	        
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