BI. Die äußeren Kräfte an den zurücklaufenden Teilen.
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Eine Gaskraft P ist nur während des ersten Teils der Rückwärts-
bewegung des Rohrs vorhanden. Bald, nachdem das Geschoß das Rohr
verlassen hat, wird die Kraft P aufhören.
2. Im Schwerpunkt des Rohrs wirkt vertikal abwärts das Ge-
wicht G, des Rohrs und der sich mit ihm zurückbewegenden Teile.
Da diese letzteren in der Regel nicht symmetrisch um das Rohr herum
gruppiert sind, wird der gemeinsame Schwerpunkt der sich zurück-
bewegenden Teile auBerhalb der Seelenachse, und zwar in der Regel
darunter zu liegen kommen. Es sei d der Abstand des Schwerpunktes
der zurücklaufenden Teile von der Seelenachse.
3. Der Bewegung des Rohrs setzen sich bremsend entgegen der
Widerstand der Rücklaufbremse und der Widerstand des Vorhol-
mittels. Es werde angenommen, daß die Resultierende beider Kräfte,
wie das bei fast allen Rohrrücklaufgeschützen tatsächlich der Fall ist,
parallel zur Seelenachse gerichtet sei. Diese resultierende Bremskraft
ist in der Abb. 1 mit B bezeichnet. Der Abstand des Schwerpunktes
der zurücklaufenden Teile von der Resultierenden 5 sei c.
4. Von den zur Lafette gehórigen Teilen der Geradführung werden
Stützenwiderstände auf das Rohr einwirken. Infolge des außerhalb
der Seelenachse angenommenen. Angriffspunkts der Bremskraft B und
infolge der Lage des Schwerpunkts der zurücklaufenden Teile unter-
halb der Seelenachse wird dem Rohr eine Drehung in der Richtung
der Uhrzeigerbewegung um den Schwerpunkt erteilt. Es wird sich
deshalb vorn oben und hinten unten fest gegen seine Führung drücken
und hier die (normalen) Auflagerkräfte N, und N, erzeugen. Diese Auf-
lagerkräfte erzeugen ihrerseits
5. die Reibungswiderstände u - N, = R, und u: N, = R$, welche
parallel zur Seelenachse der Rückwártsbewegung des Rohres entgegen-
wirken. Hierin ist 4 der Koeffizient der gleitenden Reibung.
Um das Rohr frei zu machen, ist aufer den erwähnten äußeren
Kráüften noch im Schwerpunkt die Trágheitskraft
G, JF
Si
in der der Rückwártsbewegung entgegengesetzten Richtung anzu-
bringen.
Zur Bestimmung der unbekannten Auflagekráfte N, und N, hat
man folgende Bedingungen:
1l. Die Summe der Kraftkomponenten normal zur Bewegungs-
richtung muß gleich Null sein, also
AN, — G,-:eose — N, — O. (1)
2. Die Summe der Drehmomente in bezug auf jeden beliebigen
Punkt, also auch in bezug auf den Schwerpunkt, mu gleich Null sein.
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