Full text: Actes du 7ième Congrès International de Photogrammétrie (Premier fascicule)

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richtung, welche bei Verwendung von Sonne und Mond ein dauerndes auto 
matisches Senkrechtstellen der Kammerhauptachse bewirken sollte. 
Dr. Santoni nimmt mit seinem Sonnenperiskop Gelände und Sonne eben 
falls gleichzeitig auf und bestimmt das Azimut der Aufnahmen physikalisch, 
idem er den aus der Flugnavigation bekannten kompaß-überwachten Kurs 
kreisel verwendet. 
Der Weg, zwei Gestirne durch zwei Punkte der Sonnenoberfläche (Pro 
tuberanzen, Sonnenflecken) zu ersetzen, wurde vom Verfasser vor 12 Jahren 
fehlertheoretisch untersucht. Zur Bestimmung der Azimute und der Zenit 
distanzen dieser beiden Punkte sollte während des Vermessungsfluges die Sonne 
wiederholt auch von der Erde aus (Observatorium) photogrammetrisch aufge 
nommen werden. Die den Momenten der Luftaufnahmen zugeordneten Azi 
mute und Zenitdistanzen dieser Punkte könnten sodann unter Berücksichti 
gung der Rotation der Sonne um ihre Achse (ca. 27 Tage in bezug auf die Erde) 
berechnet werden. Die Fehleruntersuchung ergab kein befriedigendes Resul 
tat; der Gesichtswinkel zu den Punkten der Sonnenoberfläche ist zu klein. 
Einen Übergang von den geometrischen zu den rein physikalischen Metho 
den zur Bestimmung der Lotrichtung bildet das folgende von Prof. Dock und 
dem Verfasser zum Vorschlag gebrachte Verfahren: [2]. 
Drei Flugzeuge fliegen in Dreiecksanordnung und nach Statoskopen 
möglichst in gleicher Flöhe. Mindestens eines davon ist mit einer Gelände 
aufnahmekammer ausgerüstet, die mit Zusatzkammern zur gleichzeitigen Auf 
nahme der beiden anderen Begleitflugzeuge verbunden ist. Die Entfernung der 
Begleitflugzeuge vom Vermessungsflugzeug (etwa 6 bis 8 km) wird mit be 
kannten Funkmeßgeräten ermittelt. Die in den Momenten der Geländeauf 
nahmen bestehenden Höhendifferenzen der Flugzeuge werden mit Regisstrier- 
statoskopen auf funkelektrischem Wege festgelegt. Die Genauigkeit des auf 
diese Weise gebildeten Horizontes läßt sich wie folgt abschätzen: 
Die Niveauflächen der Schwere (Fläche normal zur Richtung der Schwer 
kraft) fielen mit den Flächen gleichen Luftdruckes (Isobarenflächen) zusam 
men, wenn die Atmosphäre in Ruhe wäre. Die Abweichung der Isobaren von 
den Niveauflächen ersieht man aus Isobarenkarten. Für die gleich folgende 
Überlegung wird die erlaubte Vereinfachung gemacht: Niveauflächen der 
Schwere-Flächen gleicher Höhen. Besteht zwischen zwei Punkten gleicher 
Höhe, deren Entfernung e ist, der Luftdruckunterschied Ab, so ist A b / e r der 
Druckgradient, gemessen in horizontaler Richtung. Dieser wird gewöhnlich 
für e = 111 km (1°) angegeben und beträgt bei schönem Wetter in nicht 
bodengestörten Luftschichten nur selten mehr als 2 mm Hg. Somit ergibt sich 
in der Entfernung von 7 km ein Höhenfehler von ¡«2 m, Infolge der Abwei 
chung der Niveaufläche von der Isobarenfläche ergibt sich sodann ein Winkel 
fehler von T. 
Bedeutet s die Entfernung des Vermessungs- von einem der beiden Be 
gleitflugzeuge, cp den Neigungswinkel zwischen diesen, A h die größte Ab 
weichung eines nach einem Statoskop gesteuerten Flugzeuges von der Soll- 
Höhe und d (A h) die größte Fehlanzeige des Registrierstatoskopes, so ist im 
ungünstigsten Fall: 
2 (A h) = s . sin cp 1) 
Differentiiert man und macht man eine unbedeutende vereinfachende 
23a
	        
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