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Vernachlässigung, so ergibt sich bei ungünstigster Fehlerkombination der
beiden Teilfehler:
2 /Ah \
d<P = ds + d (A h) j la)
Setzt man in dieser Gleichung Ah = 10 m, ds = 20 m und d (A h) = 15 m,
das sind Werte, die praktisch nicht überschritten werden, so folgt der denkbar
größte Fehler infolge ds und d (A h) : d cp na 1-5'.
Es ist noch der Fehler infolge unvollkommener Kenntnis der atmosphä
rischen Refraktion festzustellen. Nimmt man den Refraktionskoeffizienten
mit 0-13 an, so ergibt sich bekanntlich der Refraktionswinkel A cp = 2-11 e,
wobei e in km einzusetzen ist und A cp in Sekunden erhalten wird. Somit ist
A cp = 15". Wenn man also trotz der vorliegenden hinreichenden Kenntnis von
Höhe, Luftdruck und Temperatur die Annahme macht, daß der verwendete
Refraktionskoeffizient hundertprozentig falsch ist, so ist der daraus entstehen
de Fehler (15”) im Vergleich zu den anderen Fehlern klein.
Nimmt man endlich den Fehler infolge photogrammetrischer Winkel
messung mit V an, so ergibt sich bei denkbar ungünstigster Fehlerkombination
ein Winkelfehler von 3 -7'. Der mittlere Fehler wird etwa ± V bis ± 1 -5' be
tragen. Dies ist eine Genauigkeit, die zur Zeit durch keine andere Methode zur
Bestimmung der Lotrichtung erreicht wird. Dazu kommt noch, daß man die
Neigung der Isobarenflächen der Zeit des Fluges näherungsweise bestimmen
kann u.s.w.
Daß drei Flugzeuge notwendig sind, wird man als geringfügiges Erforder
nis ansehen, wenn man die hohen Aufwendungen beachtet, die der Luftfahrt in
fast allen Staaten der Erde zuteil werden.
Nach dieser zuletzt angeführten Methode könnten die Bildnadirpunkte
mit einer Genauigkeit bestimmt werden, die zur Entzerrung, zur Nadirpunkts
triangulation und zur Auswertung von Luftbildern an einfachen Geräten (z.B.
Stereopantometer) vollkommen hinreicht. Zur Auswertung an Universalaus-
wertegeräten ist jedoch eine etwa fünfmal größere Genauigkeit der Bildnadir
punkte oder wenigstens der relativen Lage der Aufnahmerichtungen je zweier
aufeinanderfolgender Luftbilder erwünscht.
C. Allgemeines über rein physikalische Verfahren und Forderungen der Luft
bildmessung.
Das Problem: die Lotrichtung in Luftstandpunkten auf rein physikali
schem Wege zu bestimmen, beinhaltet eine aus der allgemeinen Relativitäts
theorie bekannte prinzipielle Schwierigkeit, die in der Wesensgleichheit von
Schwerkraft und Trägheitskraft liegt. Die Schwerkraft kann daher von den
Trägheitskraft liegt. Die Schwerkraft kann daher von den Trägheitskräften
nicht ausgesondert werden und somit mußten alle Vorschläge zum Bau von
Apparaten, die dies ermöglichen sollten, verworfen werden.
Die Ausnützung der Trägheit der Masse, die besonders bei einem in einem
Punkte unterstützten und um eine Achse rasch rotierenden Körper (Kreisel)
auftritt, ließ jedoch-schon seit den Anfängen der Luftbildmessung-auf eine
Lösung hoffen.
Wie aus der Literatur zu ersehen ist, kann bis heute die Lotrichtung mit