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kene Kollodium- und 1882 trockene Emulsionsplatten zur Verfügung, die die
Aufnahmearbeiten wesentlich erleichterten. Es sei an dieser Stelle auf die deut-
schen Beiträge zur Photo-Optik und zur Photo-Chemie hingewiesen.
Es kam Meydenbauer besonders bei Aufnahmen auf kurze Entfernung sehr
zustatten, dafi er in seiner ersten Meßkammer 1865 das von Emil Busch in Ra-
thenow neu herausgebrachte Pantoskop mit über 105? Bildwinkel verwenden
konnte (f — 53 cm für das von ihm bevorzugte Format 40 XX 40 cm?); er versah
es außerdem mit einer ablesbaren Einrichtung zur Vertikalverschiebung und
konnte so auf lotrechter Bildebene auch sehr hohe Bauten, wie z.B. Kirchtürme,
von verhältnismäßig nahen Standpunkten aus aufnehmen.
In dieser Entwicklungsstufe haben sich noch zahlreiche andere deutsche
Männer hervorragende Verdienste um die Photogrammetrie erworben.
Prof. Dr. W. Jordan (1842—1899) an der Technischen Hochschule Hann-
over benutzte die Mefttischphotogrammetrie erfolgreich, um 1874 eine topogra-
phische Karte der Oase Dachel in Mafistab 1 : 5000 mit Hilfe von Bildern anzu-
fertigen; die er auf der Rohlfsschen Expedition gewonnen hatte.
In diese Zeit fallen auch die grundlegenden Untersuchungen des Charlotten-
burger Professors Guido Hauck (1845—1905), der die heute als Fundament der
gegenseitigen Orientierung von Luftbildern dienende Kernpunkttheorie auf-
stellte, der 1883 die trilineare Verwandtschaft zwischen zwei Projektionen und
einer abgeleiteten dritten nachwies und einen diese Aufgabe mechanisch-gra-
phisch durchführenden Perspektographen konstruierte.
In Unkenntnis des vor 1865 datierenden und wieder in Vergessenheit gera-
tenen Vorschlages von Porro hat der Braunschweiger Professor C. Koppe (1844-
1910) im Jahre 1896 das Prinzip der Auswertung von Meßbildern durch das
Kammerobjektiv hindurch widererfunden.
Dieses Porro-Koppesche Prinzip wurde in dieser Entwicklungsstufe dazu
verwendet, um das Aufnahmestrahlenbündel durch Einlegen des Negativs mit
richtiger innerer Orientierung und richtiger Neigung und Kantung in eine Bild-
kammer wiederherzustellen.
Mit einem vor die Bildkammer gesetzten Sondertheodolit können dann
regelrechte Messungen von Horizontal- und Höhenwinkeln durchgeführt wer-
den, die einer unmittelbaren Messung in der Ortlichkeit durchaus entsprechen.
Damit können optische Verzeichnungsfehler ausgeschaltet und umständliche in-
direkte Ermittlungen von Richtungen aus Bildkoordinaten geneigter Aufnah-
men vermieden werden. Dieses Verfahren konnte allerdings die noch zu schil-
dernden Haupt-Schwierigkeiten dieser Entwicklungsstufe nicht beheben. Es
kommt ihm aber heute als wesentliches Konstruktionselement neuzeitlicher Kar-
tiergeräte eine sehr große Bedeutung zu.
Im Jahre 1889 hat Koppe das erste deutsche Lehrbuch der Photogramme-
trie geschrieben, er stellte auch 1896 erste Versuche für die optische Umbildung
(nach dem Porro-Koppeschen Prinzip) an. Koppe benutzte die Photogrammetrie
für Wolkenmessungen und hat auch photogrammetrische Karten für den Bau
der Jungfraubahn hergestellt.
Grundlegende mathematische Beiträge brachte der Münchener Mathema-
tiker Geheimrat Professor Dr. Seb. Finsterwalder (1862-1951), der aber auch
seit 1888 hervorragende praktische Erfolge in der topographisch-kartographi-
schen Anwendung der Photogrammetrie, besonders in der Gletschervermessung
erzielte.
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