(1) Binocular vision, by K. N. Ogle Ph. D.
W. B. Saunders Co. Philadelphia and London.
(2) Photogrammetrie, by Prof. Dr. R. Finsterwalder
W. de Gruyter & Co. Berlin.
Stereo-Direct-Invers — eine neue Methode für stereoskopisches
Messen und Auswerten
Die Genauigkeit der stereoskopischen Messung ist durch das Auftreten persönlicher Fehler
beschränkt. Die Stereo-Direct-Invers-Methode ist ein Verfahren zur Elimination dieser Fehler.
Es ist bekannt, dass der Wechsel von Ortho- und Pseudostereoskopie systematisch persönliche
Fehler wie »Fixation-disparity» (1) und »Fertsch-Effekt» (2) eliminiert. Es wird gezeigt wie diese
Elimination geometrisch begründet ist.
In der praktischen Anwendung befriedigen die bisher an den Geräten bestehenden Vorrichtungen
für den Wechsel der Stereoskopie nicht.
Eine ideale Vorrichtung soll den Wechsel zeitlos durch Drücken eines Knopfes durchführen, ohne
dass am Betrachtungssystem des Gerätes etwas geändert werden muss.
Stereophotogrammetrische Instrumente können leicht vervollkommnet werden, um diesem An
spruch zu genügen. Es ist notwendig, die Photographien durch alternierend strahlende Lichtquellen
zu beleuchten und vor den Augen die beiden Bilder durch eine synchron rotierende Blende zu
trennen. Stereoskopiewechsel wird durch einen elektromagnetischen Phasenschalter ausgelöst, der in
den Wechselstromkreis der Lampen eingeschaltet ist, während der Stromkreis der Rotationsblende
unbeeinflusst bleibt.
Patente sind vom Verfasser angemeldet.
Versuchsmessungen sind bei der Firma Kern & Co. durchgeführt worden. An einem Gerät vom
Spiegelstereoskop-Typ ergab sich für das SDI-Verfahren eine Reduktion des zufälligen Höhen
einstellfehlers auf die Hälfte verglichen mit der gewöhnlichen stereoskopischen Einstellung. Viel
wesentlicher ist jedoch die nachweisbare Elimination des subjektiven Beobachtungsfehlers.
Zum Schluss ist dargelegt, dass die SDI-Methode ein zweckmässigeres Verfahren zur Genauig
keitssteigerung darstellt, als die Verdoppelung des Basisverhältnisses.
Literatur:
1. Binocular Vision; K. N. Ogle Ph. D.
2. Photogrammetrie; Prof. Dr. R. Finsterwalder.
La parole est donnée à M. K. Schwidejsky, Allemagne, pour la communication
»Ein neues Gerät für die photographische Umformung von Messbildern:
der Reduktor». Résumé:
Die Forderung nach praktisch vollkommen verzeichnungsfreien Objektiven,
d. h. solchen, bei denen die linearen Verzeichnungsfehler über das ganze Bildfeld
kleiner als etwa 3 y bleiben, lässt sich heute noch nicht bei allen Objektivtypen
erfüllen. Grosse Mengen von Bildern, die mit älteren stärker verzeichnenden
Optiken aufgenommen wurden, harren heute noch der Ausmessung. Die verschie
denen stereoskopischen Kartiergeräte sind, z.B. mit Hilfe von asphärischen
Kompensationsplatten, auf bestimmte, genau definierte Verzeichnungs-Charak
teristiken eingerichtet. Bei einfacheren Geräten muss meist Verzeichnungsfrei
heit vorausgesetzt werden. Es besteht daher der Wunsch, bestimmte vorgelegte
Messbilder auf eine festliegende Verzeichnungscharakteristik, z.B. auf die Ver
zeichnung 0 umzuformen, u.U. bei gleichzeitiger Änderung des Masstabs. Da es
sich um Messbilder handelt, muss die Umformung mit hoher Genauigkeit
erfolgen. Auch darf die Auflösung der mit hohem Aufwand hergestellten Original
bilder nicht verschlechtert werden. Ein für diese Aufgaben geeignetes Spezial
gerät muss in der Regel für die rationelle Bewältigung grosser Mengen von Bil
dern eingerichtet sein.
Diese Bedingungen erfüllt der neue Reduktor von Zeiss-Aerotopograph. Das
Gerät gestattet die Umformung von Messbildern bis zum grössten Bildformat
9X9”, die auf Platten, Einzelfilmen und Filmbändern aufgenommen wurden.
Die Umbildung kann entweder auf Platten oder auf Papier mit Metalleinlage
vorgenommen werden. Der Vergrösserungsbereich der Standard-Ausführung be
trägt 0.65 <C v <C 1.3. Mit Sonderobjektiven können Verkleinerungen bis zum
Verhältnis 1 : 0.15 und Vergrösserungen bis zum Verhältnis 1 : 2.1 ausgeführt
K. Schwidefsky: Ein
neues Gerät für die
photographische Umfor
mung von Messbildern:
der Reduktor.
(Publ. II S 3)
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