Wegen der großen Flächenleistung — selbst im Vergleich zu WW-Senkrechtaufnahmen —
kann die Konvergentkammer auch für Kartierungsarbeiten in mittleren und kleine-
ren Maßstäben mit Nutzen verwendet werden. Der einschränkende Hinweis auf die not-
wendigen größeren Flughóhen als bei Verwendung kurzbrennweitiger WW-Kammern dürfte
heute bei Einsatz leistungsfihiger Bildflugzeuge kein ernsthafter Einwand mehr sein. Die
PaBpunktfrage wird in diesem Fall durch Aerotriangulation gelóst, die beim Stereoplani-
graphen entweder mit Normalbilátrágern nach mit dem oben geschilderten Verfahren
oder unter Benutzung umschlagbarer Sonderbildtráger erfolgt.
Selbstverstándlich kónnen mit Konvergentaufnahmen auch flächenhafte Aerotriangula-
tionsnetze nach der Bildschlitzmethode entwickelt werden. Der Radialsecator RSI
von Zeiss-Aerotopograph besitzt eine Einrichtung zur Korrektur der Bildneigung bis zum
Betrag von 25*. Aus den einzelnen nichtentzerrten Schrigaufnahmen mit 15% Nadirdistanz
lassen sich also im RS I entzerrte Schablonen automatisch herstellen. Die Vorbereitung einer
solchen Aerotriangulation — Anlage des Punktnetzes und Auswahl der Neupunkte — kann
daher direkt in den nichtentzerrten Kontaktkopien erfolgen. Der Nadirpunkt als Winkel.
zentrum wird dabei mit einer einfachen Vorrichtung, dem Nadirpunktsucher, ermittelt und
bei stereoskopischer Kontrolle jeweils auf das entsprechende Nachbarbild übertragen.
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Abb. 6. Bildschlitztriangulation mit Konvergentaufnahmen. a) Schablonen der einzelnen Aufnahmen mit dem .
Nadirpunkt als Winkelzentrum; b) ,,Modell'*-Einheit aus den Schablonen der Bilder eines Modells
Bei Konvergentaufnahmen ähnelt die Bildschlitztriangulation der sog. ,.Stereotemplet-
methode^ : Das einzelne Bild stellt eine halbe Raute dar (Abb. 6a), die durch das zweite Bild
des Modells bereits versteift wird (Abb. 6b). Der aus solchen ,,Modell*-Einheiten geknüpfte
Grofverband weist, wie ausgeführte Beispiele ergaben, eine sehr gute Stabilität aus.
Für die Herstellung von Bildplänen lassen sich die Schrägbilder in einem Entzerrungs-
gerät, z. B. dem SEG V von Zeiss-Aerotopograph, entzerren. In Fällen, in denen von vorn-
herein an stereoskopische Interpretation und Betrachtung in gewöhnlichen Spiegel-
stereoskopen. gedacht ist, wird man statt der üblichen Kontaktkopien gleich ohne Mehrauf-
wand Umbildungen anfertigen. Dazu kann man insbesondere bei festem Vergrößerungs-
verhältnis statt eines Entzerrungsgerätes auch ein einfaches Umbildegerät verwenden.
Summary:
A comparison of various taking methods and cameras shows that convergent photography
takes a rather ,,optimum“ position with regard to economy and accuracy, as compared to
vertical normal-angle and wide-angle photography of the same negative size. Apart from
picture scale and base ratio also physiological factors are contributing to the accuracy of
stereoscopic plotting. The various influences are discussed and partly substantiated by practi-
cal investigations.
The positioning of convergent photographs is very similar to that of vertical photographs
and can be accomplished quite conveniently by means of a recently developed computational
method for the determination of orientation values on the basis of parallax measurements at
six points.
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