Full text: Reprints of papers (Part 4b)

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Bericht über die bisherigen Arbeiten der Kommission C der O.E.EP.E. 
von G. LEHMAN N, Hannover. 
Die Aufgabe der Kommission C der OEEPE ist das „experimentelle Studium der 
Verwendung der Präzisionsphotogrammetrie für die groszmasstäbigen Karten, insbeson- 
dere für das Kataster”. Diese Aufgabenstellung schlieszt die Bearbeitung einer Fülle 
von Einzelfragen ein, deren Beantwortung zum Teil je nach der speziellen Art und dem 
besonderen Charakter des Katasters in den einzelnen Mitgliedslàndern der OEEPE ver- 
schieden sein musz. Es erschien daher ebenso zweckmászig wie sinnvoll, im ersten Sta- 
dium der Arbeiten, die Abhängigkeit der photogrammetrischen Auswertegenauigkeit vom 
Aufnahmemasstab zu untersuchen und damit ein Problem experimentell zu erforschen, 
das für den Einsatz und die Wirtschaftlichkeit der Photogrammetrie in jedem Falle von 
gröszter praktischer Bedeutung ist. Die Kommission C setzte sich deshalb auf ihrer 
Sitzung am 8./9. April 1954 in Delft im Anhalt an einen Programmentwurf des Comite 
Directeur als erstes Ziel: 
1. Die quadratischen mittleren Fehler in x, y und z für signalisierte und für nichtsigna- 
lisierte Punkte sowie für beliebige, nichtsignalisierte Geländelinien bei verschiedenen 
Aufnahmemasstäben zu bestimmen und inbesondere den kleinsten möglichen Bild- 
masstab zu ermitteln, der eine bestimmte vorgeschriebene Genauigkeit im Endprodukt 
— den transformierten Maschinenkoordinaten bzw. der Karte — garantiert. 
2. Die Genauigkeit der aus transformierten Maschinenkoordinaten berechneten oder von 
der Karte abgegriffenen Strecken für verschiedene Streckenlàngen in Abhàngigkeit 
vom Aufnahmemasstab zu untersuchen. 
3. Den Einflufi der Modellgrenzen zu studieren, d.h. die Koordinaten identischer Punkte, 
die in verschiedenen Modellen bestimmt sind, miteinander zu vergleichen und die 
Unterschiede der Streckengenauigkeiten festzustellen, die sich ergeben, wenn die 
Streckenpunkte in einem und demselben Modell oder in zwei benachbarten Modellen 
liegen. 
4. Die Abhàngigkeit der Auswertegenauigkeit von verschiedenen, die Genauigkeit beein- 
flussenden Faktoren zu erforschen, nàmlich: 
a. vom Bildwinkel der Aufnahmekammer (Normalwinkel- bzw. Weitwinkelkammer), 
b. vom Aufnahmematerial (Film bzw. Platte), 
c. von der Signalisierungsart, 
d. vom Auswerter, 
e. vom Typ des Auswertegerüts, wenn als Maschinenmasstab der nach den Erfah- 
rungen der Auswertestelle für das betreffende Gerät günstigste Masstab gewählt 
wird, 
f. von der Basiseinstellung (Basis innen bzw. Basis außen) und 
g. vom Verhältnis Maschinenmasstab — Zeichenmasstab. 
5. Eine Analyse der Gesamtfehler zu versuchen, mit dem Ziel, die Fehleranteile festzu- 
stellen, die auf die Aufnahme, den Beobachter, das Gerät, die Übertragung vom Gerät 
zum Zeichentisch usw. entfallen. 
Zur Durchführung dieser Arbeiten bot die Schweiz ein in der Nähe von Oberriet im 
Rheintal gelegenes ebenes und offenes Versuchsgebiet an, das im Sommer 1953 unter 
verschiedenen Aufnahmebedingungen beflogen worden war und dem oben umrissenen For- 
schungsziel in ausgezeichneter Weise entsprach. Die Kommission C beschlofi daher, dieses 
Versuchsgebiet dem ersten Stadium ihrer Untersuchungen zu Grunde zu legen. Es ist 
etwa 1,5 X 1,5 km groß und enthält rd. 600 durch Steine vermarkte und terrestrisch nach 
Koordinaten und Höhen mit großer Genauigkeit bestimmte Punkte; außerdem ist der 
größte Teil der Strecken unter 30 m Streckenlänge unmittelbar mit einem Stahlmaßband 
 
	        
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