Full text: General reports (Part 2)

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8.1. 
Wichtige Entwicklungen liegen in der automatischen Korrektur der Erdkrümmung und Refrak- 
tion durch das Auswertegerät und in der Verkleinerung der systematischen, von der Person des 
Auswerters abhängigen Hôheneinstellfehler. Anaglyphenbeobachtung erweist sich als ungenauer 
und langsamer als direkte stereoskopische Ausmessung. Die Einstellgenauigkeit bei modernen 
Blinklichteinrichtungen (PG Kern) ist noch zu untersuchen, ebenso der Grad der revolutionären 
Umwälzung, die von der Automatik in der relativen Orientierung, in der Hóhen-, Hóhenkurven- 
und Profilauswertung erwartet wird. Auch in der Kartenerstellung sind Fehler und Unvollkom- 
menheiten eher auf unüberdachte Handhabung der Methoden und Instrumente als auf Instru- 
mente und Material zurückzuführen. 
Theoretische und praktische Untersuchungen über grundlegende Operationen der Photo- 
grammetrie mit Rücksicht auf die kontrollierten Auswertungen IV/1 bis IV/3 (A/C/IV/4) 
Prof.Hallert hat am Material, das aus den kontrollierten Versuchsmessungen Revóira (IV/1), 
Wabern (IV/2) und Renfrew (IV/3) entstanden ist, die Messung von Gitterkoordinaten und von 
Vertikalparallaxen analytisch und rechnerisch verarbeitet, daraus die theoretischen Fehler der 
Auswertungen ermittelt und diese mit den direkten Fehlernachweisen verglichen. Die Resultate 
zeigen, daf) die Messung der Rest-Hóhenparallaxen am fertig orientierten Modell zu sicheren Aus- 
sagen über die Genauigkeit der Auswertung und über die Art der mitspielenden systematischen 
Fehler verarbeitet werden kónnen. Die in der Photogrammetrie noch weitgehend fehlenden Tole- 
ranzen kónnen in den Y-Parallaxen das mafgebende Element finden. Die Diskussion sollte zur 
Normierung dieser analytischen Prüfverfahren durch internationale Zusammenarbeit führen. 
Konvergent- oder Vertikalaufnahmen — (B.1/Diskussionskreis 1) 
Die Mitteilungen und Diskussionen dürften kaum ein abschlieBendes Urteil über die Vor- und 
Nachteile der einen und der andern Anordnung für die Praxis ergeben, da offenbar die fehler- 
theoretischen Untersuchungen und praktischen Versuchsvermessungen noch zu unbedeutend sind. 
Es wird aber wichtig sein, zu ermitteln, in welcher Richtung die weiteren theoretischen und prak- 
tischen Untersuchungen zu unternehmen sind, um die bessere Eignung dieser oder jener Bild- 
anordnung für diese oder jene praktische Aufgabe zu ermitteln. 
Graphische oder Zahlenphotogrammetrie | (B. 1/Diskussionskreis 2) 
Die numerische Photogrammetrie ist am Anfang einer Entwicklung, die voll und mit größtem 
Interesse eingesetzt hat. Der bisher erreichte Stand der Technik kommt der Katastervermessung, 
der Erdmassenermittlung (Bergbau über Tag) und der Projektierung und Absteckung von Ver- 
kehrswegen (Autobahnen, Eisenbahnen, Kanäle) zugut. Aus der Fülle der Mitteilungen über neue 
Instrumente (Stereokomparator, Stereomat, Orthophotoskop, Registriereinrichtungen und 
Rechenautomaten) und Verfahren kónnen wohl nur die leitenden Gesichtspunkte und Entwick- 
lungstendenzen diskutiert werden, unter denen die Produktion von Koordinaten, Plànen und 
Karten quantitativ und qualitativ verbessert wird. Dabei wird die Befreiung des Menschen, der 
geistig tätig sein und Entscheide fällen soll, von Routinearbeit maßgebend. Die Zahlensprache in 
der Photogrammetrie führt zu einer Automatik, die über die Photogrammetrie hinausgeht und 
in die Benützertechnik eingreift (z. B. Bauprojektierung). Die Diskussion über die Koordination 
und Zusammenarbeit von Programmierung, Photogrammetrie und benützender Technik (Kataster, 
Bauingenieur) wird notwendig sein und sollte zu nützlichen Thesen führen. Daneben sollten die 
Grenzen ermittelt werden, die von den qualitativen und volkswirtschaftlichen Anforderungen 
zwischen die graphische Photogrammetrie einerseits und die Zahlenphotogrammetrie anderseits 
gezogen sind. 
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