LANDESBERICHT ÜBER DIE PHOTOGRAMMETRISCHE TÄTIGKEIT IN DER SCHWEIZ
VON 1963 BIS 1972
Zusammengestellt von Dr. Hugo Kasper, Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich
Zunächst seien dem Referenten einige persönliche Bemerkungen gestattet:
Nachdem der XI. Internationale Kongress für Photogrammetrie 1968 in Lausanne beendet war, durften
die Schweizer Photogrammeter und namentlich die Mitglieder und Helfer des Organisationskomitees recht
zufrieden aufatmen. Für den abtretenden Präsidenten Dr. Hans Härry und den Berichterstatter war es
leider nur ein kurzes Atemholen vor neuer Arbeit. Etwa 60 Tonbänder — oftmals lückenhaft, in vielen
Teilen schwer verständlich, in einigen Fällen mit beachtlichem Rauschpegel überdeckt — waren zunächst
in Klarschrift niederzuschreiben, um den Kommissionspräsidenten für ihre Berichte als Gedächtnisstütze
zu dienen. Dazu kam ein ungeordneter Papierberg von über 20 Tonnen an Landesberichten, Invited und
Presented Papers, die zu 800 Archivexemplaren von zunächst je neun Bänden zu ordnen und zu binden
waren, was in anderthalb Jahren bewältigt werden konnte. Mehr Zeit brauchte die Zusammenstellung des
Textes und der Druck des ersten Bandes mit allen Verhandlungsberichten, den neuen Statuten usw., der
350 Seiten umfasst. Die unbeabsichtigte Verzógerung dieses Bandes ist auf das sehr verspatete Einlangen
von zwei Kommissionsberichten zurückzuführen.
Die immer stárker anwachsende Papierflut an Kongressberichten lásst es ratsam erscheinen, inskünftig auf
die Aufnahme der Presented Papers ins Archiv zu verzichten und nur kurze Inhaltsangaben zu publizieren.
Und nun zum sachlichen Berichtsteil:
Hinsichtlich der photogrammetrischen Tátigkeit in der Schweiz kann etwa dasselbe gesagt werden wie im
letzten Landesbericht: Ein auffàálliger Strukturwandel ist nicht zu verzeichnen. Die Automatisierungsten-
denz hat sich zwar verstärkt, aber vieles ist hier noch im Stadium der Entwicklung ohne einstweilen un-
mittelbaren Einfluss auf die Praxis zu nehmen. Für die grossmassstábige Grundbuchvermessung und den
Koordinatenkataster zeichnen sich indessen bereits die Möglichkeiten der Benützung von automatisch
registrierenden Theodoliten mit elektronischer Distanzmessung ab, welche zumindest die Art der Anwen-
dung der Photogrammetrie verändern werden, aber geschehen ist in dieser Hinsicht noch wenig, wenn man
von Denkmodellen absieht. Zur Berichterstattung für die normale photogrammetrische Tátigkeit sei hier
etwa dieselbe Gliederung gewáhlt wie im vorigen Landesbericht:
1. Fabrikation photogrammetrischer Instrumente
2. Photoindustrie
3. Tätigkeit der Ämter und privater Photogrammeterbüros für die Erstellung und Ergänzung der
amtlichen Plan- und Kartenwerke, Schaffung von Projektierungsunterlagen usw.
4. Unterricht, Forschung, Kurse
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. Spezielle Anwendungen der Photogrammetrie
6. Photointerpretation
1. DIE FABRIKATION PHOTOGRAMMETRISCHER INSTRUMENTE IN DER SCHWEIZ
Sie ist wieder durch einige beachtliche Neuentwicklungen und Oualitátsverbesserungen gekennzeichnet.
Besonders auf dem Gebiet der automatischen Registrierung sind deutliche Fortschritte erkennbar.
Wiederum seien nur die wichtigsten Neuerungen aufgezáhlt: