Nehmen wir dagegen eine Kartiergenauigkeit von 0,2 mm an, dann erhalten wir — wieder in Verbindung mit der
Standardabweichung für graphische Auswertungen 2 7 40 u im Bild — das Verhiltnis von BildmaBstab : Karten-
miafstab - 1: 5, d. h. bei einem Kartenmafistab 1: 1 000 würde ein BildmaBstab 1 : 5 000 ausreichen, um die
geforderte Genauigkeit einhalten zu kónnen.
Gehen wir von der Gruberschen Formel aus und setzen c 7» 175, dann ist für 1 : mp = 1 : 1 000 der BildmaBstab
1:mp = 1: 5500. Damit wird wieder die Genauigkeit einer graphischen Kartierung von 0,2 mm praktisch
gewährleistet, dagegen wäre bei einer numerischen Auswertung die Standardabweichung 11 cm in der Natur.
In der Praxis gelten meist Bildmaßstäbe größer als 1: 3 500 als unwirtschaftlich. Diese Wirtschaftlichkeit wird
aber — wie wir eingangs schon bemerkten — nicht allein von der Genauigkeit einer Auswertung bestimmt, sondern
in hohem Mafie vom Umfang der terrestrischen Ergánzungsarbeiten. Eine Reihe von Veróffentlichungen enthält
darüber Angaben, denen man entnehmen kann, daß im Durchschnitt mit einer photogrammetrischen Auswertung
gegenüber einer terrestrischen Aufnahme etwa 25 % der Kosten und 50 % der Zeit gespart werden. Diese Angaben
mögen sehr nützlich sein, sie sind aber in den seltensten Fällen belegt, d. h. sie werden bei weitem nicht mit der
Sorgfalt und Ausführlichkeit nachgewiesen wie die Genauigkeitsangaben. Es ist auch anzunehmen, daß eine Reihe
von Gegenständen im Luftbild überhaupt nicht interpretiert werden kann, auch nicht bei sehr großen Bildmaß-
stáben.
5. Ausblick
Wenn wir uns zum Schluß nun fragen, was die Photogrammetrie bei der Stadtvermessung wirklich leisten kann
und was nicht, dann gibt die Antwort gleichzeitig einen Hinweis für künftige Arbeiten. Zunächst müßte genau
festgelegt werden, was überhaupt bei einer Stadtvermessung erforderlich ist, welche Genauigkeit und welche
Kartenmaßstäbe notwendig sind und was die einzelnen Grundkarten und thematischen Karten enthalten sollen.
Weitere Maße über die erreichbare Genauigkeit sind durchaus erwünscht. Wir haben z. B. oben die Standardabwei-
chung photogrammetrischer Auswertungen aus verschiedenen Versuchen ermittelt und mit Toleranzen für
terrestrische Streckenmessungen verglichen. Daf die Standardabweichung, die wir aus Streckenvergleichen ermit-
telten, gleich groB war wie die aus Koordinatenvergleichen, widerspricht zahlreichen Versuchen mit signalisierten
Punkten. Meist ist die Standardabweichung fiir kurze Strecken doch wesentlich kleiner als fir lange Strecken.
Weiterhin sollten die systematischen Fehler noch eingehender untersucht werden, insbesondere der Einfluß
größerer Kontrastunterschiede und der Einfluß von Höhenunterschieden. Hier ergeben sich noch eine Reihe von
Aufgaben für die F orschung.
Da die meisten Veröffentlichungen keine Angaben im einzelnen über die Wirtschaftlichkeit enthalten, sollte dieser
Frage besondere Beachtung geschenkt werden. Es handelt sich dabei im wesentlichen um den Umfang und den
Inhalt der terrestrischen Ergänzungsmessungen: In welchem Maße können die für Stadtkarten geforderten
Einzelheiten dem Luftbild entnommen werden? Auf welche Gegenstände konzentriert sich die terrestrische
Ergänzung? Welchen Einfluß haben dabei die Flughöhe bzw. der Bildmaßstab, die Brennweite und das Filmmate-
rial? Erst wenn wir genau den Aufwand an Zeit und Geld für eine terrestrische Aufnahme dem Aufwand einer
photogrammetrischen Auswertung — einschließlich der erforderlichen terrestrischen Ergänzungen — gegenüber-
stellen, können wir wirtschaftliche Vergleiche anstellen. Es wäre wünschenswert, wenn gerade diese Daten ebenso
sorgfältig ermittelt würden wie die Genauigkeitsmaße.
Wir haben eingangs schon bemerkt, daß es nicht ausreicht, ein Kartenwerk zu schaffen, sondern daß wir es auch
auf dem laufenden halten müssen. Es gibt einige Zahlen darüber, in welchen Zeiträumen die einzelnen Stadtkarten
fortgeführt werden müssen. Es gibt auch einige wenige Zahlen darüber, in welchem Umfange Fortführungsarbeiten
anfallen. Ich habe aber kaum Angaben darüber gefunden, auf welche Art und Weise einmal vorhandene Karten
fortgeführt werden sollen und welchen Einfluß die Fortführung bereits auf den Inhalt der Karten oder auf das
Verfahren der ersten Vermessung hat. An der Lösung dieser Aufgaben sollten sich Kartenbenützer und Karten-
hersteller im gleichen Maße beteiligen. Die Fragen lassen sich vermutlich von der Forschung allein nicht lösen.
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