Full text: Die Messinstrumente und ihr Gebrauch (1. Band)

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des Instruments die Absehlinie wieder auf den ersten Punkt richten 
und die Hälfte des Ausschlags der Luftblase an dem Schräubchen d, 
die andere Hälfte an der Schraube G verbessern. Der Beweis für 
die Richtigkeit dieser Verfahrungsweisen ist zu einfach, als dass wir 
uns hier damit befassen wollen. 
Zweifelt man an dem Zusammen fallen der beiden entgegenge 
setzten Absehlinien in eine einzige, so muss die Prüfung des Stam 
pfer sehen Nivellirdiopters nach §. 134, welcher auch bei dem gewöhn 
lichen Nivellirdiopter in Anwendung kommt, vorgenommen werden. 
Sollte eine Berichtigung nöthig seyn, so könnte diese freilich nur 
von einem Mechaniker vorgenommen werden. 
Die Genauigkeit des Stampferschen Diopters darf man erfah- 
rungsgemäss auf 0,00005 der Entfernung annehmen, d. h. bei 200 
Fuss Abstand der Latte wird man die abgelesene Höhe auf eine 
Decimallinie richtig erhalten: mit einem gewöhnlichen Diopter ist 
nur wenig mehr als die halbe Genauigkeit (1 : 12 000) zu er 
reichen. 
Das Nivcllirfcrnrohr von Stampfer. 
§. 203. 
Ein dem Nivellirdiopter ganz ähnliches Werkzeug ist das Ta 
schen -Ni vellirinstrument oder Nivillirfernrohr von Prof. Stampfer, 
welches in Fig. 216 von der Seite und in Fig. 217 von vorne ge 
sehen dargestellt ist. Es unterscheidet sich von dem eben betrach 
teten Nivellirdiopter nur dadurch, dass an ihm statt der nicht ver- 
grössernden Linsenverbindung ein kleines Fernrohr von 4‘/ 2 Zoll 
Länge und fünffacher Vergrösserung angebracht ist, und dass die 
Röhrenlibelle (L) über, nicht neben dem Fernrohr steht. Die Ho 
rizontal- und Vertikalbewegungen sind völlig denen der beiden Ni 
vellirdiopter gleich, wesshalb wir dieselben nicht weiter besprechen, 
aber doch darauf hinweisen wollen, dass die nachstehenden Figuren 
den Vertikalzapfen mit seinem Ansätze k durch punktirte Linien 
andeuten, was in den Figuren 214 und 215 nicht der Fall ist. Das 
Fernrohr (F) kann nicht um seine optische Axe gedreht werden, 
da es in seinen Lagern (t,t) festgemacht ist-, das Fadenkreuz lässt 
sich ebenfalls nicht drehen. Letzteres ist durch zwei mit der Ocu- 
larröhre verbundene Stifte (e), welche sich in einem Schlitze der 
Objectivröhre bewegen, daran verhindert. Der Schlitz ist mindestens
	        
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