Die augenblicklichen Bestrebungen zielen darauf hin, diese Vielfalt in einer einzigen Kamera mit folgenden
Eigenschaften zu verschmelzen: Brennweite 15 cm (6 ”), Format 13 x 18 cm, Verwendung von
Photoplatten.
Mit derartigen Kameras erhalt man Photogramme, die folgenden Forderungen genügen: Möglichkeit der
Auswertung mit fast allen Stereoauswertegeraten, die zur Zeit hergestellt werden, befriedigender Kompromiß
zwischen Bildmaßstab und Bildfeld, beste Planparallelitat der lichtempfindlichen Oberflache, Einfachheit in
der Fertigung und demzufolge größere Betriebszuverlassigkeit und geringerer Preis.
Zur Scharfeinstellung naher Gegenstande (d.h. in nicht unendlicher Entfernung außerhalb der Hyperbrenn-
weite) gab man einer Änderung der Entfernung des Objektivs von der Brennebene den Vorzug vor der
Verwendung von Zusatzlinsen. Dies ermöglichte es, mit rein mechanischen Mitteln das Problem der
Festhaltung des Hauptpunktes bei Änderung der Hauptentfernung zu lösen.
Es bleiben weitere Probleme, die im übrigen auch bei dem anderen System vorhanden sind, wie z.B. die
sogenannte Pupillenaberration (deren Wirkung der Verlagerung des ersten Knotenpunktes bei Änderung des
Einfallwinkels der Lichtstrahlen gleichkommt) und die Änderung der Verzerrung bei Änderung der
Hauptentfernung.
Obwohl diese Aberrationen in der Konstruktionsphase des Objektivs auf ein Minimum beschrankt sind,
werden sie bei der Kalibrierungsphase der Kameras sorgfaltig bestimmt und kónnen sowohl bei analytischen
als auch bei analogen Stereoauswerteverfahren vollkommen ausgeglichen werden.
19. Gerencsér, M. und Szabó, G.
Ungarn
NACHTLICHE PHOTOGRAPHISCHE AUFNAHME DER LASTWEG-KURVEN
VON FORSTLICHEN DRAHTSEILBAHNEN
Obwohl die photogrammetrische Aufnahme von Drahtseilbahnen bereits bekannt ist, haben wir doch mit
Einzelbild-Nachtaufnahmen Versuche gemacht, um die Kurven der verschiedenen Lastwege festzustellen und
die Seilkraft bei Verwendung photogrammetrisch erhaltenen Daten zu errechnen. Wir haben auf die Laufkatze
eine Signal-Lampe montiert, welche den Lastweg fortlaufend abzeichnete. Die Bewegung der Lampe haben
wir mit einem Zeiss 19/1318 Phototheodolit - die Kamera-Achse an die Seilebene senkrecht gestellt -
photographiert.
Die Bildkoordinaten wurden mit einem Zeiss 1818 Stereokomparator ausgewertet. Die unbelastete Seilkurve
haben wir - um 90 ° verdreht - in den rechten Bildtragerhalter gelegt, die Lastkurve hingegen in gleicher Lage
in den linken Bildtrager, soda wir die Einhange-Differenzen stereoskopisch messen konnten. Für die
unbelastete Seilkurve haben wir überzahlige Meftangaben bekommen, aus denen der Durchschnittsfehler der
Koordinatenmessung an der Stelle der maximalen Einhangung zu + 4 pm bestimmt wurde. Dies entspricht
einem Durchschnittsfehler von € 1 cm im Gelande, auch unter der Berücksichtigung der weiteren zusatzlichen
Fehlerquellen.
Die Versuche haben gezeigt, daß photogrammetrische Nachtaufnahmen der Lastwege zur Bestimmung der
Seilkraft an einer beliebigen Stelle der Kurve mit einer Genauigkeit von etwa 5-20 kp verwendbar sind. Ferner
scheint dies eine vorzügliche Methode für das Studium von feinen sinusoidalen Wellenmustern, welche infolge
zusatzlicher Krafteffekte in dem Seil auftreten kónnen, zu sein.
20. Ghosh, S.K.
U.S.A.
EICHUNG EINES NAHENTFERNUNGSYSTEMS
Ein Verfahren zur Eichung eines stereophotogrammetrischen Modells, das im Geodatischen Institut der
Universitat des Staates Ohio entwickelt wurde, wird beschrieben. Das Modell wird mit einer Wild C4
stereometrischen Kammer und Stereokartiergeraten erster Ordnung (Wild A7 und Nistri-Bendix AP/C)
erzeugt. Die geeichten Brennweiten fiir verschiedene Objektabstande werden bestimmt. Dies geschieht durch
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