In Hannover sind folgende Möglichkeiten der Datenerfassung implementiert [18]:
. die Registrierung für Punktkoordinaten x,y,7 auf Magnetplatte
. das Anfahren eines regelmäßigen Punktrasters im Modell, wobei der Operator nur z einstellt
. die Profilabtastung in Weg- oder Zeitschritten
. Schichtlinienregistrierung in Weg-, Zeit- oder Ax bzw. .4y Schritten
. Registrierung von Bruchkanten
. Anfahren von Gelündekoordinaten
. Registrierung kodierter Linien
N WN
xy CO
Die auf Magnetplatte gespeicherten Daten können später auf Lochstreifen ausgestanzt oder auf
Magnetband ausgegeben werden. Durch die Definition einer Schnittstelle sind sie Interpolations-
programmen für ein digitales Geländemodell zugänglich. ;
v
Das digitale Gelándemodell kann dann Anwendung finden:
1. für die direkte Errechnung von Massenberechnungen im Verkehrswesen (Querprofile, Volumina,
Linienführung)
2. für die automatische Kartierung off-line mit ihren erwarteten Vorteilen:
a) einer Erhöhung des móglichen Vergróferungsverhültnisses Gerát-Zeichentisch (auf bis zu
10 X)
b) der Erhöhung der graphischen Produktion (3 — 10 x schneller)
c) der Generalisierung kleinerer Maßstäbe durch den Rechner
d) der automatisierten Nachführung.
3. für die Ableitung von Profilen für die rechnergesteuerte Orthophotoproduktion.
An der praxisreifen Implementierung und Bewáhrung dieser Verfahren muf) noch von vielen Sei-
ten ein Beitrag geleistet werden. Immerhin ist es hier die Aufgabe die bestmögliche Datenerfassung
mit digital registrierenden photogrammetrischen Auswertegeráten vorzubereiten und zu testen. Die
Software des Analytischen Plotters ersetzt hier die teure besondere Hardware und deren Instand-
haltung bei Analoggeräten.
c) Der Analytische Plotter als terrestrisches Auswertegerät
Die Vielzahl der Aufnahmemöglichkeiten in der terrestrischen Photogrammetrie (Kammern, Ste-
reokammern, parallele, geneigte, verschwenkte, konvergente Aufnahmen auf Platten, Schnittfilm)
für verschiedenartige Aufgaben (Tagebau, Bauwesen, Denkmalspflege, Dokumentation, Polizeiwe-
sen) hat dazu geführt, daß es kaum ein universell einsetzbares, alle Aufnahmekonfigurationen be-
quem einschließendes Auswertegerät für terrestrische Aufnahmen gibt.
Man hat deshalb versucht, die Auswertebedingungen zu vereinfachen, indem man die Aufnahme-
bedingungen so verkompliziert hat, daß die Aufnahmen in der Regel nur von einem Vermessungs-
experten ausführbar waren. Das hat zur Beschränkung in der Anwendung photogrammetrischer Me-
thoden auf möglichen Anwendungsgebieten geführt.
Ein anderer, die Anwendung begünstigender Weg ist möglich, wenn die Aufnahmebedingungen
auf ein Minimum reduziert werden können und wenn dafür die kompliziertere Auswertung vom Pho-
togrammeter mit neuen analytischen Hilfsmitteln in Angriff genommen wird.
Handgehaltene Stereoaufnahmen mit einer Reseauamateurkamera auf Film ( z. B. Hasselblad MK
70) sind analytisch auswertbar, wenn die Aufnahmekonfiguration in bezug auf Basis-Entfernungsver-
hältnis, Parallelität der Richtungen (mit nicht zu großer Konvergenz) nur einigermaßen stimmen.
Das Reseau der kalibrierten Kammer ermöglicht die analytische Reduktion der Bildfehler der Plan-
lage und der Deformation des Films. Die Orientierungsgrößen müssen aus Paßpunkten abgeleitet
werden; bei der Erstellung solcher Punkte ergaben sich in der Praxis bisher Schwierigkeiten. Die
terrestrische Photogrammetrie benutzte die Paßpunkte bei genau vermessenen Aufnahmeorten und
-richtungen daher mehr als Kontrollpunkte.
Das Vermessungsproblem wurde damit aber nicht geringer.
Analytische Methoden erlauben jedoch zusätzliche im Modellraum ermittelbare Bedingungen ein-
zuführen wie die:
1. gerichteterer Strecken 3. bekannter Maßstäbe im Raum
2. fester Winkel 4. paralleler Strecken.
Diese zusätzlichen Bedingungen lassen sich im Zusammenhang mit Paflpunktskoordinaten in der
Doppelpunkteinschaltung im Raum ausgleichen. Es läßt sich sogar nachweisen, daB (mit beschränk-
ter Genauigkeit) lediglich vertikale, parallele Maßstäbe (z. B. Fluchtstäbe) im Gelände ausreichen, um
lokale Koordinaten x, y, z eines Objektes im Modell zu bestimmen.
Die Orientierungsverfahren können im Analytischen Plotter programmiert werden. Die Orien-
tierungsgrößen können dann für die Auswertung verwendet werden.
6. Schluß
Die hier dargestellten Möglichkeiten mit der vorhandenen Hardware führen zu dem Schluß, daß
es schon heute in der Hand des Photogrammeters und nicht des Geräteherstellers liegt, automations-
gerechte und benutzerfreundliche Verfahren zu entwickeln. Von der Hardwareseite werden sich, wie
bei militärischen Geräten, in der Zukunft noch einige Ergänzungen (z. B. digitale Bildkorrelation)
und neue Baukomponenten ergeben. Aber schon heute bietet allein die Software-Entwicklung große
Möglichkeiten. Der Analytische Plotter ist deshalb das Gerät der Zukunft.
-G-
ii