sich berührenden, Punkte identifizieren und somit die Ver-
schiebungen und dererPol bestimmen. :
Weiterhin ist durch die photogrammetrische Auswertung
möglich festzustellen, welcher Teil (verhältnismässig) fix
blieb und welcher ist versetzt. Der fixe Teil ergibt sich un-
verzerrt - die Vertikalen und die Horizontalen behalten ihre
Richtung.
Diese ganze photogrammetrische Vermessung des Bauwerks
ist für das Projekt der seismischen Verstdrkung dieses Bauwe-
rks unentbehrlich [1]. Für die Darstellung der Gebáudefassade
verlangt man von der photogrammetrischen Vermessung eine Ge-
nauigkeit von 1-2 cm. Um das Bedrohungsprozess des Bauwerks
zu verfolgen bedarf man eine Messgenauigkeit von l mm .
DIE SEISMISCHE WIRKUNG"
Anlüsslich eines Erdbebens von der Intensitüt IX Grad MCS
bzw. einer Magnitude von 6,5 und mehr entstehen im Boden Risse
die 10 cm und noch mehr breit sind, es kommt zu Felsenabbrü-
chen, manche Rutschterrains werden in Bewegung gebracht und
stellenweise entstehen betrüchtliche Bodenverformungen, verti-
kale und horizontale Versetzungen, es kommt zur Verflüssigung-
serscheinungen (liquifaction) und zur Aenderung des Untergrund
wasserspiegels.
Oft kann man eine torsionsartige Wirkung der seismischen
Kräften bemerken, besonders auf Bauten, die eine regelmässige
geometrische Gestaltung aufweisen, wie Denkmäler, hohe Schorn-
steine, verschiedene Säulen.
Für die Untersuchung der Wirkung von seismischen Kräften
wäre sehr erwünscht, alle diese Aenderungen, sei es am Boden
oder auf den Objekten, photogrammetrisch oder klassisch geodä-
tisch zu vermessen, um zuverlässige Angaben für die quantita-
tive Berechnung der Erdbebenwirkung zu erhalten.
In den Gebieten mit einem hohen Niveau der seismischen
Tätigkeit wäre es unbedingt notwendig, alle 5 bis 10 Jahre
die geodätische Vermessung (Nivellment) vorzunehmen, weil es
eine wohl bekannte Tatsache ist, dass einem starken Erdbeben
beträchtliche Bodendeformationen vorausgehen. Solche Ergebnis-
se könnte man für eine Voraussage (prediction) verwenden. Bei
Scherungsklüften (strike-slip fault) überwiegt die Schubver-
schiebung und weniger die Höhenänderung, während bei Verwer-
fungen (normal and revers fault) die lagemässige wie auch die
höhenmässige Verschiebungen vorkommen. So soll man bei Messun-
gen, die unmittelbar nach einem katastrophalen Erdbeben durch-
zuführen sind, die gesamte Verschiebung von kenntlich gemach-
ten in der Kluftzone lozierten Punkten geodätisch bestimmen,
um die Verschiebungsvektoren zu erhalten.
Litera tur
[1] Aniéié,D,1982. Seizmièka ojatanja spomenika kulture u Du-
brovniku.(Seismische Verstürkungen der Kul-
turdenkmüler in Dubrovnik), Gradjevinski
institut, Fakultet gradjevinskih znanosti
Sveuciliita u Zagrebu, Zagreb, p.1l-15^.
XDiese Betrachtung verdanke ich Dr.Ing.Dragutin Cvi janovié
und Prof.Dr.Ing.Eduard Prelogovié, Zagreb
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