h) Schließlich wurde bei Zeiss eine vorteilhafte Lösung für ein stereoskopisches Kartierge-
rät II. Ordnung gefunden, die sich elektronischer Nachlaufsteuerungen bedient und auch
eine neuartige Anordnung des Zeichentisches enthält®). Es erhielt den Namen Aeromat.
II. Theorie und Methoden
Der Schwerpunkt der theoretischen Arbeiten liegt im Berichtszeitraum eindeutig bei der Vorbe-
reitung und Anwendung der analytischen Verfahren der photogrammetrischen Auswer-
tung. Da nun endlich auch in Deutschland — ebenfalls dank der Hilfe durch die Deutsche For-
schungsgemeinschaft — eine grófere Anzahl leistungsfáhiger Rechenanlagen verfügbar ist, dürfte
eine wesentliche Voraussetzung zur Bescháftigung mit der analytischen Photogrammetrie erfüllt
sein. W. Szezepanski!?) hat in Verbindung mit einer Dissertation mehr als 60 bekanntge-
wordene Lósungsvorschlàge für den ráumlichen Rückwürtseinschnitt systematisch zusammenge-
stellt und kritisch gewertet, um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. K. Rinner behandelt in
allgemeiner Form die in der Photogrammetrie interessierenden ráumlichen Drehungen!!) sowie
Bewegungen der photogrammetrischen Strahlenbündel, die eine Helmert-Transformation erset-
zen!?). Mit der gemeinsamen Lageeinpassung mehrerer photogrammetrischer Modelle mittels ver-
ketteter Helmert-Transformationen beschäftigt sich E. Gotthardt??).
R. Kersting!^ berichtet über die Umformung photogrammetrischer Maschinenkoordinaten in
das Landessystem mit Hilfe programmgesteuerter Rechenanlagen. In einer umfangreichen mathe-
matischen Studie gibt H. Sch mid (früher Dresden, der ,, Wernher von Braun der Photogramm-
metrie^) eine allgemeine analytische Lósung für die Aufgabe der Photogrammetrie!?), die aus
seinen Arbeiten im Ballistischen Forschungslaboratorium in Aberdeen, Md, erwachsen ist.
Beiträge zur Theorie der Entzerrung liefert R. Burkhardt mit zwei Arbeiten, in
denen er eine genaue Formel für die Bildverschiebung beim perspektiven Entzerren!9) und For-
meln für die Affin-Entzerrung von Nadirbildern bei geneigtem Geláünde'^) ableitet. R. Fórst-
ner beschäftigt sich ausführlicher mit den für grofimafstábige Katasterarbeiten wichtigen Flà-
chenfehlern bei photogrammetrischen Koordinatenmessungen!?). In einem auf dem Deutschen
Geodätentag 1958 in Stuttgart gehaltenen Vortrage!?) untersucht und begründet K. Schwi-
defsky die grundsätzliche Eignung des photogrammetrischen Arbeitsverfahrens für eine erfolg-
reiche Automatisierung.
Auch unter den Veróffentlichungen, die sich mit den Arbeitsverfahren an den Auswert-
gerüten befassen, beginnen die analytischen Verfahren eine Rolle zu spielen. Als einer der ersten
9) Ahrend, M.: BuL 1960, Heft 3.
0) Szczepanski, W.: Die Losungsvorschlige fiir den räumlichen Rückwärtseinschnitt; Veroff. d. DGK
Reihe C, Nr. 29, München 1958.
11) Rinner, K.: Verôff. d. DGK, Reihe A, Heft 25, München 1957.
12) Rinner, K.: AVN, 1957, Nr. 4, 102—105.
13) Gotthardt, E.: Bul, 1959, Nr. 2, 41—55.
M) Kersting, R.: AVN, 1959, Nr. 10, 296—304.
15) Schmid, H.: BuL, 1958, Nr. 4, 103—113, 1959, Nr. 1, 1—12, Nr. 2, 71.
5) Burkhardt, R.: BuL, 1958, 92—97.
7) Burkhardt, R.: BuL, 1959, Nr. 1, 206—232.
18) Férstner, R.: BuL, 1957, 37—46.
19) Schwidefsky, K.: ZfV, 83, 1958, 424—432.