13. Sport
Dr.-Ing. W. Gütschow beschreibt in der Zeitschrift „Rudersport“ 1957/10, S. 230—237, an der
Wannsee-Brücke in Berlin ausgeführte „Filmaufnahmen von Rennbooten und ihre Auswertung“
am Stereokomparator nach Boots- und Riemenbewegungen und -geschwindigkeiten.
14. Medizin
Herr Dr. Weber von der Universitätsaugenklinik Jena berichtete auf dem Ophtalmologen-Kon-
greß in Heidelberg über die stereophotogrammetrische Erfassung von Veränderungen des
Augenhintergrundes.
Vgl J. Weber, ,Über die Stereophotographie des ‘Augenhintergrundes®, Bericht über die
61. Zusammenkunft der Deutschen Ophtalmologischen Gesellschaft in Heidelberg 1957. Verlag
Bergmann, München 1958.
15. Róntgenmedizin
Die Rontgenbildmessung wurde, den Gedankengingen Hasselw anders folgend, immer mehr
bei Róntgenschirmbildaufnahmen angewendet. Kóhnle entwickelte die 1954 nach
dem Prinzip der Stereowippe angegebene Apparatur weiter für den ruhenden Patienten und Ver-
schiebung der Róhre. Die Aufnahmezeit für das Bildpaar (die anfangs 10—15 Sekunden dauerte)
wurde dadurch auf etwa 1 Sekunde verkürzt. Damit erfaft die Rontgenphotogrammetrie allmih-
lich auch die bewegten Organe des menschlichen Körpers (Topographie der Lunge, des Magens,
des Darmes, der Niere und der Galle). Dabei bewährte sich die „Odelca“ als Aufnahmekamera in
den Formaten 7X7 und besonders 10X10 cm, mit besonderen Spezialkassetten, bei klinischen
Untersuchungen, die mit Unterstützung der Firma „De oude Delft“ (Delft-Holland) durchgeführt
werden konnten. Zur photogrammetrischen Auswertung baute die Firma „Optotechnik“, Herr-
sching/Ammersee, ein Spezialgerät, das auf dem IX. Internationalen Röntgenkongreß in München
1959 gezeigt werden konnte, und das sich inzwischen in der Praxis als geeignet und leistungsfähig
bewährt hat.
Die Röntgenstereoskopie im Großformat bearbeitete auf dem Gebiet der Angio-
graphie der Aorta M. G. Hettler/Marburg mit speziellen Lokalisationsverfahren (IX. Intern.
Räntgenkongref München 1959).
Neuerdings dienen Zwillingsgeräte der gleichzeitigen räumlichen Betrachtung und lassen mit ge-
koppelten Operationsinstrumenten den Krankheitsherd unmittelbar erreichen.
K. Mün dnich und D. Z ü h1k e : ,Zur Ausschaltung von Hypophysenfunktion bei Krebskran-
ken“, Münch. Med. Wschr. 1959/35.
T. Riechert: „Die stereotaktischen Hirnoperationen“. Deutsche Med. Wschr. 1959/37.
Schaltenbrand/Würzburg, Baile y/Chicago u. a.: „Einführung in die stereotaktischen Ope-
rationen mit einem Atlas des menschlichen Gehirns“, 3 Bände, Georg Thieme Verlag, Stuttgart,
August 1959.
H. v. Rohr entwickelte den „Röntgenpeiler“ zur meßbildlichen Erfassung und Lenkung ärzt-
licher Eingriffe durch Röntgendoppelprojektion (BuL 1959, Heft 3). Das Gerät dient der Orts-
feststellung und meßbildlichen Festhaltung von Punkten und Strecken im Menschenkörper bei
Raumbetrachtung.
Eine Raummarke ist mechanisch mit einer Lenkeinrichtung verbunden, die Stichsonden oder ähn-
liche Instrumente unter Raumsicht zwangsläufig in den Zielpunkt (den Krankheitsherd) führt.
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