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Kommission VII
Luftbildinterpretation
1. Geographische Luftbildforschung
Berichterstatter: Dr. E. Schmidt-Kraepelin, Bonn.
Vorbemerkungen
Die seit dem letzten internationalen Kongref in Stockholm (1956) vergangenen vier Jahre kônnen
als ein für die Wiederbelebung und methodische Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Luft-
bildinterpretation in Deutschland erfolgreicher und bedeutsamer Zeitabschnitt bezeichnet werden.
Trotz der großen Schwierigkeiten, die sich der Wiederaufnahme der Luftbildforschung nach jahre-
langem Verbot jeder aerophotogrammetrischen Tätigkeit und nach dem Verlust fast des gesam-
ten Bestandes an Luftaufnahmen in staatlichen Sammlungen und Hochschulinstituten entgegen-
stellten, können heute auf zahlreichen Forschungsgebieten wieder erfreuliche Ansätze zu einer
systematischen Anwendung des Luftbildes in Forschung, Lehre und Praxis festgestellt werden.
Rückblick auf Arbeiten vor 1956
Auch während der Nachkriegsjahre 1945—1955, als der Bundesrepublik Deutschland noch jede
selbständige Planung und Durchführung von Bildflügen untersagt war, ist ja die Tradition der
wissenschaftlichen Luftbildarbeit nie ganz abgerissen. Der umfassende Überblick, den Professor
Dr. C. Troll während der Jahre 1939—1944 in mehreren Aufsätzen und Berichten gegeben hatte,
hat zweifellos wesentlich dazu beigetragen, daß das Interesse an den Luftbild-Methoden stets
wach geblieben ist. Dies kommt einerseits zum Ausdruck in der aufmerksamen Verfolgung und
bibliographischen Verarbeitung des internationalen Schrifttums!) ?), andererseits auch in einigen
Publikationen, in denen Fragen der Interpretations-Methodik?) sowie geologische?) 8), geomorpho-
logische?) 9) 7) 8) 9), bodenkundliche 1%) 11), siedlungs- und agrargeographische Luftbild-Anwendun-
gen'?) ?) behandelt wurden. Auch bei der pflanzensoziologischen Vegetationskartierung spielt die
Luftbildauswertung seit langem eine wichtige Rolle!?). In den vielfältigen Aufgaben des Land-
schaftsschutzes und der Landschaftspflege hat sich der in Luftaufnahmen gebotene Überblick über
die räumliche Differenzierung der ökologischen Bedingungen als ebenso wertvoll erwiesen!^) wie
bei der Lósung von Problemen, die sich aus dem Eingreifen des Menschen in unberührte Natur-
landschaften!?) ergeben. Schließlich sei noch am Beispiel der Stadtplanung von Düsseldorf ge-
zeigt, daB auch die Baubehórden die Vorteile des Luftbildplanes zu schützen wissen, die hier vor
allem in der schnellen und anschaulichen Information über Veränderungen des Gebäudebestandes
und des Straßennetzes liegen !9).
Wenn auch alle diese Arbeiten bereits vor 1956 erschienen sind und sich z. T. auf die Analyse bzw.
thematisch-kartographische Auswertung älterer Luftaufnahmen stützen, mußten sie doch an dieser
Stelle erwähnt werden, denn sie bilden die relativ schmale Brücke von der umfangreichen und
großzügig geförderten Luftbildtätigkeit der 30er Jahre zu der erst in den letzten Jahren gegen
mannigfache Widerstände wieder erwachten Aktivität deutscher Luftbildforschung im In- und
Ausland.
Ohne auf Arbeiten und Methoden der f orstlichen Luftbildinterpretation hier nüher eingehen
zu kónnen — diese werden in einem gesonderten Bericht von zustündiger Seite dargestellt — sei
doch in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam gemacht, daf) auf den Gebieten der Forstein-
richtung, der Vegetationskartierung und Waldinventur die Verwendung des Luftbildes und die
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