Full text: National reports (Part 3)

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"ine wichtige Voraussetzung jeder Interpretationsarbeit ist eine laufend ergänzte Übersicht über 
die Bilddeckun g. Sie wird für das Gebiet der Bundesrepublik vom Institut für Angewandte 
Geodäsie in Frankfurt bearbeitet und jährlich im Maßstab 1:1 Million mit Erläuterungen ver- 
Offentlicht?5). 
Fortschritte auf geriüite- und phototechnischom Gebiet künnen in diesem 
Zusammenhang nur so weit angedeutet werden, als sie von wesentlicher Bedeutung für die Ver- 
besserung der.Interpretationsmethoden geworden sind. Hierzu seien Arbeiten von Brucklacher?S), 
Deker??) und Gópner?9) kurz nachgetragen, auf eine im Geogr. Taschenbuch 1960 erscheinende 
Zusammenstellung von S. Schneider sei im voraus hingewiesen??), 
irfolgversprechende Versuche zu erweiterter Anwendung farbiger Luftaufnahmen 
nach dem Agfacolor-Negativ-Verfahren wurden von der Aero-Exploration, Frankfurt a. M., durch- 
geführt. K. Vólger berichtete darüber und betonte die dabei gemachten günstigen Erfahrungen ??), 
während H. J. Steinmetz nach vergleichenden Untersuchungen auf die erheblich verbesserten 
Möglichkeiten der Interpretation von Farbkopien für Zwecke der Bodenkunde und Landschafts- 
pflege hinwies?3!). 
Aus dem umfangreichen Arbeitsfeld der Photogeologie liegen von deutscher Seite nur 
wenige neuere Veröffentlichungen vor. Es ist jedoch bekannt, daß die drei bedeutendsten Luft- 
bildunternehmen der Bundesrepublik (Plan und Karte, Münster; Photogrammetrie, München; 
Aero-Exploration, Frankfurt) in den letzten Jahren an größeren Befliegungsaufträgen in Nord- 
afrika, Arabien, Irak und Afghanistan, vorwiegend für geologische Erkundungen, teilgenommen 
haben. Solange nicht authentische Berichte über diese Unternehmungen vorliegen, können Einzel- 
heiten über die angewandten Methoden und erzielten Ergebnisse nicht mitgeteilt werden. Jedoch 
auch ‚unter mitteleuropäischen Verhältnissen hat sich das Luftbild bei speziellen Erkundungsvor- 
haben bewährt, so. z. B. bei der Prospektion auf Graphit-Lagerstätten im Bayerischen Wald *). 
Angesichts der Aktivität auf photogeologischem Gebiet außerhalb unserer Landesgrenzen — hier 
müssen z. B. die ausgezeichneten Hochgebirgs-Kartierungen von H. Holzer (Wien) genannt wer- 
den — erscheint es wünschenswert, daß auch deutsche Geologen in verstärktem Maße von Luft- 
bildern Gebrauch machen. Einen Überblick über die wichtigsten, vor allem im Ausland erzielten 
Ergebnisse geologischer Luftbildauswertung (etwa die letzten 15 Jahre umfassend) findet man in 
Heft 2, 1958, der Zeitschrift „Erdkunde“ 33), 
Die Analyse der Oberflächenformen aus groß- und kleinmaßstäblichen Luftbildern ist, 
wie bereits erwähnt, vor allem von photogrammetrischer und kartographischer Seite her angeregt 
worden (topographisch-morphologische Kartenproben, Versuche der OEEPE) und hat in Gelände- 
beschreibungen, Erfahrungsberichten und Kartenerläuterungen ihren Niederschlag gefunden. 
Als ein wegen der starken Dynamik der gestaltenden Kräfte besonders dankbares Arbeitsfeld für 
vergleichende Luftbildstudien sind die nordwestdeutschen Küstengebiete kürzlich von H. G. Gier- 
loff-Emden anhand von älteren und neueren Luftaufnahmen untersucht worden?*), Vor allem die 
Erforschung und kartographische Darstellung der schwer zugänglichen und rasch veränderlichen 
Wattgebiete ist nahezu unmöglich ohne das Hilfsmittel des Luftbildes?5). 
Es fehlt bis jetzt aber in Deutschland an so systematischen, mit gründlichen Gelündestudien ver- 
bundenen geomorphologischen und bodenkundlichen Luftbildauswertungen, wie sie vor allem die 
Holländer im eigenen Lande, in tropischen und subtropischen Gebieten durchgeführt haben. 
Beachtung verdient auch eine zur Planung und Vorbereitung groBriumiger morphologischer Unter- 
suchungen geeignete Methode, die nicht auf Luftbildinterpretation, sondern auf Beobachtungen 
aus der Luft beruht und den ,aerovisuellen^ Verfahren der russischen ,Luftlandschafts*-For- 
schung ähnelt. Diese von H. P. Kosack in Nordgriechenland angewandte und 1957 in zwei Ver- 
offentlichungen?®) 37) beschriebene Methode des ,,Luftkrokierens" setzt allerdings morphologisch 
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