SCHWEIZ 2
ergänzt wurden. Seit Jahren schon wird jedoch der Übersichtsplan im Mafstab 1:5000 oder 1: 10000 als
erstes Planwerk erstellt, das den verschiedensten Zwecken dient, und erst später wird die Katastervermessung
durchgeführt. Es waren gerade die günstigen Verhültnisse der Luftphotogrammetrie, die dieses Vorgehen
aufdrängten.
Die Kartierung des Landes im MaBstab 1 : 50000 kann als abgeschlossen gelten. Für groBe Teile des Landes
besteht zudem die neue Karte im MaBstab 1: 25000. Auch von der Karte 1 : 100000, die aus den Karten
der größeren Maßstäbe abgeleitet wird, sind bereits mehrere Blätter erschienen.
Neben dem Bedürfnis nach genauen Karten ist in den letzten Jahren die Forderung nach genauen groß-
maßstäblichen Plänen immer dringlicher geworden. Ihr konnte nur durch weiteste Anwendung der Photo-
grammetrie entsprochen werden. Die Erstellung genauer Pläne in großen Maßstäben hat der Photogrammetrie
neue Impulse gegeben, und es sind zudem früher nicht erkannte Anwendungsmöglichkeiten erschlossen
worden. Die heutige photogrammetrische Tätigkeit in der Schweiz besteht in erster Linie in der Erstellung von
Plänen in den Maßstäben 1 : 500 bis 1 : 10000 für die verschiedensten Zwecke.
Es sind im wesentlichen zwei Bedürfnisse der heutigen Zeit, die mehr und mehr nach sehr genauen Plänen
rufen. — Das erste Bedürfnis geht von der amtlichen Kataster- oder Grundbuchvermessung aus. Die ständig
wachsende Bedeutung des Bodens erfordert genaue Planaufnahmen, welche zudem in kürzester Zeit fertig-
gestellt werden sollen. Die rege Bautätigkeit im ganzen Land und die zahlreichen Landumlegungen zur In-
tensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung machen die Abklärung der Grenzverhältnisse, die Ermittlung
der Größe der Grundstücke und die Erhebung der Bodenformen notwendig. Daß alle Umlegungen von Land nur
auf Grund genauer Pläne in korrekter Weise vorgenommen werden können, bedarf keiner weiteren Erklärung.
Das zweite Bedürfnis nach genauen Plänen ergibt sich aus der Bautätigkeit selbst. Man benötigt für die
Projektierung von Straßen, Kraftwerken, Bahnen und weiteren Bauwerken genaue Geländeaufnahmen in
großem Maßstab. Dabei zeigt die Erfahrung überall, daß die Bauausführung nur dann rationell erfolgen kann,
wenn sie auf genauester Projektierung beruht, und diese wiederum setzt sehr genaue Geländeaufnahmen voraus.
So werden seit Jahren genaue Aufnahmen des Bodens nicht mehr nur als Bestandteile der Grundbuchvermes-
sung gefordert, sondern ebensosehr benötigen solche Pläne die Kulturingenieure, die Zusammenlegungen
durchführen, und die Bauingenieure für das Studium großer Bauwerke, wie Straßen, Staumauern und Ma-
schinenhäuser. Ferner sind zu erwähnen die Förster, die für die Bewirtschaftung des Waldes genaue Pläne
brauchen, weiter die Geologen, Archäologen, Agronomen, Geographen usw., das heißt die Vertreter aller der
Wissensgebiete, die sich irgendwie mit der Oberfläche der Erde abgeben.
So ist die praktische Anwendung der Photogrammetrie in der Schweiz in der Berichtsperiode in erster Linie
charakterisiert durch intensive Planaufnahmen im großen Maßstab.
Die zur Anwendung gelangenden Methoden waren grundsätzlich schon früher bekannt, doch haben sie
manche Verfeinerung erfahren. Für die genaue Auswertung in großen Maßstäben waren neue Probleme zu
lösen. In erster Linie mußten bessere Bildqualität und genauere Auswertegeräte gefordert werden, als sie für die
Herstellung der Karten notwendig waren.
Als günstiger Umstand für die Anwendung der Photogrammetrie zur Aufnahme von Plänen in großen
Maßstäben in der Schweiz ist das Vorhandensein einer guten Triangulation, die sich über das ganze Land er-
streckt, zu betrachten. Es ist überall leicht, einwandfreie geodätische Grundlagen für die Auswertung der
photogrammetrischen Aufnahmen zu schaffen. Die Methoden der Aerotriangulation finden daher nur ausnahms-
weise Anwendung.
Als bedeutendstes neues Anwendungsgebiet der Photogrammetrie in der Berichtsperiode ist der Straßenbau
zu nennen. War die Anwendung der Photogrammetrie früher auf die Aufnahme von Plänen in großem Maß-
stab beschränkt, so sind nun auch in der Schweiz Methoden entwickelt worden, die gestatten, an Hand der
photogrammetrischen Aufnahmen die verschiedenen Varianten für die Straßenachsen auf elektronischen Ma-
schinen durchzurechnen. Das mühsame Zeichnen von Querprofilen fällt damit weg: Man scheut sich nicht mehr,
viele Varianten zu untersuchen, um die günstigste Linienführung zu erhalten. |
Neben diesen Gelándeaufnahmen in groDem Mafstabe wurde wie früher die Photogrammetrie für Archi-
tekturaufnahmen und für medizinische Zwecke angewendet, doch spielen diese speziellen Anwendungen neben
den Gelündeaufnahmen kaum eine Rolle. Zudem gelangten hier nicht neue, noch nicht erprobte Methoden
zur Ànwendung.
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