Full text: Commissions I and II (Part 4)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
p Gewicht eines MeDergebnisses; bekanntlich ist 
p — (mom), wenn m, — const der Gewichts- 
einheitsfehler und » der mittlere Fehler (m. F.) 
eines Meflergebnisses ist. 
~ = ,,proportional®. 
a — ,nüherungsweise'. 
3. Problemstellung. Bekanntlich ist von einer Messung 
— z. B. der Horizontalparallaxe p', — eines Punktes 
eine umso höhere Genauigkeit p zu erwarten, je größer 
k ist. So wird eine Messung beispielsweise bei & — 1,55 
merklich genauer ausfallen als bei & — 1,04 (vgl. 
Abb.1 oben). Es bleibt zu untersuchen, wie p(k) 
mathematisch beschaffen ist. 
Die Fragestellung erhált damit folgende Aspekte: 
1. Mit einem wie groBen m. F. wird (soweit nur k als Ver- 
ünderliche in Betracht kommt) bei bekanntem £ ein 
MeBwert voraussichtlich behaftet sein, beziehungs- 
weise 
2. eine wie grofle Anzahl » wiederholter Messungen ist 
erforderlich, damit ihr Mittelwert die jeweils not- 
wendige Genauigkeit erhält, oder 
3. Wie viele Wiederholungsmessungen lassen sich ein- 
sparen, wenn es mit Hilfe geeigneter Verfahren [3] 
gelingt, den mittleren Kontrast aller Objekte im 
MeBbild auf das «-fache zu erhöhen. 
Um diese Frage bekannten GesetzmàDigkeiten der 
Fehlertheorie einzuordnen und ihre Berechtigung an 
einer Analogie zu erläutern, stellen wir zunächst alle 
Kategorien von Veränderlichen zusammen, mit denen 
die Meßgenauigkeit zunimmt: 
2a) Anzahl n der Ablesungen bzw. Messungen am 
gleichen MeBobjekt, wenn deren Mittelwert ge- 
bildet wird, 
1a) Basisverhältnis der MeBanordnung, das durch 
letztere geometrisch vorgegeben ist (s. unten). 
Ferner hängt der m. F. (praktisch in Gestalt je- 
weiliger Erfahrungswerte) ab von der 
1b) Qualität des verwendeten Meßgeräts, sowie — im 
Falle der m. h. des menschlichen Auges? durch- 
geführten Messung — von 
2b) Übung und Konzentration des Beobachters (Aus- 
werters) zur Zeit der Messung. Da jede Messung 
letztlich ein physikalischer Vorgang ist, muß ihre 
Genauigkeit mit einer physikalischen Größe zu- 
nehmen, die im Falle der photogrammetrischen 
Auswertung verhältnisgleich ist zum 
2c) Maß jenes Helligkeitsunterschiedes, durch 
den das Meßobjekt im Meßbild wiedergegeben ist. 
Das System der Bezifferung soll andeuten, daß die 
Kategorien 1a, b und 2a, b, c je für sich zusammen- 
gehóren. Auf Einzelheiten einer Darstellungsweise, die 
1a, b im „geometrischen 
2 xewichts-Faktor‘* (g. G.) 
zum Ausdruck bringt, darf hier verzichtet werden. Auf 
den ,,energetischen Gewichts-Faktor'* (e. G.), zu dem 
die Kategorien 2a, b, c verschmelzen, ist da er 
dem Gegenstand unseres Problems angehört — in 
Abschn. 4.2 zurückzukommen. Wir beschränken uns 
hier darauf, seine Aussage im Falle photogrammetri- 
scher Messungen an einer Analogie mit dem g. G. zu 
veranschaulichen. 
  
? Im Gegensatz zum elektrischen Auge. 
Im Normalfall der photogrammetrischen Messung 
einer Strecke y (die senkrecht zu der als fehlerlos 
betrachteten Basis b liegt), ist bekanntlich deren 
Gewicht p — (be’/y?)?, wenn c' — Kammerkonstante. 
VergroBert man z.B. b auf das f--fache, so wird p ,,syste- 
matisch'' den f?-fachen Betrag annehmen. Desgleichen: 
Wird der Helligkeitsunterschied eines MeBobjekts auf 
das a-fache erhôht, so wird sich ,,systematisch‘“ die 
Genauigkeit pder Messung erhóhen. Auf welchen Betrag, 
ist in Gestalt von p(k) zu ermitteln. Dieses Problem 
wurde experimentell und theoretisch wiefolgt gelóst. 
4. Untersuchung. 
4.1 Empirische Ermittlung von p(k). Für verschiedene 
Punkte der in Abb.1 oben gezeigten 6 Bilder? von je- 
weils verschiedenem Kontrast wurden je Bild? 100 mal 
p', gemessen. Aus den » — 100 zufálligen Abweichun- 
gen v vom Mittelwert folgten nach der bekannten 
Formel 6 Werte des m.F. der Einzelmessung zu 
4 /100 
m = + | 2 »2/(100 — 1), hieraus die Gewichte p — 
(mg/m)?, worin der Gewichtseinheitsfehler » zu 10 u 
gewühlt wurde. Die so erhaltenen 6 Werte von p sind 
in Abb.1 unten eingezeichnet über einer Skala, die 
von vornherein so gewühlt wurde, daf sich als Aus- 
gleichende der Punkte eine Gerade ergibt, wenn das 
empirische Ergebnis mit dem der Theorie (5) überein- 
stimmt. Das ist innerhalb der m. Fehler des Gewichts, 
die sich aus den m. Fehlern des m. Fehlers nach 
Mm) = m[y2 (100 — 1) dm und dp/p = 
zu je 14°/, von p ergeben, der Fall (Abb. 1, unten). 
-2 dm/m 
Bei den Messungen war zu beachten: 1. Es ist psycho- 
logisch naheliegend, daß der Auswerter ein schwach 
sichtbares Objekt mit mehr „Anstrengung‘‘ mißt als 
eines, das sich nach Lage und Höhe dank scharfen 
Kontrastes leicht einstellen läßt. Dadurch kommt ein 
gewisser Ausgleich der Genauigkeit zugunsten der 
Objekte mit kleinem £ zustande. Da es indessen nicht 
Sinn dieser Untersuchung ist, zusätzlich die ,,Anstren- 
gung‘ des Auswerters (Kategorie 2b) einzubeziehen, 
mußte darauf geachtet werden, daß diese etwa konstant 
blieb und damit als Veränderliche ausscheidet. Des- 
gleichen mußte bei allen & etwa die gleiche Meßdauer 
eingehalten werden. 2. Ferner mußte, damit im Ge- 
wicht nur der dem Auge zuzuschreibende zufällige 
Meßfehler m zugrunde liegt, jener mittlere Einstell- 
fehler m’, der teils manuell, teils durch toten Gang 
des Getriebes bedingt ist, mit dem (konstanten) 
Betrag m'”= +1,5u aus dem Gesamtfehler m’ 
eliminiert werden (nach dem Fehlersubtraktionsgesetz 
m? = m’ — m'"?). 
4.2 Die theoretische Ableitung von p(k) geht von einem 
Ergebnis aus, das aus verschiedenen physikalischen 
Beziehungen hergeleitet werden konnte*. Es besagt, 
3 Die Bezeichnung ,,Bild** steht hier für ein Meßbildpaar 
jeweils gleichen Kontrastes. 
1 AEJGE entspricht dem Verhültnis Signal/Rauschen der 
elektronischen Distanzmessung; (1) kann dort aus 
At - Af 1 abgeleitet werden (At Integrationszeit- 
Konstante, Af Bandbreite; ferner läßt sich (1) di- 
mensionsanalytisch ableiten. Schließlich erweist sich das 
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Additionstheorem p X pi (oder p —n für pi - const.) 
der Gaußschen Fehlertheorie als eine Folge des Er- 
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haltungssatzes der Energie, wonach u.a. £ 
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