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| Definition (3) blieb
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daB eine photographische Aufnahme durch
Bildwanderung nicht gleichmäßig verschlechtert wird. Es werden vielmehr vornehmlich die
hohen Frequenzen betroffen, während der Kontrast für die niederen nahezu unverändert
bleibt. Dieses Ergebnis entspricht ganz den Erwartungen.
b) Ein Laborversuch
Will man den Einfluß der Bildwanderung auf die Bildqualität abschätzen, so genügt es nicht,
die Kontrastübertragungsfunktion c — W (IV) für sich allein zu betrachten. Es muf) dies
vielmehr im Zusammenhang mit den entsprechenden Funktionen von Objektiv und photo-
graphischer Schicht geschehen. Zum Ausgangspunkt einer solchen Betrachtung wurde
folgender Laborversuch gewählt:
Vor einer Kleinbildkamera wurde im Abstand von etwa 1,20 m ein Auflósungstest an-
geordnet, und zwar so, daf) er horizontal quer zur Aufnahmerichtung der Kammer in ver-
schiedenen, definierten Geschwindigkeitsstufen bewegt werden konnte. Als Kamera wurde
eine Robot-Royal, Bildformat 24:24 mm, mit Zeiss-Sonnar f — 50 mm, abgeblendet auf
1 : 16, bei einer Belichtungszeit von !/, Sekunde benutzt. Der Auflösungstest bestand im
unteren Teil aus insgesamt 21 Gruppen weißer Striche auf schwarzem Grund (Kontrast = 1).
Die erste Gruppe zählte 4 Striche mit einer Strichbreite von. 2,5 mm und gleichen Zwischen-
räumen, die letzte (21.) 350 Striche mit einer Breite von 0,025 mm und ebenfalls 0,025 mm
breiten Zwischenráumen. Die Lànge der Striche betrug etwa 12 mm. Im oberen Teil des
Testes waren einzelne Striche (weif) auf schwarzem Grund) von ebenfalls etwa 12 mm Länge
angeordnet. Ihre Breite entsprach derjenigen der 21 Strichgruppen, gróf)te Breite also 2,5 mm,
kleinste Breite 0,025 mm. Die Bewegung erfolgte (nach einer Vergleichsaufnahme bei stehen-
dem Test) quer zur Strichrichtung in 7 verschiedenen Geschwindigkeitsabstufungen. Be-
lichtet wurde auf Agfa JF 17, mit einer Empfindlichkeit von 17? Din, und zwar stets so, daß
die auszuwertenden Teststufen in der Mitte des Bildformates und damit in der Achse des
Objektives abgebildet wurden (Abbildungsmafistab 24: 1).
Nach Entwicklung in Perutz-Perufin erfolgte die Auswertung unter dem Stereomikroskop
bei 25- bzw. lOfacher Vergróferung. Dreierlei wurde dabei berücksichtigt. Einmal wurde
für die verschiedenen Geschwindigkeitsstufen festgestellt, bis zu welcher Breite b die Striche
in den jeweiligen Gruppen gerade noch getrennt wahrgenommen (aufgelöst) werden konnten
und für welche kleineren Breiten eventuell erneut Auflósung (Pseudoauflósung) zu beob-
achten war. Bei den einzelnen Strichen wurde, ebenfalls für die verschiedenen Geschwindig-
keitsstufen, die gerade noch wahrnehmbare Strichbreite b, festgestellt. Zum anderen aber
wurde das Testbild in seinem Gesamteindruck wiederum für jede Geschwindigkeitsstufe ge-
trennt beurteilt, und zwar bei 10 facher Vergrößerung. Dies dürfte etwa den bei der Auswertung
im Stereokartiergerät für Luftbilder gegebenen Verhältnissen entsprechen.
Das Versuchsergebnis ist in Tabelle 1 und 2 zusammengestellt.
Tabelle 1 enthált die Angaben, welche durch Auswertung der Strichgruppen gewonnen
wurden. Die Bildwanderung w, berechnet aus Testgeschwindigkeit und Belichtungszeit, be-
zieht sich auf das Objekt, ebenso die Strichbreite b. Die Angaben über das Auflósungs-
vermögen in Linien pro Millimeter (L/mm) sind demgegenüber bezogen auf die Bildebene.
Die Umrechnung aus b erfolgte über den Abbildungsmafsstab. In den Grenzfällen spurenhafter
Auflösung, in denen die Entscheidung „aufgelöst — nicht aufgelóst schwierig erschien,
wurden die entsprechenden Zahlen eingeklammert. Die vorletzte Spalte enthält mit w/b, ein
Maß für die jeweilige Bildwanderung w in bezug zur Objektivleistung, wobei b, die ohne
Bildwanderung, d. h. also in Bewegungsstufe 0 aufgelóste Strichbreite ist. In der letzten Spalte
schließlich stehen Bemerkungen, die sich aus dem Gesamteindruck der Testaufnahmen
ergaben.