292 Ackerl: Infrarot-Photogrammetrie
decken. Man findet so in der Aufnahmereihe mit steigender
Leistendicke und in der mit abnehmender Leistenstärke
Bilder, deren Schärfe befriedigt oder die sichtlich Nach-
barn zu einem Bild darstellen, mit dessen Schärfe man
voll einverstanden wäre. Im ersten Fall bestimmt die
verwendete Leiste den richtigen Abstand des Marken-
rahmens, und im zweiten Fall wäre aus den Leisten der
Nachbarbilder die Leistenstärke für das Bild bester
Schärfe zu ermitteln. Bei mikroskopischer Bestimmung
des Streukreisdurchmessers identischer Punkte der Nach-
barbilder ist die Bestimmung der Leistenstärke für den
Streukreisdurchmesser ,,Null* eine einfache Proportional-
rechnung. Mit dieser Leistenstärke ausgeführte Probe-
aufnahmen werden die Richtigkeit der Rechnung er-
weisen.
Auf jeden Fall werden nun Infrarotaufnahmen, bei denen
die Platten an die zum betreffenden Objektiv bestimmten
Leisten angepreßt werden, in jeder Hinsicht befriedigen.
Rs ist selbstverständlich, daGB die für diese Aufnahmen
geltende innere Orientierung nach einem der be-
kannten Verfahren zu ermitteln ist.
Mit den bisherigen Darstellungen sind alle eingangs er-
wähnten Hinweise und Fragen behandelt, die sich auf die
Eigenschaften des Aufnahmeinstrumentes beziehen.
Hinsichtlich des früher unter Punkt 5 erwähnten Pro-
blems der Absorption und Reflexion von infraroter
Strahlung durch verschiedene Materialien kann auf ver-
öffentlichte anglo-amerikanische Forschungsergebnisse
verwiesen werden. [12] Innerhalb möglicher Schwankungs-
breiten decken sich diese Resultate mit solchen, die
während des letzten Weltkrieges auf deutscher Seite er-
halten wurden. Als wesentlich für die Frage, welche
Materialien sich für eine Signalisierung von Paß-
punkten bei Aufnahme von Infrarotmeßbildern emp-
fehlen, können die folgenden Angaben dienen.
Das größte Reflexionsvermögen besitzt, wenn man von
Silber absieht, Aluminium in Form von Blechen bzw.
Folien und auch als sogenannter Aluminiumfilz. Diesen
erhält man durch Tränkung von Filz oder Filztuch oder
Loden mit einer Emulsion von feinstem Aluminiumstaub
in einem rasch trocknenden Mittel. Der zur Verschöne-
rung von Eisenófen und Ofenrohren dienende ,,Alu-
miniumanstrich‘“ ist zur Trünkung von Filztuch oder
zum Anstrich von Signalbrettern gut verwendbar. Ahn-
lich tauglich ist Mattlack mit Einfärbung von Titanweib,
doch tritt bei zur Signalfläche senkrechter Einstrahlung
und Aufnahmerichtung verhältnismäßig starke Über-
strahlung mit darausfolgender unerwünschter Änderung
der Signalform auf. Nächstliegend gute Ergebnisse
bringen Kupferbleche oder Anstriche mit Kupferstaub-
Lacken. Ein reines Zufallsergebnis ist die Entdeckung,
daß braune Farbe, insbesonders Indanthrenbraun,
ziemlich die beste Signalfarbe für den infraroten Spektral-
bereich abgibt. Ein am 6. Mai 1942 (Sw. Georgi-Tag) in
Sofia auf Agfa-Infrafilm 750 aufgenommenes Bild der
Truppenparade vor dem Militärgeographischen Institut
zeigte alle Soldaten in Uniformen von blendender Weiße.
Damit war der betreffende Uniformstoff indanthren-
brauner Einfärbung als ausgezeichnetes Material für aus
solchem Stoff hergestellte Signale bei Infrarotaufnahmen
gefunden.
[12] Clark, W.: a. a. O. [3], S. 178, 296, 367.
Freilich ist grundsätzlich darauf Bedacht zu nehmen, daß
sich solche Materialien dort für Signale nicht eignen, wo
diese von Vegetation umgeben sind, die im infraroten
Bereich stark reflektiert. Vor oder in Laubholz, das Infra-
rot stark reflektiert und im Positivbild weiß erscheint,
würden sich Signale aus ebenfalls gut Infrarot zurück-
strahlendem Stoff nicht oder nicht hinreichend abheben,
Da die für den Anstrich rot-weiB-roten Flucht-(Absteck-)
Stäbe verwendete rote Farbe meist ebenso stark wie die
Farbe der weiBen Felder Infrarot reflektiert, werden
solche Stäbe auf Positivbildern von Infrarotnegativen
reinweiß wiedergegeben.
Bei allen vorgenannten Materialien steigt das Reflexions-
vermögen mit wachsender Wellenlänge. So ergaben sich
z. B. für Proben eines Aluminiumfilzes bei den Wellen-
làngen von 5400, 6000, 9500 Angstrômeinheiten durch-
schnittlich 82, 84, 88 Rückstrahlungsprozente.
Im Hinblick auf die Unterschiede der Reflexion der in
ein Bildformat fallenden Gesamtlandschaft (und ins.
besonders jener Teile mit Pafpunktsignalen) für sicht-
bare bzw. infrarote Strahlung ist ausgiebige Sorge dafür
zu tragen, daß wirksame, sich von der Umgebung ab-
hebende Signalfarben verwendet werden. Für den
Bereich infraroter Strahlung gilt die folgende Auswahl
von Farben, die einerseits stark reflektieren (A), im Nega-
tiv daher schwarz und im Positiv hell erscheinen bzw.
stark absorbieren (B), im Negativ daher klar und im
Positiv dunkel ausfallen :
(B) stark absorbierend
PreuBischblau
Chinesischblau
(A) stark reflektierend
Ultramarinblau
Permanentblau
Kadmiumgelb gebrannte Siena
Kadmiumrot Chromgrün
Zinkweiß Elfenbeinschwarz
Titanweiß Lampenschwarz
Chromgelb
Man wird also vor Laubholzhintergrund oder auf Wiesen-
boden (im Infraratpositiv hell erscheinend) als PaBpunkt-
zeichen ein Signal (z. B. gleichseitiges Dreieck) verwenden,
dessen Kernanstrich die Orthoemulsion (oder auch die
Ortho- und die Infrarotemulsion) anspricht. Als zutref-
fende Anstrichfarbe wäre aus der Zusammenstellung (A)
Titanweiß zu empfehlen. Dieser Kern erhält einen ent-
sprechend breiten Rahmen, dessen Farbe die infrarote
Strahlung stark absorbieren muß, damit sich das Signal
von dem hellen Laubholz-Wiesengrund möglichst stark
abhebt. Als Anstrichfarbe aus (B) kann Preußischblau
oder Lampenschwarz gewählt werden.
Bei nur kurzer Benutzungsdauer hat sich das Aufziehen
oder Auslegen von auf Holzstäben rollbaren Signalen
aus entsprechend reflektierenden oder absorbierenden
Segelstoffen, u. U. mit Lackierung, sehr bewährt.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die üblichen Be-
lichtungsmesser den Anteil infraroter Strahlung im
Tages- oder Kunstlicht nicht berücksichtigen. Man ist
daher bei der Bestimmung der Belichtungszeit für infra-
rot-sensibilisierte Emulsionen auf jene Faustregeln an-
gewiesen, die von den Erzeugern empfohlen werden, und
auch auf jene Angaben, die in Handbüchern [13], [14]
[13] z. B. Nürnberg, Albert: Infrarot-Photographie, Halle a. d.
Saale: Wilh. Knapp 1957.
[14] Clark, W.: a. a. O. [3].
fiir Infr
Krieges
die mit
kurzen 1
,For E»
sensitivi
später |
verwend
wurde a
gesendet
erbetene
beidseiti
Eine Re
mit ortl
infrarot
Ferran
gezeigt.
der top
auch de
forstlich
sonderer
Stereoav
praktisc]
gültig o
modelle
befander
Mefkam
Fokusdii
Objektiv
Zahlreicl
Infraro
grammet
meiner ]
des Óts«
stift Li
Verfügur
Großer |
im Bun
Wien, !
rung me
durch di
über der
Flachlan
Die Aus
infrarote
Stereoph
Bereich
sützlic!:^
[16] in se
Diskus:
In der T
bleme ni
wendung
Dóhler,
Anwendi
Praxis bi
ct rt
[15] Laen
[16] Dóhl
an FI: