Full text: Commissions I and II (Part 4)

   
Erfahrungen wurde jetzt bei Carl Zeiss in Oberkochen eine neue Gerätekombination ent- 
wickelt. Gefordert waren robuste, einfach zu handhabende, dabei aber genaue Instrumente. 
Fehlbedienungen sollten weitgehend ausgeschlossen bleiben. Die Forderungen der Verkehrs- 
polizei für die Aufnahme von Verkehrsunfällen mußten besonders berücksichtigt werden. Das 
Ergebnis dieser Bemühungen sind die Weitwinkel-Stereomeßkammer SMK, die terrestrische 
Meßkammer TMK als Einzelkammer mit Orientierungszusatz sowie der Terragraph als Aus- 
wertegerät. Die Instrumente sollen im folgenden genauer beschrieben werden. 
I. Die Weitwinkel-Stereomeßkammer 
In einer Stereomeßkammer sind zwei einzelne Meßkammern zu einer einzigen festen Bau- 
einheit zusammengefügt. Die Forderungen, die an eine solche Einheit gestellt werden müssen, 
umfassen einmal die Justierung jeder Einzelkammer, zum anderen aber die gegenseitige 
Orientierung der beiden Einzelkammern zueinander. Sie betreffen einmal die Genauigkeit, 
zum anderen aber die Anpassungsfähigkeit des-Instrumentes an das Aufnahmeobjekt. 
Die Forderungen richten sich im einzelnen auf folgende Punkte: 
bezüglich der Genauigkeit auf 
a) Bildqualität und Verzeichnung (Abbildungstreue) der Aufnahmeobjektive, 
b) innere Orientierung der Einzelkammern (Lage der Meßmarken, Kenntnis der Kammer- 
ar 
konstanten), 
c) gegenseitige Orientierung der beiden Einzelkammern zueinander, 
d) Orientierung von Basis und Aufnahmerichtung gegen das Lot, 
e) synchrone Auslösung beider Kammerverschlüsse bei Aufnahme von bewegten Objekten; 
bezüglich der Anpassungsfähigkeit auf 
f) Länge der Basis, d. h. Abstand der Einzelkammern voneinander, 
g) Verstellung der Bildschärfe; 
beides in Anpassung an die Aufnahmeentfernung 
h) Wahl des Aufnahmestandpunktes und der Aufnahmerichtung in Anpassung an Lage 
und Ausdehnung des aufzunehmenden Objektes, 
i) Wahl der photographischen Daten (Belichtungszeit, Filter, Blende) in Abhängigkeit 
von Emulsion und Beleuchtung sowie Möglichkeiten zur synchronen Auslösung künst- 
licher Lichtquellen. 
Konstruktiv muß dafür gesorgt sein, daß sowohl im praktischen Einsatz als auch bei 
Vornahme der vor der Aufnahme notwendigen Einstellungen eine Änderung der Justierung 
nicht eintritt, d. h. die in den Punkten a) bis e) aufgeführten Daten durch event uell notwendige 
Verstellungen f) bis i) nicht verändert werden. 
Beschreibung des Instrumentes 
Das Gerät, welches unter Berücksichtigung der angeführten Forderungen entstanden ist, 
zeigt Abbildung 1. Das Basisrohr, an welchem die beiden Meßkammern sowie Dosenlibelle 
und Sucher befestigt sind, wird in einem Steckzapfen von dem mittels Kurbel ausfahr- 
baren Standrohr getragen. Das Ganze ruht auf einem Theodolitstativ mit aufgesetztem 
Schaltkasten, in dem der elektrische Auslöser sowie einige Kontrollämpchen untergebracht 
sind. Die Stromversorgung erfolgt aus der 12-Volt-Batterie. Die Bedienung ist jedoch grund- 
sätzlich auch ohne elektrischen Strom möglich. 
Objektiv und Bildformat 
Entscheidend für die Konstruktion war die Wahl der zu verwendenden Optik. Sie fiel auf 
ein hochwertiges Spezialobjektiv vom Topogontyp mit der festen Blende 1:11 und der Brenn- 
weite f — 60 mm. W esentlich ist, daf es sich um ein Weitwinkelobjektiv handelt. Das Bild- 
8 cm?, das Objektiv ist jedoch gegenüber der Bildmitte 
t 
format (siehe Abb. 2) beträgt 8 
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
 
	        
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