Full text: Commissions I and II (Part 4)

   
  
II. Die Terrestrische Meßkammer Em 
Werden für bestimmte Anwendungs- 
gebiete Aufnahmeentfernungen über 25 | | 
Meter gewünscht und damit Basislängen 
über 1,2 Meter notwendig, so wird auf 
den Einsatz einer Stereomeßkammer 
normalerweise zu verzichten sein. Die 
beiden Standpunkte müssen dann nach- 
einander mii einer Einzelkammer auf- 
gesucht werden. Die für diesen Fall 
aus der Stereomeßkammer abgeleitete 
Terrestrische Meflkammer TMK zeigt 
Abbildung 4. Auch hier ist auf robuste, 
einfache Bauweise besonderer Wert ge- 
legt worden. Die Mefikammer mit Ob- 7 f 
jektiv, Verschluß und Meßmarken wurde 
weitgehend von der Stereomeßkammer IL - 
übernommen. Die Benutzung erfolgt . 
ebenfalls im Hochformat. Die Kammer ( 
  
ruht auf einem Unterbau, welcher einmal R^ 
Klemmschraube und Feintrieb für die 
Richtungseinstellung, vor allem aber den y y 
Orientierungszusatz trägt. Dieser Zusatz 
\bb. 4. Die neue Terrestrische Meßkammer TMK, 
besteht aus einem kleinen, fest eingeba: 
ten, 2,5fach vergrößernden Fernrohr 
Fadenkreuz. Der Visurstrahl tritt genau rechtwinklig zur Aufnahmerichtung über einen 
  
Spiegel aus, welcher um eine Achse parallel zu dieser drehbar ist. Die Aufnahme ist also 
auch hier auf den Normalfall horizontaler Aufnahmeachsen eingeschränkt. Die Ablenkung 
über den drehbaren Spiegel in eine Normalebene zur Aufnahmerichtung ist notwendig, da 
der anzuvisierende zweite Aufnahmeort links oder rechts vom Standpunkt sowie in einer 
anderen Höhe als dieser liegen kann. Üblicherweise läBt man in der Erdbildmessung Hôhen- 
unterschiede zwischen den Aufnahmestandpunkten bis zu einem Fünftel der Basislánge zu. 
Das entsprüche einem Neigungswinkel von 11°. Das Gerät läßt einen solchen bis 12 
zu. Meßkammer und Unterbau tragen schließlich einen Steckzapfen, der die Verbindung 
zu einem Theodolit-Dreifuß mit Klemmschraube auf einem Holzstativ herstellt. Für den 
Gegenstandpunkt ist eine Zieltafel ebenfalls in einem Dreifuß mit Holzstativ vorgesehen. Bei 
Standpunktwechsel sind lediglich Zieltafel und Meßkammer gegeneinander auszutauschen. 
IIl. Das Auswertegeriil 
Von der Vielzahl stereoskopischer Auswertegeráte hat der v. Orel-Zeissische Stereo- 
autograph”), ^. *) besondere Bedeutung erlangt. Zwar war bereits 1901 von Pulfrich der 
Stereokomparator entwickelt worden, die Kartierung aus den gewonnenen Mefwerten mufite 
jedoch punktweise unter erheblichem Zeitaufwand erfolgen. v. Orel erfand 1908 mit dem 
Stereoautographen ein Gerát, welches die vollautomatische Verwertung dieser Komparator- 
daten und damit erstmals eine kontinuierliche Kartierung unmittelbar im Zusammenhang mit 
der Messung erlaubte. Das Gerät, welches bei Zeiss in Jena bis 1911 zur Serienreife gebracht 
3) E. v. Orel, ,,Der Stereoautograph als Mittel zur automatischen Verwertung von IKomparatordaten'', Mitt. d. 
k.u.k. Militärgeogr. Instituts, Wien 1911. 
1) W. Sander, ,,Über die Entwicklung der Photogrammetrie Ferienkurs in 
an Hand der Erfindungen 
Photogrammetrie O. v. Gruber, Stuttgart 1930. 
5) W. Sander, ,,Der v.-Orel-Zeissische Stereoautograph'', Zeitschr. f. Instrumentenkunde, Berlin 1921/41. 
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
   
  
   
    
  
  
  
  
  
 
	        
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