Sonderdruck aus
Deutsche Gesellschaft
„Bildmessung und Luftbildwesen* für Photogrammetrie
1960, Heft 2, Seite 86—101
Kontrastübertragungs-Funktionen zur Bewertung
der Bildgüte in der Photogrammetrie
05 0 [mm] 05 0 [m m]
Abb.1. Geometrisch-optisch
errechnete Bildfehler des Pleo-
gons 1: 5,6, /— 153 mm (bezo-
gen auf £ = 100mm). Links:
sphärische Längsaberrationen,
rechts: Astigmatismus und
Bildfeldwölbung. Abszissen:
Abweichungen in Richtung
der optischen Achse.
Von K. Schwidefsky, Karlsruhe
1. Bewertung der Güte optischer Bilder
Für den Berechner und Konstrukteur optischer Geráte sind
Maßstäbe, nach denen er die von einer bestimmten Abbildungs-
optik zu erwartende Bildgüte im vorhinein. zahlenmäßig ab-
schätzen kann, ein unerläßliches Hilfsmittel. Er beurteilt sie im
wesentlichen nach der Güte der geometrischen Strahlenvereini-
gung für eine Reihe von ausgewählten Abbildungsstrahlen, deren
Verlauf durch das optische System er rechnerisch verfolgt. Jeder-
mann kennt die als Ergebnis solcher Rechnungen, z. B. für ein
bestimmtes Objektiv, bekanntgegebenen Kurven der sphärischen
Abweichung, des Astigmatismus usw. (Abb. 1). Dem zukünftigen
Benutzer des Objektives sagen diese abstrakten Fehlerkurven
wenig oder nichts über die ,,anschaubare‘“ Bildgüte. Zwar làft
sich aus den geometrischen Aberrationen samt der Beugung des
Lichtes an den Pupillenrándern des Systems und dem Streulicht
die Verteilung der Lichtintensität in dem als Bild,,punkt*“ gelten-
den Lichtfleck durch umfangreiche Rechnungen ermitteln. Doch