sten bei der Affin-Entzerrung hügeligen Geländes bemerkbar macht. Um-
gekehrt kann man deduzieren, daß die Bildverschiebung, die im Laufe
des Einpaßvorganges als notwendig erscheint, bei Senkrechtaufnahmen
fast ausschließlich durch die Höhenunterschiede zwischen den Paßpunk-
ten verursacht wird.
Weiter kann man zu der Schlußfolgerung gelangen, daß mechanische
oder numerische Mittel für die Einführung der Bildverschiebung, ebenso
wie manche Vorgänge für die Entzerrung nach Einstellwerten, in der
Praxis vollen Erfolg kaum erreichen können, da sie den Einfluß der Hö-
henverhältnisse gar nicht oder ungenügend (nicht optimal) berücksich-
tigen. Ein optisch-mechanischer Entzerrungsvorgang mit empirischem
Bildverschieben bietet in dieser Hinsicht die besten Resultate.
6. PRAKTISCHER EINPASSVORGANG
Es wird die regelmäßige Verteilung von 4 Paßpunkten in den Auf-
nahmeecken nach Abb. 2 vorausgesetzt.
Die Faustregeln des Verfahrens können folgendermaßen ausgedrückt
werden:
Wiederholtes Einpassen der projizierten Grundpafpunkte A, B mit den
entsprechenden Punkten der Unterlage nach jeder Veränderung der Ent-
zerrungselemente;
perspektive Bildverformung, die die ursprünglich allgemein verschie-
denen Lageabweichungen projizierter Paßpunkte C, D von ihrer kartier-
ten Lage in vektoriell gleiche Abweichungen überführt;
affine Bildverformung, die zur vollständigen Beseitigung der Abwei-
chungen bei den Punkten C, D führt.
Vorgang für die Entzerrungsgeräte mit der allgemeinen Neigung
des Projektionstisches
Der Entzerrungsvorgang entspricht der analytischen Lösung im Ka-
pitel 3.
a) Die perspektive Bildverformung erreichen wir mit Hilfe der Längs-
und Querneigung, die den Formeln (14a, b) entsprechen: für die Ablei-
tung der Querneigung P, gilt für wns óxo — öxp_als ein Kriterium, was
praktisch bedeutet, daf! der projizierte Abstand CD mit dem kartierten
C, D, gleich sein muß (siehe Abb. 6); für die Längsneigung 6, gilt dyc =
— óyp als ein Kriterium, d. h. die Seite CD muf parallel zur kartierten
C, D, liegen.
b) Die affine Bildverformung hängt von der allgemeinen Bildverschie-
bung nach (16c) und (18a) ab. Ihre Grôfe ist dem Werte der Abweichun-
gen 6s direkt proportional und der Tischneigung £ umgekehrt proportio-
nal. Für die Richtung der Verschiebung gilt die einfache Regel: der
Richtungswinkelder Verschiebung des projizierten
Bildes ist gleich dem Richtungswinkel der Lageab-
weichungen beiden Punkten C, D, der um den Wertdes
Richtungswinkels für die Hauptfallinie des Tisches
vermindert wurde. Für die einfachere Bestimmung der Verschie-
bungsrichtung genügt es den Richtungswinkel beliebig einfacherweise
zu beziffern, z. B. wie die Oktanten oder die Uhrziffern (siehe Beispiel
in Abb. 6).
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