140 SIGNALISIERUNG, PASTORELLI
Karton- oder Aluminiumtäfelchen, Metallfolienstreifen sind die üblich verwendeten
Materialen.
Es werden Fixpunkte oder markante Geländepunkte, Geländelineen, Versicherungs-
punkte von Strassenachsen und Strassenprofilen signalisiert.
Allgemein gültige Bemerkungen.
Es wurden Versuche durchgeführt, um die optimale Farbe und besten Farbkontraste
für die Signale festzustellen. Die praktische Anwendung der gewonnenen Erkentnisse
führt meistens zu kostspieligen Lósungen. Heute wird darum allgemein die weisse Farbe
verwendet. Weitere Versuche sind im Gange, um Ueberstrahlungseffekt, Auflósungs-
vermógen der Emulsionen, Bildwanderungen usw., abzuklären.
Wo die Grenzpunkte durch behauene Steine gekenntzeichnet sind, besteht die Ten-
denz nach einer möglichst unstörbaren, annährend permanenten Signalisierung, d.h. die
Steinköpfe werden weiss angestrichen. Leider ist die Methode nicht anwendbar dort, wo
die Grenzpunkte anders als mit behauenen Marksteinen markiert sind (z.B. Bolzen,
Kreuze in Mauern), und im Gebirge, wo das Mitschleppen von Farbe, Pinsel und vom
Zubehör recht unpraktisch wird.
Als Befestigungsmittel für die Papptäfelchen dienen Nägeln, Stiften in Verbindung
mit Pfählen, oder auch besondere Klebstoffe.
Die Signalisierungskosten betragen ungefähr 8 bis 12% der Vermessungskosten.
Eine gute Signalisierung ist relativ teuer, aber sie macht sich mit einer bedeutenden
Erhöhung der Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Auswertung bezahlt.
Nach unserer Auffassung wird die Signalisation in einigen Ländern durch Verwen-
dung von unrationellem Material zu kostspielig. Oekonomie und Technik sollen harmo-
nisch zusammenpassen, damit die gewünschte Genauigkeit erreicht wird und damit die
Kosten in ertrüglichem Rahmen bleiben.
Damit eine Signalisation die beste Wirkung erhält, sind einige Erfahrungsfaktoren
zu berücksichtigen. So sollen die Techniker, die im Feld tätig sind, sich Rechenschaft
geben, wo voraussichtlich zur Aufnahmezeit die Schatten zu liegen kommen, damit durch
gutüberdachte exzentrische Signalisation viele Grenzpunkte doch im Auswertemodell
sichtbar werden. Bei der Signalisierung ist darauf zu achten, dass nach Möglichkeit die
Einmessung von Punkten, von denen anzunehmen ist, dass sie im Luftbild nicht sichtbar
werden, durch Hilfspunkte gesichert wird. Die Lage dieser exzentrischen Hilfspunkte
wird so gewählt, dass die Kartierung des nicht luftsichtbaren Punktes mit Hilfe der im
Feld erhobenen Einmessungen später ohne nachträgliche Messungen im Gelände erfolgen
kann.
Ferner ist eine durchgeführte Signalisierung bis zum Abschluss der Befliegung zu
überwachen und zu erhalten damit sie ihren vollen Wert beibehält.
Wenn eine Signalisierung geplant wird, muss man sich auch darüber Rechenschaft
geben, mit welchen Messmarken am Auswertegerät zu rechnen ist. Die Grösse der Sig-
nale ist wohl als Funktion der Flughöhe, des Bildmasstabes zu wählen, aber die Abmes-
sung des Signalbildes muss auch im richtigen Verhältniss zur Grösse der Messmarke
stehen. Diese darf nicht das Signalbild voll decken, da so der Signalpunkt nicht genau
eingestellt werden kann mit der Messmarke. Die Grósse 20 X
weise für einen Bildmasstab von 1:6000 bis 1:11000 noch gut geeignet. Die Minimal-
grósse d der Signale, nach unseren Erfahrungen, ist mit folgender aus der Praxis ver-
mittelten Formel gegeben:
20 em z.B. ist normaler-
Bildmasstabzahl Mua
] a ;
Ümeter 40000 40000
In einem Tage können, sofern eine einfache Signalisierungsart gewáhlt wird, von
einem Techniker und einer Hilfskraft ca. 60 bis 250 Punkte signalisiert werden, bei