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126 Finsterwalder-Mohr, Photogrammetrische Stadtkartierung 1 : 500 Nr. 4/1960
hohen Genauigkeit der damaligen Arbeiten ist nicht zu zweifeln, doch zeigten sich zwischen
dem nórdlich und dem südlich des Hauptbahnhofs gelegenen Netzteil gewisse Spannungen.
Auch zeigte sich, worauf noch zurückzukommen ist, daß einige Polygonpunkte von 1912
wohl im Zuge von Straßenumbauten und ähnlichen Vorgängen gewisse Veränderungen er-
fahren haben müssen. Da andererseits photogrammetrische Präzisionsauswertungen aus
Aufnahmen im Bildmaßstab 1:3700 (entsprechend der Flughöhe von 750 m) a priori eine
Punktgenauigkeit von 3—5 cm erwarten lassen, hätte man an eine Neubestimmung der
Ausgangspunkte für die photogrammetrische Einpassung denken können. Doch hätte dies
zu weit geführt, und schließlich hätte man das neue photogrammetrische Punktfeld doch als
Ganzes in das Polygonnetz von 1912 einpassen müssen.
Signalisierung. Vor dem Bildflug wurden im Bereich des geplanten Bildstreifens 126 Poly-
gonpunkte des städtischen Polygonnetzes von 1912 durch weißen Anstrich der 10/10 cm
großen Oberfläche der Steine bzw. Deckel signalisiert und die Umgebung im Durchmesser
von 40 cm zur Sicherung des Kontrastes tiefschwarz gestrichen. Die verwendete rasch
trocknende Farbe auf Kautschukbasis, wie sie zur Kennzeichnung von Park- und Zebra-
streifen benützt wird, hat sich gut bewährt, besonders mit Rücksicht auf die verkehrsreichen
Kreuzungen.
Ergebnis der Signalisierung:
Anzahl der signalisierten Polygonpunkte . … ++. ++ +…+ +2 40e em, vile tu: 126
In den Luftbildern nicht sichtbar, . … + + + ++ ++ + ++ HH o ot on otros 40 (32%)
Davon: verdeckt hinter Hauswänden . . . 4». 5( 4971
auDerhalb des Bildbereichs wegen seitlicher Abweichung des Bild-
streifens von der Planung . . «x... 16 (1392)
Nicht identifizierbar infolge schwachen Kontrasts oder Verwischung
durch 14tägige Verkehrseinwirkung ... . ... 000. + vv 2. 19 (010592)
Als Ersatz für wichtige ausgefallene Signale wurden nach der Befliegung benachbarte
luftsichtbare und sicher einstellbare Punkte, z. B. Gullys, aufgemessen und koordinaten-
mäßig festgelegt.
Einpassung der Aufnahmen und Kontrolle der Genauigkeit
Maßstabsverhältnisse. Bei einem Bildmaßstab von my = 1:3700 und der Flughöhe 750 m
ergab sich als zweckmàDiger Modellmafsstab 1 : 1500, also das 2,5fache von m. Die Flughóhe
h im Modell war damit rd. 600 mm, das Modell wurde damit so groß wie es die Dimensionen
des Planigraphen zulassen. Die VergróBerung von Modell zum Zeichentisch war dann noch
1:3 zu nehmen, um auf den Endmafstab 1:500 zu kommen.
Die gegenseitige Orientierung erfolgte rechnerisch nach HALLERT mit größter Sorgfalt so
genau, daß die Resthóhenparallaxen : + 0,015 mm betrugen. Dieser Betrag konnte allgemein
eingehalten werden. Nur an Eisenbahnschienen waren die Höhenparallaxen stellenweise
0,05 mm, was auf die schlechte Einstellungsmóglichkeit an den dunklen z. T. spiegelnden
Schienen zurückzuführen ist. Zur absoluten. Orientierung wurden Hóhenpunkte der Stadt-
nivellements benützt. Nach einer in normaler Weise durchgeführten Orientierung verblieben
noch Höhenfehler in der Größenordnung von 4-5 em. Diese Fehler wurden nicht weiter
verfolgt, da eine Hóhenauswertung nicht vorgesehen war. Damit entfielen für die weitere
verfeinerte Einpassung 3 Unbekannte, námlich die beiden Drehungen um die Koordinaten-
achsen z und y, sowie die Hóhenverschiebung.
Optisch-mechanische Helmerttransformation. Eine verfeinerte absolute Orientierung er-
folgte nun dadurch, daB entsprechend dem Verfahren der günstigsten Netzeinpassung
(HELMERT-Transformation) durch Verschiebungen in z- und y-Richtung, durch MaBstabs-
änderung und Drehung das Punktfeld jedes photogrammetrischen Modells móglichst genau
auf die gegebenen Polygonpunkte der Stadtvermessung eingepaBt wurde. Die normalerw eise
nur rechnerisch durchgeführte Transformation wurde hier in unmittelbar für das gesamte
photogrammetrische Punktfeld wirksamer Weise folgendermaßen vorgenommen: Nachdem
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