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— III —
NEUERE, NICHTKARTOGRA PHISCHE ANWENDUNGEN, DER PHOTOGRAMMETRIE
IN L'INSTITUT GEOGRAPHIQUE NATIONAL
(Kurze Zusammenfassung des, der Kommission V vorgetragenen, Berichtes)
Dank der photogrammetrischen Auswertung ist es móglich mittels stereoskopischen
Bildpaaren, die Form und die Grósse eines Objektes zu bestimmen. Ihre Anwendung ist
von grósstem Interesse wenn es heisst, entweder ein grosses Objekt und sein reduziertes
Modell zu vergleichen oder die zeitlichen Veränderungen und Verschiebungen gewisser
Elemente zu erforschen. Zu der ersten Anwendungsgruppe gehören auch ; ausser den karto-
graphischen Verfahren, die Wiedergabe wertvoller, archäologischer Überreste, die Prüfung
reduzierter Turbinenmodelle und das Studium der Form gewisser Flächen. Die Untersuchung
von Staudämmen, die Gletscherlageverschiebungsmessung und die Festlegung von Flugba-
hnen zählen zu der zweiten Gruppe. Eine jede dieser nichtkartographischen Anwendungen
hat ihren eigenen Charakter, stellt eigene Aufgaben und eine jede wird getrennt angeführt.
Was die Untersuchung von Staudämmen, nach photogrammetrischer Auswertung,
anbetrifft, so heisst es die Untersuchung der unteren Aussenseite der Dámme und die loka-
len Verschiebungen an Hand von aufeinanderfolgenden Plänen festzulegen. Die Pläne werden
in zeitlichen Abständen, die von dem Alter und dem Widerstand der Werke abhängig sind,
wiederholt. Diese Untersuchungsmethode ist heute die einzig mögliche um mit einer gewis-
sen geforderten Genauigkeit (einige Millimeter) Veränderungen festzulegen. Ihre Anwendung
empfiehlt sich nur, bei höherem Kostenpunkt, wenn unregelmässige Bewegungen festzus-
tellen sind. Dazu empfehlen wir eine Untersuchungsmethode die an folgende drei Bedin-
gungen geknüpft ist : Einfachheit im Gebrauch, Schnelligkeit in der Ausführung und Mögli-
chkeit, eine qualitative Darstellung der Veránderungen zu geben.
Um die Eisbewegungen der Gletscher zu untersuchen, erlauben die Luftaufnahmen,
genaue und gleichartige Auswertungspláne, nach geringen Feldarbeiten, auf dem ganzen
Gletschergebiete auszuführen. Sie bringen den eigentlichen Sinn der "glaziologischen Topo-
graphie" zur Bedeutung und erlauben es der Glaziologie wissenschaftlich vorwártszukommen.
Die Anwendung der Photogrammetrie auf dem Gebiet der Architektur ist keine Neue
mehr. In diesem Zusammenhang muss man auf die Erdbildaufnahmen zwecks Auswertung
gewisser Tempel in Ober - Ägypten hinweisen. Diese Arbeiten wurden auf Wunsch der
UNESCO ausgeführt und haben den Zweck die Nubienmonumente zu schützen.
Dank der Photogrammetrie ist es móglich, ohne weitere Schwierigkeiten, áhnliche
Flichenformen in demselben Massstabe auszuwerten. Eine genaue Ahnlichkeitskontrolle ist
von grosser Bedeutung im Gebiet der Hydraulik wenn es heisst Kraft und Effekt der Turbinen,
nach reduzierten Modellen, zu erproben.
Im Gebiet der Radio-Astronomie dürfen die Fláchen der Elektromagnetischenwellen-
reflektoren sehr wenig von ihrer theoretischen Form abweichen (Planspiegel, Kegel,
Paraboloid,u. s. w.)und die Abweichungen müssen innerhalb einer gewissen Toleranz lie-
gen. Solche Flächen von Hunderten oder gar Tausenden Quadratmetern kann man durch das
photogrammetrische Verfahren miteiner Genauigkeit von einigen Millimetern prüfen.
Durch das photogrammetrische Verfahrenist es auch móglich genaue Kubikinhalte zu
bestimmen : Kohlenvorräte für thermische Zentralen, durch Auswertung in sehr grossem
Massstabe nach niedrigen Hubschraubeaufnahmen.
Endlich kann dasselbe Verfahren auch für Unterseeaufnahmen Anwendung finden.
Dem Aufnahmeapparat wird im Wasser das Ivanoffobjektiv vorgespannt. Diese Vorrichtung
verbessert die durch das Wasser erzeugten Aberrationen und die Bildauswertung kann unter
normalen Verhältnissen geschehen.