Full text: Commissions V, VI and VII (Part 6)

62 PROBLEME DES BAUINGENIEURS, BURKHARDT 
Die Ausmessung der Meßbilder kann später in aller notwendigen Ausführlichkeit 
und Gründlichkeit unter optimalen Beobachtungsbedingungen erfolgen; weder stört also 
der Versuchsablauf die Messung noch umgekehrt. 
Das Objekt wird gewissermaßen in seinem jeweiligen Meß-Zustand konserviert. 
Wegen der Anpassungsfähigkeit des Aufnahme- und Auswerteverfahrens kann dem 
Objekt zugebilligt werden, daß es sich verändert, daß diese Änderungen klein oder groß 
sein dürfen, und daß sie langsam oder schnell erfolgen können. 
Auch können die Änderungen selbst Ziel der Messungen sein, und durch Mitphoto- 
graphieren der Zeitkoordinate ergibt sich ihre Abhängigkeit von der Zeit und damit die 
Möglichkeit, Vorgänge, Geschwindigkeiten, Beschleunigungen u.a. zu messen. 
Hierbei arbeitet das Verfahren trägheitslos. 
Vom Verfahren her ist es möglich, ebene oder räumliche Objekte oder Vorgänge zu 
erfassen, auch aus bewegten Standpunkten und mit sichtbaren und unsichtbaren optischen, 
Röntgen-, Radar- oder Elektronen-Strahlen. 
Für die maßstäbliche Darstellung von Objekten und Vorgängen kann man neben den 
einfachsten graphischen oder photographischen Verfahren verhältnismässig leicht auto- 
matische Kartier- sowie Registrierverfahren einsetzen, letztere z.B. auch mit anschließen- 
der programmgesteuerter Berechnung der Ergebnisse aus den registrierten Meßdaten. 
Hier ergibt sich der Vorteil der Mitverwendung der bereits auf dem Gebiete der topo- 
graphischen und geodätischen Anwendung entwickelten Verfahren und instrumentellen 
Einrichtungen nebst den dort gesammelten Erfahrungen. 
Durch Trennung in Einzel-Arbeitsgänge kann ferner für eine Rationalisierung der 
gesamten Untersuchungsarbeit gesorgt werden, und es braucht nicht Zeit mit Warten 
vergeudet werden. Daneben ist es auch wichtig, die Nachteile der Photogrammetrie an- 
deren Verfahren gegenüber zu kennen, um in ungeeigneten Fällen von ihrem Einsatz 
abzuraten und damit Rückschläge zu vermeiden. 
Die Photogrammetrie ist fehl am Platze, wenn es sich um die Ermittlung einiger 
weniger Daten handelt, die auch einer unmittelbaren Beobachtung zugänglich sind. 
Sie bietet ferner Nachteile, wenn das Ergebnis spontan vorliegen soll, da der Aus- 
  
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meß-Vorgang erst möglich wird, wenn das Bildmaterial nach dem Aufnahme-Vorgang 
ul photographisch bearbeitet vorliegt. Der Vorteil der rationellen Trennung in Arbeitsgánge 
ll kann hier also in einen entscheidenden Nachteil umschlagen. Es ist aber hierzu zu sagen, 
| daß alle genauen und umfangreichen Messungen ihre Zeit benötigen, gleichgültig, wel- 
cc gti te qe ta ce 
  
cher Meßmethode man sich bedient. 
Nachteile ergeben sich natürlich auch bei ungeschickter Anwendung der Photogram- 
metrie. Solche Nachteile lassen sich ver- 
meiden, wenn man neben streng metho- 
dischem Vorgehen versucht, die bisheri- 
gen Erfahrungen, vor allem nach den 
erreichten Genauigkeiten, zu berück- 
bestándigen Objekten 
  
sichtigen. Vorgängen unbeständigen 
Fig. 1 zeigt eine vereinfachte Eintei- Messung Objekten 
; und maRBstäbliche 
lung der hier zugrunde gelegten Sonder- Darstellung 
anwendungen der Photogrammetrie auf von 
dem Gebiete des Versuchswesens des 
Bauingenieurs. periodisch Vd 
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Die Objekte oder Vorgänge können Vorgängen an Objekten 
eben oder räumlich sein, wonach in der 
Regel die Anwendung entweder der Ein- Fig. 1. Einteilung der Sonderanwendungen 
bildmessung oder der Zweibildmessung der Photogrammetrie im Versuchswesen des 
angezeigt erscheint. Bauingenieurs. 
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