STEREOPHOTOGRAMMETRIE IN DER MIKROSKOPIE, HUBENY 11
einer Blendenzahl k der Bereich der brauchbaren Scharfabbildung bei rein geometrischer
Betrachtung, d.h. unter Weglassung der wellenoptischen Abbildungstiefe, von einer maxi-
malen und einer minimalen Entfernung nach
n + 1
Ymax — Ymin 7 T —2kz q2 T (3)
eingeschlossen, wobei man für stürkere VergróDerungen die Náherung
hr
P= n (4)
zulassen kann. Das auszumessende Objekt mu innerhalb dieses Bereiches liegen, seine
Ausdehnung T, in der Aufnahmerichtung (y-Richtung) muf) also der Forderung T, T
genügen.
Diese von der Objektivbrennweite unabhàngige Beziehung gilt für jede Aufnahme
aus geringer Entfernung; bei mehr oder weniger starken VergróDerungen muD man aber
ioch die Abhángigkeit der Blendenzahl von der VergróDerung mit in Betracht ziehen.
Soll nàmlieh das Bild bei Betrachtung im Abstand der deutlichen Sehweite noch feine
Auflósung, d.h. Durchmesser der Beugungsscheibchen hóchstens um 0,1 mm Durchmesser
aufweisen, so ist bei sinngemáDer Anwendung der von E. Abbe hinsichtlich der fórder-
lichen VergróDerung formulierten Forderung die verwendete Blendenzahl der Bedingung
250 500
kx ——— 5a
=n n (52)
* . . . c
zu unterwerfen, wobei die Konstanten inverse Funktionen der Lichtwellenweite nach
Y
v
darstellen, mit denen (5a) in der Form
€ 2c
e iem (5b)
=nl nl
angeschrieben werden kann.
Bei einer vergrößernden Abbildung ist demnach die Blendenzahl nicht mehr frei
wählbar und muß dies in den Formein (3), (4) durch Einsetzen von (5) zum Ausdruck
gebracht werden. Setzt man z.B. die obere Grenze für k nach (5b) in (4) ein, so ergibt
sich
T hs (6)
als maximaler Bereich der brauchbaren Scharfabbildung bei n-facher VergróDerung.
Vergleicht man (2b) mit (6), so erkennt man, daß bei ansteigender Vergrößerung der
3ereich brauchbarer Scharfabbildung rascher absinkt als das absolute stereoskopische
Tiefenauflosungsvermogen.
Bildet man in weiterer Folge aus (2b) und (6) den Quotienten
dy, Y x dp,
#5 dd: "Uy (7)
so definiert man damit das relative, d.h. das auf den Bereich der brauchbaren Scharf-
abbildung bezogene Tiefenauflösungsvermögen, welches das eigentliche Kriterium für
stereoskopische Messungen bei vergrößernden Abbildungen darstellt [1], [4].
Um eine Vorstellung von den Größenordnungen zu vermitteln, führen wir in (7)
einige durchschnittliche Zahlenwerte ein. Für ein Objektiv normalem Bildwinkels wird
y:b= 5 gesetzt werden können; für die mittlere Wellenlänge des sichtbaren Lichtes
würe 0,00055 mm und für c etwa 0,14 mm zu setzen. Bei freier Betrachtung wird man z'
mit 0,11—0,2 mm annehmen kónnen; wir führen als allgemeinere Annahme jedoch besser