22 STEREOPHOTOGRAMMETRIE IN DER MIKROSKOPIE, AUTHOR'S PRESENTATION
schied dy, der einem gerade noch erkennbaren Parallaxunterschied zugeordnet ist (ab- zu vel
solutes Auflósungsvermógen in Richtung der Achse) und den Bereich T der brauchbaren dabei
Scharfabbildung. Der letztere ist neben der Vergróberung und der Öffnung der abbil- scheid
2
denden Bündel von der Wellenlänge abhängig; das Verhältnis di ist das relative, auf Scharf
y
den Bereich der brauchbaren Scharfabbildung bezogene Auflósungsvermógen in Rich- PONE
tung der optischen Achse. Als lineare Funktion der Wellenlànge darstellbar, ist dieses :
relative Tiefenauflósungsvermógen das entscheidende Kriterium für die Anwendbarkeit Steiser
der Raumbildmessung in der Mikroskopie. Geht es gegen den Wert eins, so ist eine Raum- aus Ws
wahrnehmung nicht mehr móglich; für MeBzwecke wird man seinen Wert mit 0,01—0,02 te Ble
nach oben hin begrenzen miissen. Daraus folgt eine ziemlich enge Begrenzung der Ver- nung
gróferungszahl für das Lichtmikroskop; das Elektronenmikroskop hingegen làDt zu- Mass
folge der kleinen Wellenlängen für Meßzwecke praktisch alle Vergrößerungen zu. Vergri
Die Aufnahmeordnung für lichtmikroskopische Stereoaufnahmen muB dem Normal- diesen
fall der terrestrischen Photogrammetrie entsprechen; die Auswertung ist mit Hilfe von und T
darauf bezogenen Näherungsformeln leicht môglich. Über ein vom Verfasser entwickel- daraut
tes Aufnahmegerät sowie über ein Anwendungsbeispiel (Schnittlinien von 0,01 zu 0,01 Tasche
mm) wird berichtet. ss
Wesentlich andere Voraussetzungen bietet das Elektronenmikroskop. Abgesehen von auflós
dem schon erwihnten sehr günstigen Wert des relativen Tiefenauflósungsvermógens, wo- Da
durch auch bei stärksten Vergrößerungen die Herstellung von Raumbildern möglich wird, mogen
entsprieht hier der Abbildungsvorgang in weitgehender Annäherung einer Parallelpro- der s
jektion und die deshalb einzig môgliche Form der Aufnahmeanordung ist die konvergen- kann 1
ter Aufnahmen. Die in der Regel nur näherungsweise bekannte Orientierung der Teil- bildete
bilder in ihren Ebenen, der ebenfalls nur genähert vorgegebene Konvergenzwinkel und sen n
môgliche MaBstabsdifferenzen zwischen den beiden Teilaufnahmen, lassen die Frage Verhäl
nach der relativen Orientierung der Teilbilder entstehen. Es wird gezeigt, daß auch hier mehr i
das Problem der relativen Orientierung auf die Bestimmung von fünf Unbekannten vermó
hinauslàuft, von denen vier aus dem Bildinhalt bestimmbar sind, die fünfte hingegen, der b
der Konvergenzwinkel, nur aus bekannten Gegebenheiten des Objektes ermittelt werden ;
kann. Der absoluten Orientierung, die sich eigentlich nur auf die MaBstabsbestimmung Und i
beschränkt, kommt nur untergeordnete Bedeutung zu. der A
kopes
Grenze
Author’s Presentation of the Paper man d
zweck«
Meine Damen und Herren. Ich habe die ge, als man es mit nur schwachen Vergrösse- höchst;
Ehre zu Ihnen über einige Probleme der licht- rungen zu tun hat. In dem Augenblick, wo der grosser
und elektronenmikroskopischen Bildmessungen Vergrosserungsmasstab ansteigt, werden die reich c
zu sprechen. Vielleicht zunächst eine Begriffs- eigentlichen Probleme der Mikrobildmessung zu sch
bestimmung über Mikrobildmessung. Man wird mit dem Lichtmikroskop sichtbar. Es ist leider bildung
zweckmässig den Abbildungsmasstab als Krite- nicht möglich, hier die nötigen mathematischen dungst
rium heranziehen. Nehmen wir etwa das Gebiet Entwicklungen wiederzugeben. Die Dinge liegen Bern, ©
n — 1, also Vergrosserungsverhiltnis gleich eins ungefáhr so: Nehmen wir den Parallaxenunter- physik;
als Kriterium, so scheiden wir damit die Gebiete schied her, den wir gerade noch erkennen kön- det, an
der Nah- und der Mikrobildmessung vonein- nen, dann entspricht diesem Parallaxenunter- Steiger
ander ab. Es scheint nun so, wenn wir zunächst schied ein kleines Fortschreiten im Raum. Man ähnlich
das Lichtmikroskop betrachten, also die ver- kann also, wenn man will, den Begriff des Weg z
grosserte Abbildung mit Hilfe des Lichtes, als Tiefenauflösungsvermögens prägen, also jene über d
ob zunächst keine besonderen Probleme vor- kleinste Strecke definieren, die man räumlich nämlicl
lägen, also ob man einfach die Verhältnisse, die gerade noch erkennen kann. Das ist eine Pa- rung di
wir etwa von der terrestrischen Photogramme- rallele zum normalen angularen Auflósungsver- auch d
trie her kennen, in der Weise abzuwandeln mógen eines Mikroskopes. Nun wird dieses kops iI
hátte, dass das Aufnahmeobjekt sehr nahe her- Tiefenauflósungsvermógen immer kleiner, je mindes
anrückt, also bis nahe an den Bereich der ein- mehr man die Vergrósserung aufsteigert, d.h. stellung
fachen Brennweite, die Bildweite wird ent- also man kann der Tiefe nach immer feinere erwähn
sprechend vergrössert, und die Basis reduziert Details erkennen, wenn man die Vergrösserung einem |
sich natiirlich auf das entsprechende Mass. ansteigen lässt. Und damit scheint es ja so, als dass m
Diese Überlegungen gelten, oder sagen wir ob die ganzen Dinge sehr einfach lägen: will m dies
ann. ]
so, diese Gedanken der Reduktion gelten so lan- man eben sehr fein messen, so hat man stark