Full text: Commissions V, VI and VII (Part 6)

Es lag nahe, zunächst die regelmäßigen Arbeiten, die Ermittlung der Massenbewegung, 
rationeller zu gestalten. Die Entwicklung von Hochleistungsobjektiven für Luftaufnah- 
men seit 1950 durch die Firmen Zeiss/Deutschland und Wild/Schweiz, die eine wesentlich 
höhere Messgenauigkeit erwarten ließen, und das Erscheinen der ersten elektronischen 
Rechenmaschinen waren die wesentlichste Anregung für die damals beginnenden Versuche, 
Tagebauvermessung und Massenberechnung. 
Die profilarische Massenberechnung wird seit 1956 mit dem Remington Rand-Lochkarten- 
verfahren mit Blektronenrechner UNIVAC 60 durchgeführt. Der Rech.orablauf, für den ge- 
nerell nur die einmalige Ablochung der Feldbuchdaten erforderlich ist, umfaGt vier Re- 
chenprogramme (12). Im ersten Rechenprogramm werden aus den tachymetrischen 'eBdaten 
die Polar-Koordinaten und NN-Hohen der MeS8punkte ermittelt. Im zeiten Durchlauf or- 
folgt deren Umwandlung in Orthogonal-Koordinaten. Programm drei dient zur Interpola- 
tion der Koordinaten und Höhen von jeweils zwei MeBpunkten auf die dazwischenliegen- 
den Profile. Mittels Programm vier werden die Profilflächen, die Teilrauminhalte und 
der Gesamtinhalt pro Baggerschnitt berechnet. Beim Ablauf dieser "quasi automatischen 
Massenberechnung" werden in 6 verschiedenen Tabellierungen Zwischen- und Endergebnisse 
ausgedruckt, womit alle Arbeitsgänge kontrolliert und, was von entscheidender Bedeu- 
tung ist, fehlerhafte Meßergebnisse ausgeschieden werden können. 
Die Nutzung des Remington Rand-Lochkartenverfahrens ergab eine 80%ige Zeit- und eine 
70%ige Kostenersparnis gegeniiber dem rein graphischen Verfahren. 
Automatische Punktkartierung. 
Ein weiterer Schritt zur Rationalisierung derartiger Arbeiten war 1958 die Einführung 
der automatischen Punktkartierung mittels Remington Rand-Lochkartenverfahren ( 2). 
Der große Anfall an Kartierarbeit (20000 Punkte) tritt nur periodisch auf. Der Einsatz 
teuerer halb- oder vollautomatischer Kartiergerüte war wegen ihrer zeitlich beschrünk- 
ten Ausnutzung wirtschaftlich nicht vertretbar. Bei der Suche nach anderen Móglichkei- 
ten kamen wir auf den Gedanken, die bereits in Lochkarten vorliegenden Orthogonal- 
Koordinaten nach entsprechender Umwandlung in der UNIVAC 60 von der Tabeiliermaschine 
lagerichtig ausdrucken zu lassen. Diese automatische Punktkartierung ist in doppeltem 
sinne kostensparend, durch Wegfall der manuellen Kartierarbeit und durch {itbenutzung 
der vorhandenen Lochkartenanlage. 
Elektronische Massenbsrechnung und automatische Punktkartierung mit dem Remington 
Rand UNIVAC UCT-System. 
Beide Verfahren wurden Anfang 1960 von der UNIVAC 60 auf die UCT-Anlage umzestellt. 
Zur Kennzeichnung der beiden Rechenanlagen sei lediglich erwähnt, daß die UNIVAC 60 
eine Speicherkapazitüt von 60, die UCT neben höherer Rechengeschwindigkeit eine Spei- 
cherkapazität von 50 000 Stellen hat. Das mit der UCT-Anlage verbundene Schreibwerk 
druckt parallel zum Kechenablauf bis zu 36 000 130-stellige Zeilen in der Stunde aus. 
Mit der Umstellung auf die UCT konnte der Arbeitsablauf wesentlich beschleunigt und 
organisatorisch vereinfacht werden. 
Die Meßergebnisse sowie die Koordinaten und Höhen der Instrumentenstandpun<te werden 
dem Rechengerät mittels Lochkarten eingegeben. \/ährend der Rechenoperation schreibt 
der Schnelldrucker die Ergebnisse in Formulare, wobei die gemessenen und berechneten 
Werte für einen Meßpunkt jeweils in einer Zeile stehen und zusätzliche Angaben wie 
Überschriften, Bereichsgrenzen für die Kartierung und die Interpolation u.a.m. mit 
ausgedruckt bzw. gestanzt werden. 
Die Massenberechnung erfolgt nach ‘er Profilmethode (Profilfiäche x Profilabstand = 
Teilraum nhalt). Nach der Berechnung der Sollprofilpunkte aus den MeBpunkten durch 
das Interpolationsprogramm werden alte Stände und ggf. Urgeländedaten zusätzlich ein- 
gelesen. Entweder durch Abfragen oder nach Vorgabe einer Kennziffer stellt sich der 
Programmablauf automatisch auf jede beliebige Profilform ein. Ausgedruckt werden Ta- 
bellen mit Überschriften, den profilbeschreibenden Punkten, Teilrauminhalten und dem 
Gesamtrauminhalt. Außerdem können wahlweise alle Profile oder nur solche, deren Form 
sich gegenüber den vorangegangenen geändert hat, in überhöhtem Maßstab kartiert wer- 
den. 
 
	        
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